Christian Gottlob Hammer
H. studierte seit 1794 an der Dresdner Kunstakademie und kam 1798 in den Privatunterricht zu Johann Philipp Veith, der ihn nicht nur in die verschiedenen zeichnerischen und druckgrafischen Techniken einwies, sondern ihm auch seine romantische Landschaftsauffassung vermittelte. Seit 1816 war H. selbst Mitglied, seit 1829 außerordentlicher Professor der Akademie. Wie Veith war H. außer als Zeichner auch als reproduzierender Kupferstecher tätig. Für die Bilderchronik des Sächsischen Kunstvereins stach er 1829 bis 1838 u.a. Gemälde von Caspar David Friedrich und Johann Christian Clausen Dahl, Adam Friedrich Oeser und
Carl Robert Croll, Johann Theodor Goldstein und Carl Robert Kummer nach. H. zeichnete und radierte Ansichten aus Sachsen, Böhmen, Schlesien und dem Spreewald für die Ritter’sche und die Arnold’sche Kunsthandlung und schuf Tusch-, Sepia- und Aquarellzeichnungen u.a. im Auftrag der gräflichen Familien Einsiedel,
Lynar und
Kielmannsegg. 1813 bis 1815 bestellten die Beamten und Offiziere der durch Dresden marschierenden Truppen Erinnerungsblätter bei H. Seine im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts entstandenen Ansichten weisen H. als Enkelschüler Adrian Zinggs aus. In seinen Pinselzeichnungen ab 1810 ist der Einfluss der Romantiker deutlich spürbar, z.B. im schmelzenden Übergang der Farben und der Glätte der Flächen, denen kein Pinselstrich anzusehen ist. Angesichts dieser maßvollen Romantisierung der Landschaft ist es verständlich, dass
Johann Wolfgang von Goethe H.s Werke schätzte und sammelte und ihn 1810 sogar in seinem Atelier besuchte. Mit Kollegen wie Karl Gottfried Traugott Faber hat H. gemein, dass sich seine Landschaften zwischen kunstvollen, ambitionierten Blättern romantischer Auffassung und einer Menge von ebenfalls sorgfältigen Ansichten bewegen, bei denen die gute Sichtbarkeit aller Bildgegenstände das oberste Ziel ist. H. führte alle seine Blätter mit nie nachlassender Sorgfalt aus und fand deshalb ein breites Publikum.
Quellen Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Handschriftenabteilung.
Werke Tharandt und Burgruine, um 1810, kolorierte Umrissradierung, Stadtmuseum Dresden; Burgruine, Badehaus und Promenade von Tharandt, 1810, Pinsel in Schwarz, aquarelliert, Albertina Wien, Grafische Sammlung; Flusslandschaft bei Dresden im Mondschein, 1815, Pinselzeichnung in Schwarz, aquarelliert, Albertina Wien, Grafische Sammlung; Blick von der Bastei, um 1825, kolorierte Umrissradierung, Stadtmuseum Dresden; Die Basteibrücke, um 1835, kolorierte Umrissradierung, Stadtmuseum Dresden; Ruinenlandschaft (nach C. W. E. Dietrich), Radierung, Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg; Ansicht der Festung Königstein, kolorierte Umrissradierung, Stadtmuseum Dresden; Die Lochmühle im Liebethaler Grund bei Mondschein, Pinsel in Braun, laviert, Albertina Wien, Grafische Sammlung.
Literatur Catalog der vom verstorbenen Landschaftsmaler und Kupferstecher Herrn C. G. H., Professor der Akademie zu Dresden, hinterlassenen Sammlung von Kupferstichen, Radirungen, Lithographien, Handzeichnungen, Dresden 1864; S. Canz, Elbe-Ansichten aus Böhmen, der Sächsischen Schweiz und Dresden, in: dies. (Bearb.), Panorama der Elbe, München 1988, S. 57-59; M. Grönig/M. L. Sternath (Bearb.), Die deutschen und Schweizer Zeichnungen des späten 18. Jahrhunderts, Wien 1997, S. 72-74; A. Fröhlich, Landschaftsmalerei in Sachsen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Weimar 2002, S. 190-194. – DBA I, II; Thieme/Becker, Bd. 15, Leipzig 1999, S. 563.
Porträt Brustbild H., C. Naumann, 1834, Kreide, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; L. Lynar, 1850, Bleistiftzeichnung, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).
Anke Fröhlich
14.11.2011
Empfohlene Zitierweise:
Anke Fröhlich, Artikel: Christian Gottlob Hammer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22151 [Zugriff 21.11.2024].
Christian Gottlob Hammer
Quellen Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Handschriftenabteilung.
Werke Tharandt und Burgruine, um 1810, kolorierte Umrissradierung, Stadtmuseum Dresden; Burgruine, Badehaus und Promenade von Tharandt, 1810, Pinsel in Schwarz, aquarelliert, Albertina Wien, Grafische Sammlung; Flusslandschaft bei Dresden im Mondschein, 1815, Pinselzeichnung in Schwarz, aquarelliert, Albertina Wien, Grafische Sammlung; Blick von der Bastei, um 1825, kolorierte Umrissradierung, Stadtmuseum Dresden; Die Basteibrücke, um 1835, kolorierte Umrissradierung, Stadtmuseum Dresden; Ruinenlandschaft (nach C. W. E. Dietrich), Radierung, Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg; Ansicht der Festung Königstein, kolorierte Umrissradierung, Stadtmuseum Dresden; Die Lochmühle im Liebethaler Grund bei Mondschein, Pinsel in Braun, laviert, Albertina Wien, Grafische Sammlung.
Literatur Catalog der vom verstorbenen Landschaftsmaler und Kupferstecher Herrn C. G. H., Professor der Akademie zu Dresden, hinterlassenen Sammlung von Kupferstichen, Radirungen, Lithographien, Handzeichnungen, Dresden 1864; S. Canz, Elbe-Ansichten aus Böhmen, der Sächsischen Schweiz und Dresden, in: dies. (Bearb.), Panorama der Elbe, München 1988, S. 57-59; M. Grönig/M. L. Sternath (Bearb.), Die deutschen und Schweizer Zeichnungen des späten 18. Jahrhunderts, Wien 1997, S. 72-74; A. Fröhlich, Landschaftsmalerei in Sachsen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Weimar 2002, S. 190-194. – DBA I, II; Thieme/Becker, Bd. 15, Leipzig 1999, S. 563.
Porträt Brustbild H., C. Naumann, 1834, Kreide, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; L. Lynar, 1850, Bleistiftzeichnung, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).
Anke Fröhlich
14.11.2011
Empfohlene Zitierweise:
Anke Fröhlich, Artikel: Christian Gottlob Hammer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22151 [Zugriff 21.11.2024].