Friedrich August I.
In der öffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur ist Friedrich August I. (August II., der Starke) wohl der populärste Herrscher Sachsens. Neben dem opulenten persönlichen Lebensstil verbinden sich mit seinem Namen vor allem barocke Fest-, Bau- und Sammelkultur, die für die Wahrnehmung Sachsens und Dresdens bis in die Gegenwart nachwirken. Entscheidend für die europäische Präsenz des sächsischen Kurfürsten war aber auch seine Wahl zum König von Polen (August II.), deren Preis die Konversion zum Katholizismus war und die ihn im Großen Nordischen Krieg in internationale Konflikte hineinzog, die Sachsen schwer belasteten. Der Popularisierung Augusts, die sich im Beinamen „der Starke“ verdichtete, tat dies auf lange Sicht allerdings keinen Abbruch. – Als Zweitgeborener war Friedrich August I. nicht für die Herrschaftsnachfolge im Kurfürstentum Sachsen bestimmt. Er räumte später ein, auf seinen älteren Bruder Johann Georg (IV.) eifersüchtig gewesen zu sein und mit diesem in „stetem Krieg“ (Cornelius Gurlitt) gelebt zu haben. Nachdem die Brüder zunächst gemeinsam erzogen und u.a. von dem Barockbaumeister Wolf Caspar von Klengel in Mathematik, Zeichnen, Militär- und Befestigungswesen unterwiesen worden waren, erhielt Friedrich August I. mit Christian August von Haxthausen einen eigenen Hofmeister. Dieser gehörte auch zur Entourage der im Mai 1687 begonnenen Kavalierstour, die Friedrich August I. mit der europäischen Hofkultur vertraut machte, zunächst in
Paris und
Versailles, wo er Ludwig XIV. vorgestellt wurde. Weitere Reiseziele waren u.a.
Madrid und der Escorial,
Lissabon, der Karneval in
Venedig, zuletzt
Wien und
Prag. Im April 1689 kehrte er nach Dresden zurück. 1690 an den Blattern erkrankt, widmete sich Friedrich August I. der Lektüre. Angeregt von Barockliteraten wie Heinrich Anselm von Ziegler und Kliphausen und Daniel Casper von Lohenstein versuchte er sich an einem Fragment gebliebenen Staatsroman. 1693 folgten die der brandenburgisch-sächsischen Annäherung dienende Eheschließung mit Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth sowie militärische Einsätze, zunächst - verbunden mit unerfüllt gebliebenen persönlichen Hoffnungen auf das Herzogtum Sachsen-Lauenburg - in Norddeutschland, dann am Rhein, wo sich Sachsen am Pfälzischen Erbfolgekrieg gegen Frankreich beteiligte. Nachdem Friedrich August I. den Karneval 1694 erneut in Venedig verbracht hatte, kam es zur entscheidenden Zäsur seines Lebens: Der seit 1691 regierende Bruder Johann Georg IV. starb am 27.4.1694 an den Blattern - er hatte sich bei seiner Geliebten Magdalena Sibylla von Neitschütz infiziert - und da er ohne legitime Nachkommen geblieben war, wurde Friedrich August I. unerwartet Kurfürst von Sachsen. Er ging seine neue Aufgabe energisch an. Das straffe Regiment bekamen als Erste sowohl Vertraute seines verstorbenen Bruders als auch die Verwandten in den kursächsischen Sekundogenituren Weißenfels, Merseburg und Zeitz zu spüren. Gleichzeitig verloren hochrangige Kammerbeamte wie Ludwig Gebhard von Hoym ihre Ämter. Eine zentrale Stoßrichtung dieser Vorgehensweise war es, herkömmliche Einnahmequellen zu sichern und neue zu erschließen. Diesem Ziel diente die noch im Jahr des Regierungsantritts ergangene Anordnung zur Erstellung lückenloser Verzeichnisse über die Leistungsverpflichtungen gegenüber dem Landesherrn. 1697 folgte die Einsetzung einer Revisionskommission, die finanzielle Unregelmäßigkeiten und Korruption sowohl bei Mitgliedern des Adels als auch auf kommunaler Ebene untersuchen sollte. Einnahmen sollten künftig zudem durch eine Generalkonsumtionsakzise, eine alle Untertanen gleichermaßen treffende Verbrauchssteuer auf Waren des täglichen Bedarfs, generiert werden, die seit 1701 sukzessive in den Städten Sachsens eingeführt wurde. Damit waren mehrere Konfliktfelder zwischen kurfürstlicher Zentralgewalt und den in den Landständen organisierten adligen und städtischen Sondergewalten aufgemacht, die sich einerseits gegen landesherrliche Kontrollmaßnahmen sträubten und diese etwa bei der Aushändigung von Ratsrechnungen teilweise verschleppten und die andererseits das herkömmliche System landtagsbewilligter direkter Steuern durch die Einführung einer indirekten Konsumsteuer gefährdet sahen. Die Austarierung ständischer und landesherrlicher Interessen mündete in Aushandlungsprozesse von langer Dauer ein. Zwar kamen die Stände auf dem 1694/1695 abgehaltenen Landtag dem neuen Landesherrn finanziell entgegen, gegen die Revisionskommission machten sie dann allerdings Front, mit der Folge, dass sich Friedrich August I. dieses Druckmittel gegen die Zahlung von einer Million Taler bereits im Jahre 1700 abhandeln ließ. Diese Strategie des Gebens und Nehmens stand zwar in schroffem Gegensatz zum Aufbau einer modernen, nach festen Regeln arbeitenden Bürokratie, wurde aber mit den sog. Abolitionen auch gegenüber Einzelpersonen praktiziert. 1707 folgte im Zuge der Neuordnung der Zentralbehörden mit der Einrichtung einer Oberrechenkammer - sie gilt als der erste Rechnungshof in einem deutschen Territorium - dann ein erneuter Anlauf zur staatlichen Finanzkontrolle. Zu diesem Zeitpunkt war schon längst ein neues Problemfeld eröffnet, das im Juli 1697 zu einer - das übliche Einberufungsrecht des Landesherrn umgehenden - Willkürlichen Zusammenkunft ständischer Delegierter geführt hatte. Hintergrund war die im Monat zuvor erfolgte Wahl von Friedrich August I. zum König von Polen - damit auch zum Großfürsten des in Realunion verbundenen Litauen -, die seine Konversion zum Katholizismus als Voraussetzung gehabt hatte. Dieser im Juni 1697 in
Baden bei Wien zunächst heimlich vollzogene Schritt, weniger die Wahl an sich, verletzte im Mutterland der Reformation und der Führungsmacht des Corpus Evangelicorum nicht nur bei der lutherischen Orthodoxie religiöse Gefühle und drohte konfessionspolitische Verwerfungen auszulösen. Mit dem Religionsversicherungsdekret vom 29.9.1697 erklärte Friedrich August I. deshalb rasch, dass sein persönlicher Glaubenswechsel keine Folgen für Land und Leute haben würde; seine vom landesherrlichen Summepiskopat abgeleiteten Kompetenzen in Kirchenangelegenheiten delegierte er an den Geheimen Rat. Aufgrund seiner Verpflichtungen als König von Polen setzte er gleichzeitig mit Anton Egon von Fürstenberg-Heiligenberg einen Statthalter für Sachsen ein. Dass dieser dem katholischen Reichsadel entstammte, sorgte für eine weitere Belastung des Verhältnisses von Landständen und Fürst. – Wenn die Kandidatur in dem von sprachlicher und konfessioneller Diversität geprägten Vielvölkerstaat der polnisch-litauischen Rzeczpospolita kritisch hinterfragt wurde, so geschah dies meist aus der Ex-post-Perspektive und im Wissen, dass sich Sachsen nach dem Ende der Personalunion 1763 unter die mindermächtigen Territorien des Reichs einreihen musste. Eine ergebnisoffene Betrachtung der Konstellation des Jahres 1697 kann zu dem Schluss gelangen, dass hier nicht nur der persönliche Ehrgeiz eines nach Prestige strebenden Fürsten eine Rolle spielte. Sachsen folgte mit dem Griff nach der polnischen Krone einem unverkennbaren Konkurrenzdruck, bemühten sich doch auch andere Reichsstände wie Bayern, Brandenburg oder Hannover nach Rangerhöhung außerhalb des Reichsverbands. Dazu kam, dass ein sächsischer Kandidat in Polen sowohl ins Kalkül Russlands als auch des Hauses Habsburg passte. Beide Mächte wollten die Wahl des von Ludwig XIV. unterstützten französischen Thronanwärters François Louis de Bourbon, Prince de Conti, verhindern. Die sächsische Kandidatur implizierte damit auch den politischen Gegensatz zu Frankreich, aber auch zu Brandenburg, das an Stelle des sächsischen Nachbarn den badischen Markgrafen Ludwig Wilhelm für die polnische Krone favorisierte. Zum sächsischen Wahlerfolg trugen auch erhebliche Geldzahlungen bei, die teilweise durch den Verkauf von Herrschaftsrechten bzw. von unsicheren Herrschaftsansprüchen wie in Sachsen-Lauenburg refinanziert wurden. Dass sich Friedrich August I. nach dem zwiespältigen Wahlausgang vom 27.6.1697 durchsetzte, hing aber auch damit zusammen, dass er schlicht als Erster zur Stelle war, um die Pattsituation zu seinen Gunsten zu lösen: Als Conti Ende September mit kleiner Flotte im Hafen von
Danzig (poln. Gdańsk) eintraf, war Friedrich August I. bereits am 15.9.1697 als August II. zum polnischen König gekrönt worden. Vorausgegangen war am 27.7.1697 die Unterzeichnung der Pacta conventa. August II. verpflichtete sich damit v.a. zur Rückgewinnung vormals von Polen innegehabter Gebiete. Diese insbesondere auf Schwedisch-Livland mit der Hauptstadt
Riga abzielende Zusage mündete 1698 in gegen Schweden gerichtete Allianzen Sachsen-Polen-Litauens, Russlands und Dänemarks ein. Mit dem Einmarsch sächsischer Truppen in Livland (12.2.1700) und dem Kriegseintritt Dänemarks im März 1700 wurde der Große Nordische Krieg eröffnet, in dem sich rasch zeigte, dass Schweden und sein jugendlicher König Karl XII. massiv unterschätzt wurden: Die sächsische Belagerung Rigas stockte, Dänemark konnte sich gegen die von England und den Niederlanden unterstützte schwedische Flotte nicht behaupten und war bereits am 18.8.1700 zum Friedensschluss von
Traventhal genötigt. Das zu diesem Zeitpunkt in den Krieg eingetretene Russland erlitt in der Schlacht bei
Narwa (est. Narva) (30.11.1700) eine vernichtende Niederlage. Karl XII. konzentrierte sich in der Folge auf die Ausschaltung Augusts II. und führte gegen diesen in Polen einen fünfjährigen „Entthronungskrieg“, in dessen Verlauf 1702
Warschau und
Krakau (poln. Kraków), 1703
Thorn (poln. Toruń) besetzt wurden und das polnisch-sächsische Heer schwere Niederlagen u.a. bei
Klissow (poln. Kliszów) (19.7.1702) und
Pultusk (poln. Pułtusk) (21.4.1703) erlitt. Während August II. bei der Neuaufstellung von Truppen jeweils in zähe und kontroverse Verhandlungen sowohl mit den sächsischen Ständen als auch dem polnischen Sejm gezwungen wurde, ließ Karl XII. am 12.7.1704 den Magnaten Stanislaus Leszczyński in Warschau zum polnischen König wählen und am 4.10.1705 auch krönen. Das militärische Vorgehen gegen das Königtum Leszczyńskis musste August II. nach einer erneuten Niederlage bei
Fraustadt (poln. Wschowa) (13.2.1706) abbrechen. Stattdessen rückte Karl XII. im August 1706 im Kurfürstentum Sachsen ein und presste das Land durch Einquartierung von 45.000 Soldaten und Offizieren sowie Kontributionsforderungen aus. In seinem Hauptquartier in Altranstädt bei Leipzig kam es nun zu Friedensverhandlungen, für die auf sächsischer Seite Kammerpräsident Anton Albrecht von Imhof und der Geheime Referendar Georg Ernst von Pfingsten bevollmächtigt waren, die sich dem Diktat Karls XII. beugen mussten und im Frieden von Altranstädt (24.9.1706) den Verzicht Augusts II. auf die polnische Königskrone fixieren ließen. Ein sächsisch-polnisch-russischer Sieg gegen schwedische Truppen bei
Kalisch (poln. Kalisz) (29.10.1706) ließ kurzfristig die Hoffnung auf eine Annullierung des Diktatfriedens aufkommen, die sich in persönlichen Verhandlungen zwischen August II. und Karl XII. nicht erfüllte. Am 19.1.1707 unterzeichnete August II. den Friedensvertrag, ließ dann allerdings im Mai 1707 die beiden Unterhändler Imhof und Pfingsten inhaftieren - als demonstrativen Beleg dafür, dass ihm der Frieden aufgezwungen worden sei. Karl XII. wurde zugleich von England und Habsburg-Österreich hofiert, die den schwedischen König aus dem Spanischen Erbfolgekrieg heraushalten wollten; er ließ sich hierfür in der Altranstädter Konvention (1.9.1707) vom Kaiser eine Verbesserung der rechtlichen Situation der Protestanten in Schlesien zusichern. Die Fokussierung Karls XII. auf die Ausschaltung des russischen Zaren Peter I. führte im Spätsommer 1707 zum Abzug der schwedischen Truppen aus Sachsen. Ein direkter Feldzug nach
Moskau scheiterte allerdings: Die vernichtende Niederlage in der Schlacht von
Poltawa (8.7.1709) leitete das Ende der Großmachtstellung Schwedens ein, umgekehrt gewann Russland an Bedeutung im Ostseeraum und in Ostmitteleuropa. August II. kündigte unverzüglich den Altranstädter Frieden auf und marschierte im Bündnis mit Russland in Polen ein. In dieser Phase der Rekonsolidierung war es zwar im Reich kein unwillkommener Prestigegewinn, dass Friedrich August I. 1711 nach dem Tod Kaiser Josephs I. gemeinsam mit dem pfälzischen Kurfürsten Johann Wilhelm für einige Monate als Reichsvikar fungierte. In Polen stieß er freilich auf Schwierigkeiten bei der Durchsetzung seiner Herrschaft, da sich Widerstand gegen die Präsenz des sächsischen Militärs regte, der sich 1715/1716 in der Aufstandsbewegung der Konföderation von
Tarnogród formierte. Erst auf dem sog. Stummen Reichstag von 1717 erfolgte die - durch die Anwesenheit russischer Truppen forcierte - Ratifizierung der Restitution Augusts II. als König von Polen, der seine Herrschaft in der Folgezeit zwar stabilisierte, aber mit zentralistischen Reformmaßnahmen im Sinne des Absolutismus stets an seine Grenzen stieß. Auch die Sicherung der Nachfolge für seinen Sohn Friedrich August II. (August III.) gelang zu Lebzeiten nicht, nach 1733 konnte sie - erneut gegen Stanislaus Leszczyński - nur mit russischer Militärhilfe durchgesetzt werden. Überdies gelang es den polnischen Königen aus dem Hause Wettin zu keinem Zeitpunkt, durch Kauf, Tausch oder Verpfändung eine direkte Landbrücke durch das habsburgische Schlesien nach Polen herzustellen. All diese Probleme, insbesondere der desaströse Kriegsverlauf, verdeckten vielfach sächsisch-polnische Gemeinsamkeiten und Verflechtungen, für die u.a. die Karrieren von Polen im sächsischen Militär oder polnische Studierende an der Universität Leipzig stehen. Kaum wahrgenommen wurden bislang überdies die wirtschaftspolitischen Optionen der Union zwischen dem rohstoffreichen Polen und dem sich neue Absatzmärkte erschließenden Kurfürstentum Sachsen mit seinem produktiven Manufaktur- und Handwerkswesen. August II. selbst stellte mit seiner Denkschrift „Umb Pohlen in Flor und in ansehung gegen seine nachtbarn zu setzen“ (1697) Überlegungen zum gemeinsamen Wirtschaftsraum an, für den der Warenaustausch auf der Ost-West-Magistrale der Via regia ebenso von Bedeutung war wie die sächsisch-polnische Zollkonvention von 1729. In der älteren Forschung unbeachtet gebliebene Gestaltungs- und Repräsentationsräume bot überdies die mensa regia, ein über die polnisch-litauische Adelsrepublik verstreuter Komplex von Landgütern („Ökonomien“) und anderen Einnahmequellen wie die lukrativen Salzbergwerke von
Salzberg (poln. Bochnia) und
Groß Salze (poln. Wieliczka). Diese seitens der Adelsrepublik dem jeweiligen Monarchen zur Finanzierung seines Hofs überlassenen königlichen Tafelgüter erbrachten durch Eigenbewirtschaftung bzw. nach 1717 zunehmend durch Verpachtung Einnahmen, für die eine erstmals 1700 erwähnte eigene Verwaltungsbehörde gegründet worden war. Diese königliche Kammer (Kamera królewska) war nicht nur ein anfänglich von sächsischen Amtsträgern wie Oberhofmarschall August Ferdinand Pflugk oder Kabinettsminister Jakob Heinrich von Flemming dominierter „Brückenkopf sächsischen Ordnungsdenkens“ (Peter Collmer), sondern zugleich Teil einer sächsisch-polnischen Kommunikations- und Verflechtungsgeschichte, für die die Verehelichung des Hofschatzmeisters Jan Kanty (Anton) Moszyński mit Friederike Alexandra (Alexandrine) von Cosel, einer Tochter des Königs, nur ein prominentes Beispiel ist. Eine unbestreitbare Folge der sächsisch-polnischen Union war überdies eine stark erhöhte europäische Präsenz Sachsens, die sich in der Bündelung der Außenpolitik in einem eigenen Departement für auswärtige Angelegenheiten im Rahmen des 1706 gegründeten Geheimen Kabinetts niederschlug, mit dem Friedrich August I. erneut eine grundsätzliche Zentralisierung seiner Herrschaftsaktivitäten anstrebte. Die Thronbesteigung in Polen war überdies die Initialzündung für den Aufbau eines diplomatischen Netzwerks: Bis 1710 entstanden ca. 20 ständige Gesandtschaften, ein weiterer Schub erfolgte in den 1720er-Jahren. Sachsen stand damit mit den wichtigen europäischen Höfen und Zentren in Kontakt, was nicht nur von politischer Bedeutung war, sondern auch für Kunstankäufe genutzt wurde. Der dabei zu beobachtende Ausschlag der diplomatischen Kompassnadel in Richtung der katholischen Höfe fand seine durch den Konfessionswechsel Friedrich Augusts I. möglich gewordene heiratspolitische Fortsetzung. Nachdem auch Kurprinz Friedrich August (II.) zum Katholizismus übergetreten war - die bereits 1712 heimlich vollzogene Konversion wurde in Sachsen 1717 ausgerechnet im Jahr des Reformationsjubiläums ruchbar -, gelang mit der Heimführung einer Kaisertochter, der Habsburgerin Maria Josepha, ein Coup, der mit Ambitionen der Wettiner auf das Kaisertum im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation verbunden war. Um seinem Sohn spätere Erbansprüche offenzuhalten, erkannte Friedrich August I. deshalb auch die Pragmatische Sanktion, die dem in männlicher Linie vom Aussterben bedrohten Haus Habsburg die weibliche Erbfolge sichern sollte, nicht an. Die Kurprinzenhochzeit von 1719, u.a. mit dem bergmännisch geprägten Saturnusfest im Plauenschen Grund, war einer der Höhepunkte der Festkultur der Augusteischen Epoche. Für diese stehen ferner die jeweils mehrwöchigen Feiern 1709 aus Anlass des Staatsbesuchs des dänischen Königs Friedrich IV. in Dresden und das Zeithainer Lustlager (31.5.-28.6.1730) - eine Truppenschau, mit der u.a. der persönlich anwesende preußische „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. beeindruckt werden sollte, die zugleich aber mit sächsischem Riesenstollen, provisorischem Opernhaus und mehrstündigem Feuerwerk eher unmilitärische Akzente setzte. Mit dem Barockgarten Großsedlitz, in dem 1727 das Stiftungsfest des Polnischen Weißen-Adler-Ordens begangen wurde, oder dem von Matthäus Daniel Pöppelmann geplanten und 1709/1711 begonnenen, am Vorbild der Pariser Tuilerien orientierten Dresdner Zwinger wurden angemessene Bühnen für eine den Ansprüchen der großen europäischen Höfe genügende Festkultur geschaffen. Im Zuge des damit einhergehenden Ausbaus der Residenz wurde im Dresdner Schloss zwischen 1723 und 1730 auch die Wunderkammer eingerichtet, das Grüne Gewölbe, in dem Friedrich August I. die von seinen Vorgängern und ihm gesammelten Kunstobjekte und Raritäten präsentierte. Speziell für die Porzellansammlung war der in den späten 1720er-Jahren begonnene Umbau des Holländischen zum Japanischen Palais gedacht. In Warschau wurden mit dem Umbau des Schlosses, Sächsischer Achse und Sächsischem Palais städtebauliche Akzente gesetzt. Wichtiger Bestandteil der Hofkultur war aber auch die Förderung der performativen Künste. Mit Angelo Costantini wurde 1697 ein eigener „Arrangeur und Commissionair für Theaterangelegenheiten“ eingesetzt, dessen Aufgabe es war, französische und italienische Musiker, Sänger und Schauspieler für den Dresdner und Warschauer Hof anzuwerben. Mit dem aus den spanischen Niederlanden stammenden Violinisten und Komponisten Jan-Baptiste Volumier, der seit 1730 mit Hofkapellmeister Johann Adolph Hasse verehelichten Opernsängerin Faustina Bordoni, einer gebürtigen Venezianerin, aber auch mit dem aus dem benachbarten Böhmen stammenden Komponisten Jan Dismas Zelenka sicherte sich der Dresdner Hof Spitzenkräfte und profilierte sich als Kulturzentrum von europäischem Rang. Die Berufung auswärtiger Künstler setzte sich im Bereich der bildenden Künste fort: Architekt Pöppelmann stammte aus dem westfälischen
Herford, Hofbildhauer Balthasar Permoser war gebürtiger Oberbayer, Hofgoldschmied Johann Melchior Dinglinger, in dessen über 130 Figuren umfassenden „Hofstaat zu Delhi am Geburtstag des Großmoguls Aureng-Zeb“ Friedrich August I. sein absolutistisches Herrschaftsverständnis projizieren konnte, kam aus Oberschwaben, der wohl in Flandern geborene Innenarchitekt und Sammlungsinspekteur Raymond Leplat war aus Frankreich an den Dresdner Hof gekommen, Gleiches galt für den Hofmaler Louis de Silvestre. Hofnarr und Taschenspieler Joseph Fröhlich - „semper fröhlich, nunquam traurig“ - stammte aus der Steiermark. Kulturkontakte, diplomatische Netzwerkbildung, der Konfessionswechsel an der Staatsspitze sowie politische und ökonomische Verflechtungen führten dazu, dass sich in Dresden eine katholische Minderheit - 1701 sollen es ca. 1.000 Personen gewesen sein - etablierte, für die 1707/1708 das Klengelsche Opernhaus zur katholischen Hofkapelle umgebaut wurde. In Dresden, v.a. aber auch in der Handels- und Messestadt Leipzig ließen sich einige Hundert französische Reformierte nieder. Und nicht zuletzt kam es in der Residenzstadt Dresden zu einer kleinen jüdischen Gemeindebildung, deren Mittelpunkt Hoffaktor Behrend Lehmann war, dem Friedrich August I. 1708 einen Schutzbrief ausstellte. Man kann an diese sich zaghaft und nur punktuell entwickelnde konfessionelle Pluralität nicht den Maßstab einer von wechselseitigem Respekt und innerer Überzeugung geleiteten Toleranzpolitik anlegen, zumal die rechtliche Gleichstellung der religiösen Minderheiten erst im 19. Jahrhundert folgte. Gleichwohl zeigt die Duldungspolitik, dass Friedrich August I. aus pragmatischen Erwägungen bereit war, neue Wege zu gehen. Diese Innovationsbereitschaft setzte sich auf wirtschaftspolitischem Gebiet fort. Dass sich mit Paul Jacob Marperger ein führender Kameralist und Handelswissenschaftler seit 1712 als kursächsischer Hofrat in Dresden für Wirtschaftsreformen und die Förderung des Gewerbeschulwesens einsetzte, steht dafür ebenso wie die entschiedene Förderung von landesherrlich konzessionierten und außerhalb der Innungen agierenden Manufakturen, die vorzugsweise für den Militärbedarf und die Luxusproduktion eingesetzt wurden. 1710, nach der Erfindung des europäischen Porzellans durch Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, wurde die Manufaktur in Meißen gegründet, für die Friedrich August I. 1731 den Modelleur Johann Joachim Kändler gewann. Militärische und fiskalpolitische Überlegungen sowie die Bedürfnisse von Handel und Verkehr standen hinter dem an Adam Friedrich Zürner ergangenen Auftrag der Landesvermessung, deren Ertrag die „Neue Chursächsische Post-Charte“ sowie der „Atlas Augusteus Saxonicus“ waren und in deren Folge ab 1721 die steinernen Postmeilensäulen errichtet wurden. Hinter diesen Bestrebungen stand immer auch fürstliches Repräsentationsbedürfnis: Das Luxusgut Porzellan entsprach diesem ebenso wie die kartografische Erfassung von Friedrich Augusts I. „Lust- und Hauptschlössern“ durch Zürner. Als Friedrich August I. - am französischen Vorbild orientiert - 1720 das Kupferstichkabinett als erstes Grafikmuseum im deutschsprachigen Raum einrichten ließ, waren Festdokumentationen und Vorlagenbücher für Kostüme prominente Sammelobjekte. In die gleiche Richtung einer wissenschaftlichen Unterfütterung der Festkultur weist der Ankauf der Bibliothek des vormals preußischen Zeremonienmeisters und Hofpoeten Johann von Besser. Und als Friedrich August I. 1731 eine Afrika-Expedition unter Leitung des Mediziners Johann Ernst Hebenstreit initiierte, sollte diese nach Raritäten für seine Sammlungen und nach Tieren für die Menagerie Ausschau halten. Zugleich spiegelte sich hierin sein Interesse insbesondere an ägyptischer Kultur, dem Hofgoldschmied Dinglinger mit seinem letzten Werk, dem Apis-Altar, entgegenkam. – Das Faszinosum der Augusteischen Hof- und Festkultur begründete zweifelsohne das nachhaltige Interesse an Friedrich August I. Nicht minder spielte dabei aber auch sein persönlicher Lebensstil eine zentrale Rolle, der durch die in seinem politischen Testament von 1705 („Regel pour la posterité“) vorgenommene Differenzierung zwischen Staats- und Liebesehen definiert wurde. Seine eigene Ehe ist eindeutig der ersten Kategorie zuzuordnen, sie folgte der Staatsräson und galt dem Erhalt der Dynastie. Pflichtgemäß gebar Kurfürstin Christiane Eberhardine am 17.10.1696 einen Thronfolger, es blieb allerdings - unter den Bedingungen der Erbmonarchie ein hohes Risiko - bei diesem einzigen legitimen Nachkommen. Dass kurz nach dessen Geburt Friedrich Augusts I. Mätresse Aurora von Königsmarck am 28.10.1696 mit dem außerehelichen Sohn Moritz, dem späteren Maréchal de Saxe, niederkam, wirft gleichzeitig ein bezeichnendes Schlaglicht auf die Staatsehe. Zur Entfremdung der Eheleute führte dann vollends der Übertritt von Friedrich August I. zum Katholizismus. Als überzeugte Protestantin schloss sich Christiane Eberhardine diesem Schritt nicht an. Zwar führte sie den Titel einer Königin von Polen, begleitete ihren Gemahl aber nie dorthin, da ihr die freie Religionsausübung nicht zugesichert wurde. Für das sächsische Luthertum und die ältere Landesgeschichtsschreibung wurde sie damit zum frommen Kontrapunkt zu dem vom Glauben der Väter abgefallenen Kurfürsten. Die Separation des Paars schlug sich seit 1698 in einer getrennten Hofhaltung und dem Rückzug Christiane Eberhardines vom Dresdner Haupthof nieder. Das einvernehmliche fürstliche Ehearrangement sah vor, dass sie in den Sommermonaten ihren Lebensmittelpunkt auf Schloss
Pretzsch an der Elbe hatte, das zur großzügigen Residenz ausgebaut wurde. Im Winterhalbjahr und zu besonderen Anlässen nahm die Kurfürstin in Dresden ihre offiziellen Repräsentationsaufgaben als Landesmutter wahr, auch in Anwesenheit der Mätresse des Kurfürsten. Bei dem 1709 anlässlich des Staatsbesuchs des dänischen Königs Friedrich IV. in Dresden durchgeführten Festzug fuhr die Kurfürstin in einem Wagen als Vesta, die Göttin von Heim und Herd, in einem anderen Friedrich Augusts I. aktuelle Favoritin Anna Constantia Gräfin von Cosel als Jagdgöttin Diana. Die herausgehobene Position verweist auf die am französischen Hof entwickelte Position der Maîtresse-en-titre, die als Begleiterin des Fürsten anerkannt war und über eigene Räume - im Fall der Cosel in unmittelbarer Nähe zum Schloss im Türkischen Haus, heute Teil des Taschenbergpalais - verfügte. Das semi-offizielle Hofamt war einerseits von der Gunst des Fürsten abhängig, eröffnete andererseits Optionen zur politischen Einflussnahme, sodass die Hofparteien über die Mätresse Zugang zum Herrscher zu finden versuchten. Dem polnischen Adel war deshalb daran gelegen, aus seinen Reihen eine katholische Mätresse zu positionieren, was 1713 mit Maria Magdalena von Dönhoff, einer Tochter des polnischen Kronmarschalls Kazimierz Ludwik Bieliński, gelang. Zeitgleich verlor die Gräfin Cosel, die sich für den Fall des Tods der Kurfürstin von Friedrich August I. vertraglich die morganatische Ehe hatte zusichern lassen, ihre Position am Dresdner Hof. Selbstüberschätzung und übertriebene Ansprüche sowie der insbesondere von ihrem Gegenspieler Flemming erhobene Vorwurf der politischen Einmischung trugen zu ihrem Sturz bei. Zum Eklat kam es, als sie kurfürstliche Anordnungen missachtete, u.a. das Eheversprechen nicht aushändigen wollte und sich 1715 befehlswidrig nach
Berlin absetzte. Nach ihrer Rückkehr unter Arrest gestellt, wurde sie 1716 auf die Burg Stolpen verbracht, wo sie bis an ihr Lebensende blieb. Ungeachtet des Zerwürfnisses sorgte Friedrich August I. großzügig für die drei gemeinsamen Kinder; der Tochter Augusta Constantia richtete er 1725 in Schloss Pillnitz eine opulente Hochzeit aus. Diese Fürsorge galt uneingeschränkt allen von ihm anerkannten außerehelichen acht Kindern: Die Söhne schlugen die Militärlaufbahn ein, die Töchter wurden vorteilhaft verheiratet. Die verschiedentlich genannten, zuerst von Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth in die Welt gesetzten Zahlen von über 350 bzw. 365 Kindern entbehren der Grundlage und symbolisieren lediglich das Sexualverhalten von Friedrich August I., das in der höfischen Welt seiner Zeit freilich kein Alleinstellungsmerkmal war; man denke nur an die zahlreichen Affären seines kaiserlichen Zeitgenossen Joseph I. Auf Übertreibungen beruhen auch die teilweise den Gesetzen der Physik widersprechenden Angaben über die legendären Körperkräfte Friedrich Augusts I. Seine in dem seit 1712 geführten „Wiegebuch“ nachlesbare beeindruckende Physis wird damit nicht grundsätzlich in Abrede gestellt. Zu ihr gehörten auch konsumfreudige Ess- und Trinkgewohnheiten, die in dem 1728 zur Karnevalszeit gemeinsam mit dem in Dresden weilenden preußischen König Friedrich Wilhelm I. gegründeten Geheimbund der „Société des Antisobres“ beredten Ausdruck fanden. Zu diesem Zeitpunkt hatte Friedrich August I. bereits mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen: Bluthochdruck, Diabetes, Gichtanfälle und eine 1727 vorgenommene Zehenamputation schränkten seine Vitalität erheblich ein. Das Fußleiden brach 1733 auf seiner letzten Reise nach Warschau erneut auf und trug zu der zu seinem Tod führenden Schwächung bei. – Schon zu Lebzeiten hatte Friedrich August I. selbst intensiv an seinem Herrscherbild gearbeitet. Wenn er 1709 mit einer von Dinglinger gefertigten Inventionsmaske als Sonnengott Apoll auftrat oder sich als sächsischer Herkules inszenierte, symbolisierte dies vor aller Welt sein ganz auf die Person des Fürsten zugeschnittenes absolutistisches Selbstverständnis. Mit gleicher Intention wurden seit 1704 Pläne für ein Reiterstandbild verfolgt, für das Permoser einen ersten Entwurf erstellte. Verschiedene Modellphasen belegen, dass Friedrich August I. bei der Realisierung des Monuments nichts dem Zufall oder seinen Nachfolgern überlassen wollte. Enthüllt wurde der Goldene Reiter - er zeigt Friedrich August I. in antiker Militärrüstung und Feldherrenpose auf courbettierendem Pferd - allerdings erst posthum 1736 auf dem Neustädter Markt in Dresden. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich bereits die Kolportageliteratur des Kurfürsten angenommen: Noch im Todesjahr 1733 breitete David Faßmann „Leben und Thaten“ Friedrich Augusts I. aus und präsentierte insbesondere Exempel physischer Stärke, die er darauf zurückführte, dass Friedrich August I. mit Löwenmilch aufgezogen worden sei. 1734/1735 legte Karl Ludwig von Pöllnitz den Akzent auf „Das galante Sachsen“ und die Amouren von Friedrich August I. Früh war damit das Ensemble der Kraft- und Liebesakte zusammengestellt, das bis in die Gegenwart kolportiert wird. Nachdem sich das von Faßmann ins Spiel gebrachte Epitheton „der Große“ nicht hatte durchsetzen können, verdichteten sich diese Erzählungen erst im 19. Jahrhundert im Beinamen „der Starke“. Der früheste Beleg scheint sich im 1817 veröffentlichten Roman „Aurora Gräfin von Königsmark“ von Wilhelmine von Gersdorff zu finden. In Karl Eduard Vehses „Geschichte der deutschen Höfe“ (1851-1860) ist der Beiname bereits geläufig, im Fürstenzug am Dresdner Residenzschloss wurde er 1907 indes nicht verwendet. Zur Selbstverständlichkeit geworden war er in den 1924 und 1926 erschienenen Biografien des Dresdner Kunsthistorikers Cornelius Gurlitt und des Berliner Archivars und Historikers Paul Haake, die zugleich für ganz unterschiedliche Blickwinkel stehen: Gurlitt stellte die herausragende Bedeutung Friedrich Augusts I. für Kunst und Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft heraus, Haake akzentuierte neben politischen Fehlschlägen bevorzugt Luxus und Verschwendung, moralische Fragwürdigkeit und religiöse Laxheit. Diese moralisierende Sichtweise fand auch in der sächsischen Landesgeschichte, sofern deren Fokus auf Staat und Dynastie gerichtet war, ihren Niederschlag, die sich an Eheverständnis, Konfessionswechsel und Großmachtambitionen Friedrich Augusts I. rieb. Der Gurlitt’schen Sichtweise blieben hingegen die Kunst- und Kulturwissenschaften verpflichtet. Einen zwischen beiden Forschungsrichtungen vermittelnden Ansatz verfolgte die 1987 vorgelegte Biografie des marxistischen Regionalhistorikers Karl Czok, die vor dem Hintergrund der geschichtspolitischen Erbe-Diskussion in der DDR die frühneuzeitliche Geschichte Sachsens und die Leistungen des sog. Feudalfürstentums neu gewichtete. Im Zeichen des kulturalistischen Interesses an symbolischer Repräsentation und performativen Akten fand in jüngerer Zeit insbesondere die Festkultur des Dresdner Hofs der Augusteischen Epoche Interesse. Eine die verschiedenen Forschungsansätze zusammenführende und aus den sächsischen sowie auch polnischen Quellen erarbeitete Biografie über Friedrich August I. bleibt gleichwohl ein Desiderat. Dies gilt umso mehr, als dieser auf dem weiten Feld der Public History starke Beachtung fand und findet, die an die bereits von seinem Minister Flemming festgestellte Vorliebe des Kurfürsten und Königs für „plaisir“ und „ambition“ anknüpft. Der Bogen lässt sich hier von dem 1982 bis 1987 für das DDR-Fernsehen produzierten Filmprojekt zur sächsischen und preußischen Geschichte des 18. Jahrhunderts „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“ bis hin zu einer 2008 vorgelegten Biografie für Kinder schlagen. Ein Porträt Friedrich Augusts I. findet sich überdies auf dem Cover des 2020 von der Sächsischen Staatskanzlei herausgegebenen Sonderhefts „Die Abrafaxe in Sachsen“ des Comic-Magazins „Mosaik“. „August der Starke“ und die Epoche des Barocks sind - die Kunst der Verschwendung des 18. Jahrhunderts wirft damit aktuell Rendite ab - sowohl im Dresdner Stadtmarketing als auch in der sächsischen Imagewerbung der Gegenwart ein wichtiger Referenzpunkt.
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10006 Oberhofmarschallamt, 10024 Geheimer Rat (Geheimes Archiv), 10025 Geheimes Konsilium, 10026 Geheimes Kabinett, 50001 Landstände der sächsischen Oberlausitz; Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin-Dahlem, Geheimer Rat, Rep. 41 Beziehungen zu Kursachsen; Archiwum Glówne Akt Dawnych Warszawie (Archiv der Alten Akten Warschau), Archiwum Kameralne; Jochen Vötsch (Hg.), Sächsische Fürstentestamente 1652-1831. Edition der letztwilligen Verfügungen der regierenden albertinischen Wettiner mit ergänzenden Quellen, Leipzig 2018.
Werke Umb Pohlen in Flor und in ansehung gegen seine nachtbarn zu setzen, 1697, Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10026 Geheimes Kabinett, Loc. 2097/25.
Literatur David Faßmann, Das Glorwürdigste Leben und Thaten Friedrich Augusti, des Großen …, Hamburg/Frankfurt/Main 1733; Karl Ludwig von Pöllnitz, Das Galante Sachsen, Frankfurt/Main 1735; Wilhelmine von Gersdorf, Aurora Gräfin von Königsmark. Ein historischer Roman, 2 Teile, Quedlinburg/Leipzig 1817; Karl Eduard Vehse, Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation, Bd. 31/32, Hamburg 1854; Moritz Fürstenau, Zur Geschichte der Musik und des Theaters am Hofe zu Dresden, Bd. 2: Zur Geschichte der Musik und des Theaters am Hofe der Kurfürsten von Sachsen und Könige von Polen Friedrich August I. (August II.) und Friedrich August II. (August III.), Dresden 1862 (ND Leipzig 21979); Emil Lehmann, Der polnische Resident Berend Lehmann, der Stammvater der israelitischen Religionsgemeinde zu Dresden, in: ders., Gesammelte Schriften, Dresden 1899, S. 116-152; Paul Haake, König August der Starke. Eine Charakterstudie, München/Berlin 1902; Jean Louis Sponsel (Bearb.), Fürsten-Bildnisse aus dem Hause Wettin, Dresden 1906; Cornelius Gurlitt, August der Starke. Ein Fürstenleben aus der Zeit des deutschen Barock, 2 Bde., Dresden 1924; Paul Haake, August der Starke, Berlin/Leipzig [1926]; Johannes Kalisch/Józef Gierowski (Bearb.), Um die polnische Krone. Sachsen und Polen während des Nordischen Krieges 1700-1721, Berlin 1962; Jacek Staszewski, Polen und Sachsen im 18. Jahrhundert, in: Jahrbuch für Geschichte 23/1981, S. 167-188; Karl Czok, August der Starke und Kursachsen, Leipzig 21988; Petra Blettermann, Die Universitätspolitik Augusts des Starken 1694-1733, Köln u.a. 1990; Karl Czok, August der Starke. Sein Verhältnis zum Absolutismus und zum sächsischen Adel, Berlin 1991; August der Starke und seine Zeit. Beiträge des Kolloquiums vom 16./17. September 1994 auf der Festung Königstein, hrsg. vom Verein für sächsische Landesgeschichte, Dresden 1995; Jutta Bäumel, Auf dem Weg zum Thron. Die Krönungsreise Augusts des Starken, Dresden 1997; Unter einer Krone. Kunst und Kultur der sächsisch-polnischen Union, hrsg. von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Leipzig 1997; Kazimierz Bartkiewicz (Hg.), Polska - Saksonia w czasach Unii (1697-1763). Próba nowego spojrzenia, Zielona Góra 1998; Jacek Staszewski, August II Mocny, Wrocław 1998; Sachsen und Polen zwischen 1697 und 1765, hrsg. vom Verein für sächsische Landesgeschichte, Dresden 1998; Wieland Held, Der Adel und August der Starke. Konflikt und Konfliktaustrag zwischen 1694 und 1707 in Kursachsen, Köln/Weimar/Wien 1999; Dirk Syndram, Die Ägyptenrezeption unter August dem Starken. Der „Apis-Altar“ Johann Melchior Dinglingers, Mainz 1999; Barbara Marx (Hg.), Elbflorenz. Italienische Präsenz in Dresden 16.-19. Jahrhundert, Dresden 2000; Harald Marx, Matthäus Daniel Pöppelmann: Der Dresdner Zwinger. Vom Festbau zum Museum, Frankfurt/Main 2000; Claudia Schnitzer/Petra Hölscher (Hg.), Eine gute Figur machen. Kostüm und Fest am Dresdner Hof, Dresden 2000; Jochen Vötsch, Kursachsen, das Reich und der mitteldeutsche Raum zu Beginn des 18. Jahrhunderts, Frankfurt/Main u.a. 2003; René Hanke, Zur Beurteilung der sächsisch-polnischen Union (1697-1763). Grundlagen, Entwicklungsmöglichkeiten und Vorteile, in: NASG 74/75/2003/2004, S. 227-275; Helmut Neuhaus, Friedrich August I. (1694-1733), in: Frank-Lothar Kroll (Hg.), Die Herrscher Sachsens. Markgrafen, Kurfürsten, Könige 1089-1918, München 2004, S. 173-191; Rex Rexhäuser (Hg.), Die Personalunionen von Sachsen-Polen 1697-1763 und Hannover-England 1714-1837. Ein Vergleich, Wiesbaden 2005; Rainer Karlsch/Michael Schäfer, Wirtschaftsgeschichte Sachsens im Industriezeitalter, Dresden/Leipzig 2006; Katja Doubek, August der Starke, Reinbek 2007; Frank Metasch, 300 Jahre Altranstädter Konvention - 300 Jahre schlesische Toleranz, Dresden 2007; Jens Bögershausen, Rechnungshöfe und Regimewechsel. Von der klassischen Rechnungsprüfung zur modernen Finanzkontrolle, Diss. Bamberg 2008; Monika Rosner/Glummie Riday, August der Starke. Eine Biografie für Kinder, Dresden 2008; Anne-Simone Knöfel, Dynastie und Prestige. Die Heiratspolitik der Wettiner, Köln/Weimar/Wien 2009; Judith Matzke, Gesandtschaftswesen und diplomatischer Dienst Sachsens 1694-1763, Leipzig 2011; Winfried Müller/Swen Steinberg (Hg.), Menschen unterwegs. Die via regia und ihre Akteure, Dresden 2011; Eberhard Görner, Abenteuer Afrika. Die Expedition Augusts des Starken 1731-1733, Chemnitz 2014; Frank Göse u.a. (Hg.), Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft, Dresden 2014; Claudia Schnitzer (Hg.), Constellatio Felix. Die Planetenfeste Augusts des Starken anlässlich der Vermählung seines Sohnes Friedrich August mit der Kaisertochter Maria Josepha 1719 in Dresden, Dresden 2014; Jacob Nuhn, Aktuelle polnisch(sprachig)e Perspektiven auf die polnisch-sächsische Union. Eine Annäherung, in: NASG 86/2015, S. 209-224; Anne-Simone Rous, Der Weinkeller als Schlachtfeld. Die „Société des antisobres“ als militärisch-politischer Geheimbund zwischen Sachsen und Preußen, in: Gundula Gahlen/Daniel Marc Segesser/Carmen Winkel (Hg.), Geheime Netzwerke im Militär 1700-1945, Paderborn 2016, S. 25-52; Hans-Jürgen Bömelburg, Wirtschaftliche Regeneration und sozialer Wandel in der Zeit der Sachsenkönige, in: ders. (Hg.), Polen in der europäischen Geschichte, Bd. 2: Frühe Neuzeit, Stuttgart 2017, S. 464-476; Axel Flügel, Anatomie einer Ritterkurie. Landtagsbesuch und Landtagskarrieren im kursächsischen Landtag (1694-1749), Ostfildern 2017; Robert Frost, Sächsisch-polnische Personalunion und die Katastrophe des Großen Nordischen Krieges, in: Hans-Jürgen Bömelburg (Hg.), Polen in der europäischen Geschichte, Bd. 2: Frühe Neuzeit, Stuttgart 2017, S. 423-441; Bernd Strobach, Der Hofjude Berend Lehmann (1661-1730). Eine Biografie, Berlin/Boston 2018; Stephan Flemmig, Mit Konversion und Bestechung zur Krone. Die Bemühungen Augusts des Starken um den polnischen Thron, in: NASG 90/2019, S. 65-88; Alexander Querengässer, Das kursächsische Militär im Großen Nordischen Krieg 1700-1717, Paderborn 2019; Jacek Staszewski, Die Polen im Dresden des 18. Jahrhunderts, Osnabrück 2019; Silke Herz, Königin Christiane Eberhardine - Pracht im Dienst der Staatsraison. Kunst, Raum und Zeremoniell am Hof der Frau Augusts des Starken, Berlin 2020; Alexander Querengässer, 1719. Hochzeit des Jahrhunderts, Beucha 2020; André Thieme/Matthias Donath (Hg.), 350 Jahre Mythos August der Starke. Geschichte. Macht. Ihr, Königsbrück 2020; Mosaik. Die Abrafaxe in Sachsen, hrsg. vom Freistaat Sachsen, Berlin 2000, 22001; Peter Collmer, Verwaltete Vielfalt. Die königlichen Tafelgüter in Polen-Litauen 1697-1763, Stuttgart 2022; Christian Gründig, Französische Lebenswelten in der Residenz. Akteure, Räume und Modalitäten französisch-sächsischer Verflechtung im augusteischen Dresden, 1694-1763, Heidelberg 2022; Filip Emanuel Schuffert, Brückenregionen zwischen Polen und Sachsen. Neue Straßen und Residenzen in der Zeit der polnisch-sächsischen Union, in: NASG 93 (2022), S. 63-92; André Thieme/Matthias Donath, Augusts Afrika. Afrika in Sachsen, Sachsen in Afrika im 18. Jahrhundert, Königsbrück 2022. – ADB 7, S. 781-784; DBA I, II, III; DBE II 3, S. 548; NDB 5, S. 572f.
Porträt König August II. von Polen [August der Starke] (1670-1733) (Detail), Umkreis Louis de Silvestre, 18. Jahrhundert, Öl auf Leinwand, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Rüstkammer, Inventar-Nr. H 0302, Foto: Jürgen Lösel (Bildquelle); August der Starke als Alexander, 1695, Kostümstudie in Deck- und Wasserfarben, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Inventar-Nr. C 6309; August der Starke mit polnischer Frisur, Anton Schoonjans/Johann Jakob Thurneysen, 1697, Kupferstich, Muzeum Narodowe w Krakowie/Laboratory Stock National Museum in Krakow, Inventar-Nr. MNK III-ryc.-19405; Kurprinz Friedrich August von Sachsen, Hyacinthe Rigaud, 1714, Ölgemälde, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Inventar-Nr. Gal.-Nr. 760; August der Starke, Paul Heermann, vor 1718, Marmorbüste, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Skulpturensammlung, Inventar-Nr. H4 002/006; Kurprinz Friedrich August von Sachsen zu Pferde, Louis de Silvestre, um 1718, Ölgemälde, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Inventar-Nr. Gal.-Nr. 769; König August II. von Polen zu Pferde, Louis de Silvestre, um 1718, Ölgemälde, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Inventar-Nr. Gal.-Nr. 768; Allianzporträt von König August II. von Polen und König Friedrich Wilhelm I. in Preußen, Louis de Silvestre, vor 1730, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Inventar-Nr. Gal.-Nr. 770; Bildnis Friedrich August I. (der Starke), Kurfürst von Sachsen und König von Polen, Halbfigur stehend in Rüstung und Königsmantel, Johann Martin Bernigeroth, Kupferstich, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Inventar-Nr. A 1995-10311; August der Starke, Louis de Silvestre, 18. Jahrhundert, Ölgemälde, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Rüstkammer, Inventar-Nr. H 0068 (seit 1945 verschollen).
Winfried Müller
17.6.2024
Empfohlene Zitierweise:
Winfried Müller, Artikel: Friedrich August I.,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1530 [Zugriff 12.11.2024].
Friedrich August I.
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10006 Oberhofmarschallamt, 10024 Geheimer Rat (Geheimes Archiv), 10025 Geheimes Konsilium, 10026 Geheimes Kabinett, 50001 Landstände der sächsischen Oberlausitz; Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin-Dahlem, Geheimer Rat, Rep. 41 Beziehungen zu Kursachsen; Archiwum Glówne Akt Dawnych Warszawie (Archiv der Alten Akten Warschau), Archiwum Kameralne; Jochen Vötsch (Hg.), Sächsische Fürstentestamente 1652-1831. Edition der letztwilligen Verfügungen der regierenden albertinischen Wettiner mit ergänzenden Quellen, Leipzig 2018.
Werke Umb Pohlen in Flor und in ansehung gegen seine nachtbarn zu setzen, 1697, Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10026 Geheimes Kabinett, Loc. 2097/25.
Literatur David Faßmann, Das Glorwürdigste Leben und Thaten Friedrich Augusti, des Großen …, Hamburg/Frankfurt/Main 1733; Karl Ludwig von Pöllnitz, Das Galante Sachsen, Frankfurt/Main 1735; Wilhelmine von Gersdorf, Aurora Gräfin von Königsmark. Ein historischer Roman, 2 Teile, Quedlinburg/Leipzig 1817; Karl Eduard Vehse, Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation, Bd. 31/32, Hamburg 1854; Moritz Fürstenau, Zur Geschichte der Musik und des Theaters am Hofe zu Dresden, Bd. 2: Zur Geschichte der Musik und des Theaters am Hofe der Kurfürsten von Sachsen und Könige von Polen Friedrich August I. (August II.) und Friedrich August II. (August III.), Dresden 1862 (ND Leipzig 21979); Emil Lehmann, Der polnische Resident Berend Lehmann, der Stammvater der israelitischen Religionsgemeinde zu Dresden, in: ders., Gesammelte Schriften, Dresden 1899, S. 116-152; Paul Haake, König August der Starke. Eine Charakterstudie, München/Berlin 1902; Jean Louis Sponsel (Bearb.), Fürsten-Bildnisse aus dem Hause Wettin, Dresden 1906; Cornelius Gurlitt, August der Starke. Ein Fürstenleben aus der Zeit des deutschen Barock, 2 Bde., Dresden 1924; Paul Haake, August der Starke, Berlin/Leipzig [1926]; Johannes Kalisch/Józef Gierowski (Bearb.), Um die polnische Krone. Sachsen und Polen während des Nordischen Krieges 1700-1721, Berlin 1962; Jacek Staszewski, Polen und Sachsen im 18. Jahrhundert, in: Jahrbuch für Geschichte 23/1981, S. 167-188; Karl Czok, August der Starke und Kursachsen, Leipzig 21988; Petra Blettermann, Die Universitätspolitik Augusts des Starken 1694-1733, Köln u.a. 1990; Karl Czok, August der Starke. Sein Verhältnis zum Absolutismus und zum sächsischen Adel, Berlin 1991; August der Starke und seine Zeit. Beiträge des Kolloquiums vom 16./17. September 1994 auf der Festung Königstein, hrsg. vom Verein für sächsische Landesgeschichte, Dresden 1995; Jutta Bäumel, Auf dem Weg zum Thron. Die Krönungsreise Augusts des Starken, Dresden 1997; Unter einer Krone. Kunst und Kultur der sächsisch-polnischen Union, hrsg. von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Leipzig 1997; Kazimierz Bartkiewicz (Hg.), Polska - Saksonia w czasach Unii (1697-1763). Próba nowego spojrzenia, Zielona Góra 1998; Jacek Staszewski, August II Mocny, Wrocław 1998; Sachsen und Polen zwischen 1697 und 1765, hrsg. vom Verein für sächsische Landesgeschichte, Dresden 1998; Wieland Held, Der Adel und August der Starke. Konflikt und Konfliktaustrag zwischen 1694 und 1707 in Kursachsen, Köln/Weimar/Wien 1999; Dirk Syndram, Die Ägyptenrezeption unter August dem Starken. Der „Apis-Altar“ Johann Melchior Dinglingers, Mainz 1999; Barbara Marx (Hg.), Elbflorenz. Italienische Präsenz in Dresden 16.-19. Jahrhundert, Dresden 2000; Harald Marx, Matthäus Daniel Pöppelmann: Der Dresdner Zwinger. Vom Festbau zum Museum, Frankfurt/Main 2000; Claudia Schnitzer/Petra Hölscher (Hg.), Eine gute Figur machen. Kostüm und Fest am Dresdner Hof, Dresden 2000; Jochen Vötsch, Kursachsen, das Reich und der mitteldeutsche Raum zu Beginn des 18. Jahrhunderts, Frankfurt/Main u.a. 2003; René Hanke, Zur Beurteilung der sächsisch-polnischen Union (1697-1763). Grundlagen, Entwicklungsmöglichkeiten und Vorteile, in: NASG 74/75/2003/2004, S. 227-275; Helmut Neuhaus, Friedrich August I. (1694-1733), in: Frank-Lothar Kroll (Hg.), Die Herrscher Sachsens. Markgrafen, Kurfürsten, Könige 1089-1918, München 2004, S. 173-191; Rex Rexhäuser (Hg.), Die Personalunionen von Sachsen-Polen 1697-1763 und Hannover-England 1714-1837. Ein Vergleich, Wiesbaden 2005; Rainer Karlsch/Michael Schäfer, Wirtschaftsgeschichte Sachsens im Industriezeitalter, Dresden/Leipzig 2006; Katja Doubek, August der Starke, Reinbek 2007; Frank Metasch, 300 Jahre Altranstädter Konvention - 300 Jahre schlesische Toleranz, Dresden 2007; Jens Bögershausen, Rechnungshöfe und Regimewechsel. Von der klassischen Rechnungsprüfung zur modernen Finanzkontrolle, Diss. Bamberg 2008; Monika Rosner/Glummie Riday, August der Starke. Eine Biografie für Kinder, Dresden 2008; Anne-Simone Knöfel, Dynastie und Prestige. Die Heiratspolitik der Wettiner, Köln/Weimar/Wien 2009; Judith Matzke, Gesandtschaftswesen und diplomatischer Dienst Sachsens 1694-1763, Leipzig 2011; Winfried Müller/Swen Steinberg (Hg.), Menschen unterwegs. Die via regia und ihre Akteure, Dresden 2011; Eberhard Görner, Abenteuer Afrika. Die Expedition Augusts des Starken 1731-1733, Chemnitz 2014; Frank Göse u.a. (Hg.), Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft, Dresden 2014; Claudia Schnitzer (Hg.), Constellatio Felix. Die Planetenfeste Augusts des Starken anlässlich der Vermählung seines Sohnes Friedrich August mit der Kaisertochter Maria Josepha 1719 in Dresden, Dresden 2014; Jacob Nuhn, Aktuelle polnisch(sprachig)e Perspektiven auf die polnisch-sächsische Union. Eine Annäherung, in: NASG 86/2015, S. 209-224; Anne-Simone Rous, Der Weinkeller als Schlachtfeld. Die „Société des antisobres“ als militärisch-politischer Geheimbund zwischen Sachsen und Preußen, in: Gundula Gahlen/Daniel Marc Segesser/Carmen Winkel (Hg.), Geheime Netzwerke im Militär 1700-1945, Paderborn 2016, S. 25-52; Hans-Jürgen Bömelburg, Wirtschaftliche Regeneration und sozialer Wandel in der Zeit der Sachsenkönige, in: ders. (Hg.), Polen in der europäischen Geschichte, Bd. 2: Frühe Neuzeit, Stuttgart 2017, S. 464-476; Axel Flügel, Anatomie einer Ritterkurie. Landtagsbesuch und Landtagskarrieren im kursächsischen Landtag (1694-1749), Ostfildern 2017; Robert Frost, Sächsisch-polnische Personalunion und die Katastrophe des Großen Nordischen Krieges, in: Hans-Jürgen Bömelburg (Hg.), Polen in der europäischen Geschichte, Bd. 2: Frühe Neuzeit, Stuttgart 2017, S. 423-441; Bernd Strobach, Der Hofjude Berend Lehmann (1661-1730). Eine Biografie, Berlin/Boston 2018; Stephan Flemmig, Mit Konversion und Bestechung zur Krone. Die Bemühungen Augusts des Starken um den polnischen Thron, in: NASG 90/2019, S. 65-88; Alexander Querengässer, Das kursächsische Militär im Großen Nordischen Krieg 1700-1717, Paderborn 2019; Jacek Staszewski, Die Polen im Dresden des 18. Jahrhunderts, Osnabrück 2019; Silke Herz, Königin Christiane Eberhardine - Pracht im Dienst der Staatsraison. Kunst, Raum und Zeremoniell am Hof der Frau Augusts des Starken, Berlin 2020; Alexander Querengässer, 1719. Hochzeit des Jahrhunderts, Beucha 2020; André Thieme/Matthias Donath (Hg.), 350 Jahre Mythos August der Starke. Geschichte. Macht. Ihr, Königsbrück 2020; Mosaik. Die Abrafaxe in Sachsen, hrsg. vom Freistaat Sachsen, Berlin 2000, 22001; Peter Collmer, Verwaltete Vielfalt. Die königlichen Tafelgüter in Polen-Litauen 1697-1763, Stuttgart 2022; Christian Gründig, Französische Lebenswelten in der Residenz. Akteure, Räume und Modalitäten französisch-sächsischer Verflechtung im augusteischen Dresden, 1694-1763, Heidelberg 2022; Filip Emanuel Schuffert, Brückenregionen zwischen Polen und Sachsen. Neue Straßen und Residenzen in der Zeit der polnisch-sächsischen Union, in: NASG 93 (2022), S. 63-92; André Thieme/Matthias Donath, Augusts Afrika. Afrika in Sachsen, Sachsen in Afrika im 18. Jahrhundert, Königsbrück 2022. – ADB 7, S. 781-784; DBA I, II, III; DBE II 3, S. 548; NDB 5, S. 572f.
Porträt König August II. von Polen [August der Starke] (1670-1733) (Detail), Umkreis Louis de Silvestre, 18. Jahrhundert, Öl auf Leinwand, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Rüstkammer, Inventar-Nr. H 0302, Foto: Jürgen Lösel (Bildquelle); August der Starke als Alexander, 1695, Kostümstudie in Deck- und Wasserfarben, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Inventar-Nr. C 6309; August der Starke mit polnischer Frisur, Anton Schoonjans/Johann Jakob Thurneysen, 1697, Kupferstich, Muzeum Narodowe w Krakowie/Laboratory Stock National Museum in Krakow, Inventar-Nr. MNK III-ryc.-19405; Kurprinz Friedrich August von Sachsen, Hyacinthe Rigaud, 1714, Ölgemälde, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Inventar-Nr. Gal.-Nr. 760; August der Starke, Paul Heermann, vor 1718, Marmorbüste, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Skulpturensammlung, Inventar-Nr. H4 002/006; Kurprinz Friedrich August von Sachsen zu Pferde, Louis de Silvestre, um 1718, Ölgemälde, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Inventar-Nr. Gal.-Nr. 769; König August II. von Polen zu Pferde, Louis de Silvestre, um 1718, Ölgemälde, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Inventar-Nr. Gal.-Nr. 768; Allianzporträt von König August II. von Polen und König Friedrich Wilhelm I. in Preußen, Louis de Silvestre, vor 1730, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Inventar-Nr. Gal.-Nr. 770; Bildnis Friedrich August I. (der Starke), Kurfürst von Sachsen und König von Polen, Halbfigur stehend in Rüstung und Königsmantel, Johann Martin Bernigeroth, Kupferstich, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Inventar-Nr. A 1995-10311; August der Starke, Louis de Silvestre, 18. Jahrhundert, Ölgemälde, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Rüstkammer, Inventar-Nr. H 0068 (seit 1945 verschollen).
Winfried Müller
17.6.2024
Empfohlene Zitierweise:
Winfried Müller, Artikel: Friedrich August I.,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1530 [Zugriff 12.11.2024].