Traugott Faber

Nach einer Zeichenausbildung bei Georg Friedrich Fechhelm 1801 bis 1804 trat F. für über zehn Jahre in Johann Christian Klengels Atelier ein und lebte in dessen Haushalt. Seit 1819 war er Pensionär, seit 1820 Mitglied der Dresdner Kunstakademie, auf deren Ausstellungen er 1801 bis 1850 vertreten war. Am Dresdner Freimaurerinstitut unterrichtete F. 1815 bis 1834 Zeichnen. Unter seinen Schülern befanden sich Ferdinand von Rayski, Carl Wagner und Carl Friedrich Häbler. F. schulte sich außer an Klengel an den Vorbildern der niederländischen Landschaftsmaler des 17. Jahrhunderts und schuf durch diese Wahrnehmungsweise geprägte reale Landschaftsansichten. Noch in Klengels Atelier nahm er an dessen ersten Versuchen in der „Steinmanier“ teil und erprobte selbst sehr früh die neue Technik der Lithografie. Zudem wurde F. ein geschätzter Kupferstecher, der für die „Bilderchronik des Sächsischen Kunstvereins“ eine Reihe von Reproduktionen nach Gemälden von Otto Wagner, Carl Victor Clemens Grolig, Karl Julius Leypold, Karl Christian Sparmann und Häbler anfertigte. Sein Haupttätigkeitsfeld war die realistische Darstellung einheimischer Landschaften aus Sachsen und den angrenzenden Ländern. Mehrmals gestaltete er Motive aus der Sächsischen Schweiz („Die Bastei im Elbsandsteingebirge“), selten auch in romantischer Stimmung („Morgen in der Sächsischen Schweiz“). – F. gehörte zu den Künstlern, die seit 1833 vom sächsischen Mitregenten und späteren König Friedrich August II. mit der Schaffung einer „Galerie vaterländischer Landschaften“ beauftragt wurden. Zusammen mit dem Dekorationsmaler Anton Arrigoni schuf er mehr als 500 Aquarellansichten sächsischer Gegenden, Schlösser und Kirchen, die Arrigoni auf seinen Reisen durch das Land besucht hatte. Ferner malte F. städtische Szenen von biedermeierlich detailreichem Realismus („Trinkhalle Dr. Struwe in Teplitz-Schönau“, 1822; „Straße in Dresden“, 1831). F. war ein talentierter Künstler, der, um eine große Familie zu ernähren, produktiv bleiben musste, anstatt stets den höchsten Maßstab an seine Werke anlegen zu können. Dennoch sind zahlreiche reizvolle Bilder von ihm überliefert, die von den Zeitgenossen geschätzt wurden und die die Ausprägung einer realistischen Landschaftsauffassung neben der romantischen Strömung in Dresden dokumentieren.

Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Kunstakademie Dresden.

Werke Trinkhalle Dr. Struwe in Teplitz-Schönau, 1822, Öl auf Leinwand, Schweinfurt, Sammlung Georg Schäfer; Strehlen am Großen Garten, 1823, Öl auf Leinwand, Stadtmuseum Dresden; Das Schillerhäuschen in Loschwitz, 1824, Öl auf Leinwand, ebd.; Straße in Dresden, 1831, Öl auf Leinwand, Schweinfurt, Sammlung Georg Schäfer; Blick von des Königs Weinberg in Wachwitz auf Dresden, Holz, Salzburg, Privatbesitz; Die Bastei im Elbsandsteingebirge, Öl auf Holz, Pommersches Landesmuseum Greifswald; Morgen in der Sächsischen Schweiz, Öl auf Leinwand, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe; Ausblick auf Dresden, um 1820, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen München.

Literatur Catalog der von dem Landschaftsmaler Herrn Karl Gottfried Traugott F. hinterlassenen Sammlung von Ölgemälden, Aquarellen, Handzeichnungen, Kupferstichen u. Radirungen, Dresden 1863; P. Schumann, Dresdner Malerei 1750-1850, in: Die Kunst für alle 45/1923, H. 24, S. 345-352; H.-J. Neidhardt, Die Malerei der Romantik in Dresden, Leipzig 1976, S. 364; ders., Dresden wie es Maler sahen, Leipzig 1983, S. 69, 88, 92f., 238; A. Fröhlich, Landschaftsmalerei in Sachsen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Weimar 2002, S. 176-182, 284. – AKL, Bd. 36, München/Leipzig 2003, S. 43f.; DBA I, II; Thieme/Becker, Bd. 11, Leipzig 1999, S. 156f.

Porträt Der Maler C. G. Traugott F., C. C. Vogel v. Vogelstein, 1828, schwarze Kreide, weiß gehöht, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett (Bildquelle).

Anke Fröhlich
16.9.2011


Empfohlene Zitierweise:
Anke Fröhlich, Artikel: Traugott Faber,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22192 [Zugriff 27.12.2024].

Traugott Faber



Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Kunstakademie Dresden.

Werke Trinkhalle Dr. Struwe in Teplitz-Schönau, 1822, Öl auf Leinwand, Schweinfurt, Sammlung Georg Schäfer; Strehlen am Großen Garten, 1823, Öl auf Leinwand, Stadtmuseum Dresden; Das Schillerhäuschen in Loschwitz, 1824, Öl auf Leinwand, ebd.; Straße in Dresden, 1831, Öl auf Leinwand, Schweinfurt, Sammlung Georg Schäfer; Blick von des Königs Weinberg in Wachwitz auf Dresden, Holz, Salzburg, Privatbesitz; Die Bastei im Elbsandsteingebirge, Öl auf Holz, Pommersches Landesmuseum Greifswald; Morgen in der Sächsischen Schweiz, Öl auf Leinwand, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe; Ausblick auf Dresden, um 1820, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen München.

Literatur Catalog der von dem Landschaftsmaler Herrn Karl Gottfried Traugott F. hinterlassenen Sammlung von Ölgemälden, Aquarellen, Handzeichnungen, Kupferstichen u. Radirungen, Dresden 1863; P. Schumann, Dresdner Malerei 1750-1850, in: Die Kunst für alle 45/1923, H. 24, S. 345-352; H.-J. Neidhardt, Die Malerei der Romantik in Dresden, Leipzig 1976, S. 364; ders., Dresden wie es Maler sahen, Leipzig 1983, S. 69, 88, 92f., 238; A. Fröhlich, Landschaftsmalerei in Sachsen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Weimar 2002, S. 176-182, 284. – AKL, Bd. 36, München/Leipzig 2003, S. 43f.; DBA I, II; Thieme/Becker, Bd. 11, Leipzig 1999, S. 156f.

Porträt Der Maler C. G. Traugott F., C. C. Vogel v. Vogelstein, 1828, schwarze Kreide, weiß gehöht, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett (Bildquelle).

Anke Fröhlich
16.9.2011


Empfohlene Zitierweise:
Anke Fröhlich, Artikel: Traugott Faber,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22192 [Zugriff 27.12.2024].