David Wolf Landau
In der Phase der Napoleonischen Kriege wurde mit David Wolf Landau 1801 ein einflussreicher jüdischer Gelehrter zum Dresdner Oberrabbiner gewählt, der über 17 Jahre die Geschicke der in verschiedene Gruppen aufgesplitterten jüdischen Gemeinde leitete und dabei auch um einen guten Kontakt zum sächsischen Königshaus bemüht war. – Landau, dessen
Vater ebenfalls über ein reiches jüdisches Wissen verfügte, dürfte bereits in früher Kindheit traditionellen Unterricht in der jüdischen Religion erhalten haben. Später soll er u.a. in
Prag die Jeschiwa von Abraham-Moses-Serach Eidlitz, einem Schüler des Jonathan Eibenschütz, besucht haben. – Trotz seiner sehr guten jüdischen Ausbildung - er galt als Kenner der hebräischen Grammatik - übernahm Landau zunächst kein Rabbinat, sondern blieb in
Lissa (poln. Leszno), wo er als Jeschiwaleiter und Dajan, also als Leiter der örtlichen Talmudschule und Richter am Rabbinatsgericht, wirkte. Zudem soll er sich karitativ engagiert und u.a. eine Vereinigung zur Ausstattung armer jüdischer Bräute ins Leben gerufen haben. Zeitgenossen bescheinigen ihm, ein guter Redner gewesen zu sein. Landau knüpfte ein Netzwerk zu anderen rabbinischen Autoritäten seiner Zeit: Befreundet war er mit den Rabbinern Akiba Eger und
Noah ben Simon (Noah Haltrecht), die er zu seinen Schülern zählte; außerdem korrespondierte er mit dem Rabbiner Samuel Landau in Prag. Einige Responsen Landaus wurden 1835 in einer Sammlung von Ritualgutachten Akiba Egers abgedruckt. – Nachdem 1790 große Teile Lissas bei einem Stadtbrand zerstört worden waren, vertrat Landau die Geschädigten als einer der Deputierten der Stadt in
Warschau, die einen Erlass der Abgaben für drei Jahre und eine Ermäßigung derselben für weitere sieben Jahre aushandeln konnten. 1797 gehörte er zu den nach
Berlin entsandten Deputierten der Judenschaften in Süd- und Neuostpreußen, die beim preußischen König Friedrich Wilhelm III. um eine Verbesserung des neuen General-Juden-Reglements für Süd- und Neuostpreußen vom April des Jahrs nachsuchten. – In Lissa heiratete Landau seine erste Ehefrau
Parche, die allerdings schon 1784 verstarb. Offenbar gingen aus dieser Ehe keine Kinder hervor. In zweiter Ehe heiratete er
Sara Caro, eine Tochter des
Goetz Caro (Kalmus). 1799 übernahm Landau das Rabbinat im preußischen
Flatow (poln. Złotów), wo er nach Auskunft des Magistrats rechtschaffen gewirkt, viel Gutes unter den dortigen Juden bewirkt und sich auch bei den christlichen Einwohnern Ansehen erworben habe. – Ende 1800 starb in Dresden der dortige Oberrabbiner
Löbel Banat (Benedix). Auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger erklärten die Ältesten der Dresdner Judenschaft,
Salomon Simon Bondi,
Veith Meyer und
Samuel Lazarus, Anfang 1801 gegenüber den Behörden, dass man keinen qualifizierten, tüchtigen Kandidaten in der Gemeinde habe und deshalb gezwungen sei, einen neuen Rabbiner von auswärts zu holen. Nach längeren Debatten der stimmberechtigten Dresdner Juden teilte man dem Dresdner Stadtrat am 11.6.1801 mit, dass von den verschiedenen vorgeschlagenen Bewerbern Landau gewählt worden sei. Explizit wiesen die Gemeindeältesten bei ihrem Gesuch um Bestätigung der Wahl darauf hin, dass Landau auch die deutsche Sprache lesen und schreiben könne - zumindest ausreichend gut - sowie in profanen Wissenschaften, insbesondere der Mathematik bewandert sei. Bereits am 4.8.1801 kam Landau mit Ehefrau, vier leiblichen Kindern, dem Pflegesohn
Meyer Hendel aus Lissa und einer Dienstmagd nach Dresden, wo er sein neues Amt antrat. Offiziell gestattete ihm die Regierung allerdings erst am 7.10.1803 den Aufenthalt in der Elbestadt, wobei ihm und seinen Familienangehörigen Handelsgeschäfte untersagt wurden. Der jährliche Personensteuerbeitrag wurde auf 5 Taler festgesetzt und blieb auch in den Folgejahren auf dieser Höhe. – Landau traf auf eine jüdische Gemeinde, die nicht nur in verschiedene Gruppen mit teilweise bis zu acht privaten Betstuben fragmentiert war, sondern sich auch in einer Phase erster innerjüdischer Reformdebatten befand. Umfangreiche innere Veränderungen in der jüdischen Gemeinde konnte und wollte er an vielen Stellen nicht umsetzen. Gleichwohl gelang es ihm, trotz aller Konflikte, den Zusammenhalt innerhalb der Judenschaft zu festigen. Er galt als fromm und gelehrt und war weithin als Autorität anerkannt. Zugleich bemühte er sich aktiv - hier spielten auch seine Erfahrungen aus seiner Zeit in Preußen eine wichtige Rolle - um gute Beziehungen zum sächsischen Herrscherhaus. 1806 verfasste er eine Danksagung mit Gebet anlässlich der Erhebung Kurfürst Friedrich Augusts III. zum sächsischen König, die in allen Betstuben verlesen wurde. Der kaum 20-jährige Marcus Bondi legte eine verbesserte Übersetzung dieses Gebets im Druck vor. Landau wiederum approbierte am 24.3.1812 das von Bondi zusammen mit dessen Bruder Simon Bondi verfasste lexikalische Werk „Or Ester“ und am 18.11.1818 dann Rabbi Jonathan Eibeschütz’ „Bnei Ahuvah“, das
Gabriel Eibeschütz herausgab. Öffentlich in Erscheinung trat er am 7.6.1815, als er an der Spitze von 40 Abgeordneten der jüdischen Gemeinde dem aus der Gefangenschaft heimkehrenden König Friedrich August I. mit entgegenziehen durfte. Diese Beteiligung war ein Novum in der sächsisch-jüdischen Geschichte. Landau trug dabei Vollbart, einen schwarzen Kaftan und Fellmütze. Auch zu diesem Anlass verfasste er ein Dankgebet. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Amtsantritts des sächsischen Königs als Kurfürst 1818 hielt Landau nicht nur den angeordneten Festgottesdienst und verfasste hierfür ein besonderes Gebet, sondern er wurde mit weiteren jüdischen Autoritäten vom König persönlich empfangen. – Landau wohnte mit seiner Familie in der Dresdner Altstadt in der Zahnsgasse 78. In der Elbestadt wurden noch weitere Kinder des Paars geboren. Dass Landau Wert auf eine gute Ausbildung seiner Kinder legte, die über die traditionelle jüdische Erziehung hinausging, zeigen die Beispiele seines Sohns
Marcus David Landau, der als Privat- und Gemeindelehrer auch weltliche Fächer unterrichtete, und seiner Tochter
Bertha, die der Familienerzählung zufolge perfekt Französisch gesprochen und auch Unterricht in dieser Sprache erteilt habe. Die Dresdner Stadtbehörden hätten in der Phase der Befreiungskriege auf ihre Sprachfähigkeit zurückgegriffen. Auch ihrem Vater soll sie 1812 gedolmetscht haben, als sich dieser mit dem in Dresden weilenden Napoleon Bonaparte über die Bedürfnisse der Dresdner Judenschaft ausgetauscht habe. – Mit Wolf Landau, der ab 1854 Landau im Amt als sächsischer Oberrabbiner in Dresden folgte, und Fabian Feilchenfeld, der 1876 zum Landesrabbiner von Mecklenburg-Schwerin berufen wurde, folgten ihm zudem zwei seiner Enkel im Beruf nach. – In Dresden war Landau u.a. mit dem Gemeindeältesten Kaim Samuel befreundet. Hier wirkte er auch über die jüdische Gemeinde hinaus und spendete 1817 etwa Geld zur Verschönerung der Stadt. Auch seine Beziehungen nach Lissa blieben offenbar intakt, wie eine Reise in seine Geburtsstadt 1812 zeigt - dem Jahr, in dem sein Vater verstarb. – Landau starb am 3.12.1818 im Alter von 75 Jahren, mutmaßlich an einem Schlaganfall. Er wurde am Folgetag auf dem Alten Jüdischen Friedhof in Dresden beigesetzt. Im Nachruf der Gemeindeältesten in den Dresdner Anzeigen heißt es, dass auch „manch[e] Nichtisraeliten“ mitgetrauert hätten, was seinen guten Ruf auch jenseits der jüdischen Gemeinde belege. Gedenkreden für Landau hielten in Lissa Rabbiner Jacob Lissa und in
Inowrazlaw (poln. Inowrocław) Rabbiner
Zebi ben Meir. – Nach Landaus Tod übernahm zunächst
Aaron Levi die Stellvertretung des Rabbinats. Bei der Nachbesetzung seiner Position mit Abraham Löwy im März 1819 brachen die innerjüdischen Konflikte in der Dresdner jüdischen Gemeinde erneut auf. In der Gemeindegeschichtsschreibung wurde zwar Landaus Name im kommunikativen und kulturellen Gedächtnis tradiert, etwa als Emil Lehmann 1879 eine Ansprache zum Dienstjubiläum Wolf Landaus hielt, doch auch aufgrund der schmalen überschaubaren Quellenlage gehört er wie sein Amtsnachfolger gleichsam zu den weitgehend vergessenen Dresdner Rabbinern.
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10025 Geheimes Konsilium, Loc. 05748/02, 05749/05, 05789/07, 10079 Landesregierung, Loc. 31015/01 Judensachen, Bd. 15, 11125 Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Nr. 11137 Rechtsverhältnisse der Juden; Stadtarchiv Dresden, 2.1.3 Ratsarchiv, C.XXI.20.92, C.XLII.33, C.XLII.44, C.XLII.239a Verzeichnisse der Namen der hiesigen Judenschaft; Jüdisches Museum Frankfurt/Main, PSR B 045; Adressbuch Dresden 1809, 1817. – Dresdner Anzeigen für Jedermann 8.4.1812, Sp. 628; Simon Bondi/Mardochai Bondi [d.i. Marcus Bondi], Or ester oder Beleuchtung der im Talmud von Babylon und Jerusalem, in den Targumim und Midraschim vorkommenden fremden besonders lateinischen Wörter, Dessau 1812 (Approbation durch Landau); Verzeichniß der Subscribenten und der subscribirten Beiträge zu Verschönerung hiesiger Stadt, [Dresden 1817], S. 9; Todesanzeigen, in: Dresdner Anzeigen 9.12.1818, S. 1793f., 16.12.1818, S. 1848; Beitrag, die Jubelfeier der fünfzigjährigen Regierung Sr. Majestät des Königs von Sachsen betreffend, in: Sulamith 5/1817-1820, Bd. 2, H. 2, S. 73-78; Jonathan Eibeschütz, בני אהובה, hrsg. v. Gabriel Eibeschütz, Prag 1819 (Approbation durch Landau); Hans Georg von Carlowitz, Nekrolog, in: Allgemeine Zeitung des Judenthums 15.2.1840, S. 97-100, 8.1.1855, S. 20f.; Gratulationsbrief des R. Noah anlässlich der Wahl des R. David Landau zum Rabbiner in Flatow, in: Louis Lewin, Geschichte der Juden in Lissa, Pinne 1904, S. 375f.; Daniela Wittig, Das „Verzeichniß der Ruhenden auf dem israelitischen Friedhof zu Dresden“ aus dem Jahre 1852. Auswertung und Ergebnisse, in: Medaon. Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung 9/2015, Nr. 16.
Werke Danksagung und Gebet zu dem wunderbaren Vollender Alles, der unser Land mit dem glückseligen Frieden gesegnet, und mit der Königswürde bekleidet unsern allergnädigsten König Friedrich August und die Königin Amalia Augusta, welche auf Verordnung der Aeltesten und Deputirten, in allen Betversammlungen von der sämmtlichen Israelitischen Gemeinde allhier an dem glücklich erlebten Geburtstage unsers weisen Monarchen den 23. December 1806 … verrichtet worden, Dresden 1806; Gebet für unsern allergnädigsten König Friedrich August und unsere allergnädigste Königin Amalia Augusta, welches in allen Betversammlungen der hiesigen Israelitischen Gemeinde während Allerhöchst dero Abwesenheit und Reise nach Warschau alle Montage und Donnerstage nach gewöhnlicher Vorlesung aus der Thora und nach Absingung bestimmter Verse aus dem achtmaligen Alphabet im 119. Capitel und des 121. Capitels gehalten werden soll, Dresden 1807; Mordechai Wolf Idnob [d.i. Marcus Bondi] (Hg.), Verbesserte Uebersetzung des am 23. December 1806 in sämmtlichen Bethäusern der hiesigen Israelitischen Gemeinde zur Feyer der Annahme der Königswürde gehaltenen Gebets, Dresden 1807; Dankgebet bei der Rückkehr unsers allergnädigsten Königs, Friedrich August, des Gerechten, mit seiner erhabenen Gemahlin der Königin, Amalia Augusta und Ihres ganzen erhabenen Hauses in Ihre Residenz im Juny 1815, Dresden 1815.
Literatur Wolf Pascheles (Hg.), Sippurim, eine Sammlung jüdischer Volkssagen, Erzählungen, Mythen, Chroniken, Denkwürdigkeiten und Biographien berühmter Juden aller Jahrhunderte, Bd. 4, Prag 1856, S. 355; Stanisław Karwowski, Kronika mlasta Lesczna, Posen 1877, S. 82; Emil Lehmann, Ansprache zum Jubiläum des Herrn Oberrabbiner Ritter Dr. Wolf Landau am 31. August 1879 im Auftrage des Gemeinderaths, [Dresden 1879], S. 6; ders., Bilder aus der Entstehungsgeschichte der Israelitischen Religionsgemeinde zu Dresden, Dresden 1886, S. 39-41; ders., Oberrabbiner, Vorsteher und Deputirte der Israelitischen Religionsgemeinde zu Dresden nach urkundlichen Quellen. Dem verehrten Amtsgenossen, Herrn Gemeindevorsteher Joseph Bondi zum 25jährigen Vorstands-Jubiläum, 7. August 1886, Dresden 1886; Israelitische Wochenschrift für die religiösen und socialen Interessen des Judenthums 22.7.1886, S. 247; Alphonse Lewy, Geschichte der Juden in Sachsen, Berlin 1900, S. 30, 77; Louis Lewin, Geschichte der Juden in Lissa, Pinne 1904, S. 216, 291f., 312; Leopold Wreschner, R. Akiba Egerʼs Leben und Wirken (I.), in: Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft 2/1904, S. 27-84; Louis Lewin, Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen (Schluß), in: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums 59/1915, H. 4, S. 180-192, H. 10/12, S. 278-300; Louis Lewin, Aus dem jüdischen Kulturkampfe, in: Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft 12/1918, S. 165-197; Daniel Lewin, Rabbi Noah Haltrecht, 1929 [Ms., Yeshiva University Library New York, Ms. 1337]; Zwi Hirsch Horowitz, Zur ostjüdischen Geschichte, in: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums 74/1930, H. 1, S. 64f.; Walter Fales (Bearb.), The Descendants of Wolf Fales. A Chronicle of the Feilchenfeld Family as of June 1947, 1947, S. 10f. – Jakob Klatzkin/Ismar Elbogen (Hg.), Encyclopaedia Judaica, Bd. 10, Berlin 1934, Sp. 582f.; Michael Brocke/Julius Carlebach (Hg.), Biographisches Handbuch der Rabbiner, Teil 1: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781-1871, Bd. 2, München 2004, S. 558.
Porträt Dr. David Wolf Landau (Oberrabbiner in Dresden), Lichtdruck, Frontispiz aus: Emil Lehmann, Aus alten Acten. Bilder aus der Entstehungsgeschichte der Israelischen Religionsgemeinde zu Dresden, Dresden 1886, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek, Aufnahme-Nr. df_dat_0010525, Foto: unbekannter Fotograf / DDZ, 2012.07, Verwalter: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Signatur 2006.8.32529 (Bildquelle) [Public Domain Mark 1.0; dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Public Domain Mark 1.0 Lizenz]; Die Abgeordneten der Jüdischen Gemeinde aus dem Festzug beim Empfang des Königs von Sachsen in Dresden am 7.6.1815, 1815, kolorierte Umrissradierung, K. A. Helbigs Tagebuch von 1815, Städtische Galerie Dresden, Inventar-Nr. 1978/k 326.
Daniel Ristau
8.9.2025
Empfohlene Zitierweise:
Daniel Ristau, Artikel: David Wolf Landau,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/27895 [Zugriff 30.10.2025].
David Wolf Landau
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10025 Geheimes Konsilium, Loc. 05748/02, 05749/05, 05789/07, 10079 Landesregierung, Loc. 31015/01 Judensachen, Bd. 15, 11125 Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, Nr. 11137 Rechtsverhältnisse der Juden; Stadtarchiv Dresden, 2.1.3 Ratsarchiv, C.XXI.20.92, C.XLII.33, C.XLII.44, C.XLII.239a Verzeichnisse der Namen der hiesigen Judenschaft; Jüdisches Museum Frankfurt/Main, PSR B 045; Adressbuch Dresden 1809, 1817. – Dresdner Anzeigen für Jedermann 8.4.1812, Sp. 628; Simon Bondi/Mardochai Bondi [d.i. Marcus Bondi], Or ester oder Beleuchtung der im Talmud von Babylon und Jerusalem, in den Targumim und Midraschim vorkommenden fremden besonders lateinischen Wörter, Dessau 1812 (Approbation durch Landau); Verzeichniß der Subscribenten und der subscribirten Beiträge zu Verschönerung hiesiger Stadt, [Dresden 1817], S. 9; Todesanzeigen, in: Dresdner Anzeigen 9.12.1818, S. 1793f., 16.12.1818, S. 1848; Beitrag, die Jubelfeier der fünfzigjährigen Regierung Sr. Majestät des Königs von Sachsen betreffend, in: Sulamith 5/1817-1820, Bd. 2, H. 2, S. 73-78; Jonathan Eibeschütz, בני אהובה, hrsg. v. Gabriel Eibeschütz, Prag 1819 (Approbation durch Landau); Hans Georg von Carlowitz, Nekrolog, in: Allgemeine Zeitung des Judenthums 15.2.1840, S. 97-100, 8.1.1855, S. 20f.; Gratulationsbrief des R. Noah anlässlich der Wahl des R. David Landau zum Rabbiner in Flatow, in: Louis Lewin, Geschichte der Juden in Lissa, Pinne 1904, S. 375f.; Daniela Wittig, Das „Verzeichniß der Ruhenden auf dem israelitischen Friedhof zu Dresden“ aus dem Jahre 1852. Auswertung und Ergebnisse, in: Medaon. Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung 9/2015, Nr. 16.
Werke Danksagung und Gebet zu dem wunderbaren Vollender Alles, der unser Land mit dem glückseligen Frieden gesegnet, und mit der Königswürde bekleidet unsern allergnädigsten König Friedrich August und die Königin Amalia Augusta, welche auf Verordnung der Aeltesten und Deputirten, in allen Betversammlungen von der sämmtlichen Israelitischen Gemeinde allhier an dem glücklich erlebten Geburtstage unsers weisen Monarchen den 23. December 1806 … verrichtet worden, Dresden 1806; Gebet für unsern allergnädigsten König Friedrich August und unsere allergnädigste Königin Amalia Augusta, welches in allen Betversammlungen der hiesigen Israelitischen Gemeinde während Allerhöchst dero Abwesenheit und Reise nach Warschau alle Montage und Donnerstage nach gewöhnlicher Vorlesung aus der Thora und nach Absingung bestimmter Verse aus dem achtmaligen Alphabet im 119. Capitel und des 121. Capitels gehalten werden soll, Dresden 1807; Mordechai Wolf Idnob [d.i. Marcus Bondi] (Hg.), Verbesserte Uebersetzung des am 23. December 1806 in sämmtlichen Bethäusern der hiesigen Israelitischen Gemeinde zur Feyer der Annahme der Königswürde gehaltenen Gebets, Dresden 1807; Dankgebet bei der Rückkehr unsers allergnädigsten Königs, Friedrich August, des Gerechten, mit seiner erhabenen Gemahlin der Königin, Amalia Augusta und Ihres ganzen erhabenen Hauses in Ihre Residenz im Juny 1815, Dresden 1815.
Literatur Wolf Pascheles (Hg.), Sippurim, eine Sammlung jüdischer Volkssagen, Erzählungen, Mythen, Chroniken, Denkwürdigkeiten und Biographien berühmter Juden aller Jahrhunderte, Bd. 4, Prag 1856, S. 355; Stanisław Karwowski, Kronika mlasta Lesczna, Posen 1877, S. 82; Emil Lehmann, Ansprache zum Jubiläum des Herrn Oberrabbiner Ritter Dr. Wolf Landau am 31. August 1879 im Auftrage des Gemeinderaths, [Dresden 1879], S. 6; ders., Bilder aus der Entstehungsgeschichte der Israelitischen Religionsgemeinde zu Dresden, Dresden 1886, S. 39-41; ders., Oberrabbiner, Vorsteher und Deputirte der Israelitischen Religionsgemeinde zu Dresden nach urkundlichen Quellen. Dem verehrten Amtsgenossen, Herrn Gemeindevorsteher Joseph Bondi zum 25jährigen Vorstands-Jubiläum, 7. August 1886, Dresden 1886; Israelitische Wochenschrift für die religiösen und socialen Interessen des Judenthums 22.7.1886, S. 247; Alphonse Lewy, Geschichte der Juden in Sachsen, Berlin 1900, S. 30, 77; Louis Lewin, Geschichte der Juden in Lissa, Pinne 1904, S. 216, 291f., 312; Leopold Wreschner, R. Akiba Egerʼs Leben und Wirken (I.), in: Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft 2/1904, S. 27-84; Louis Lewin, Ein Judentag aus Süd- und Neuostpreußen (Schluß), in: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums 59/1915, H. 4, S. 180-192, H. 10/12, S. 278-300; Louis Lewin, Aus dem jüdischen Kulturkampfe, in: Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft 12/1918, S. 165-197; Daniel Lewin, Rabbi Noah Haltrecht, 1929 [Ms., Yeshiva University Library New York, Ms. 1337]; Zwi Hirsch Horowitz, Zur ostjüdischen Geschichte, in: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums 74/1930, H. 1, S. 64f.; Walter Fales (Bearb.), The Descendants of Wolf Fales. A Chronicle of the Feilchenfeld Family as of June 1947, 1947, S. 10f. – Jakob Klatzkin/Ismar Elbogen (Hg.), Encyclopaedia Judaica, Bd. 10, Berlin 1934, Sp. 582f.; Michael Brocke/Julius Carlebach (Hg.), Biographisches Handbuch der Rabbiner, Teil 1: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781-1871, Bd. 2, München 2004, S. 558.
Porträt Dr. David Wolf Landau (Oberrabbiner in Dresden), Lichtdruck, Frontispiz aus: Emil Lehmann, Aus alten Acten. Bilder aus der Entstehungsgeschichte der Israelischen Religionsgemeinde zu Dresden, Dresden 1886, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek, Aufnahme-Nr. df_dat_0010525, Foto: unbekannter Fotograf / DDZ, 2012.07, Verwalter: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Signatur 2006.8.32529 (Bildquelle) [Public Domain Mark 1.0; dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Public Domain Mark 1.0 Lizenz]; Die Abgeordneten der Jüdischen Gemeinde aus dem Festzug beim Empfang des Königs von Sachsen in Dresden am 7.6.1815, 1815, kolorierte Umrissradierung, K. A. Helbigs Tagebuch von 1815, Städtische Galerie Dresden, Inventar-Nr. 1978/k 326.
Daniel Ristau
8.9.2025
Empfohlene Zitierweise:
Daniel Ristau, Artikel: David Wolf Landau,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/27895 [Zugriff 30.10.2025].