Hugo II. von Schönburg

H. studierte seit 1574 in Leipzig und später in Jena, wo er 1576 zum Rector Magnificus gewählt wurde. Weitere Studienaufenthalte führten ihn 1577 nach Straßburg und anschließend für zwei Jahre nach Italien. Nach dem Ende der Vormundschaft trat H. zusammen mit seinen Brüdern Georg II. und Veit III. die Regierung über die Besitzungen der Oberen Linie des Hauses Schönburg an. Ein Teilungsvertrag vom 21.11.1582 sprach Georg die Herrschaft Waldenburg und Veit die Herrschaft Lichtenstein zu, während H. Hartenstein erhielt. Mit dem Ankauf des Rittergutes Oelsnitz (1584) sowie der ehemals grünhainischen Klosterbesitzungen Oelsnitz und Zschocken (1592 von Kursachsen im Austausch gegen Geringswalde) rundete H. in der Folgezeit seinen Besitz weiter ab. Die Wahl Hartensteins zur Residenz verband H. mit der baulichen Umgestaltung des zuvor lange ungenutzten Schlosses. Die alte Rüstkammer ließ er 1584 in eine Kapelle umwandeln, an der er Johann Zechendörfer als ersten Hofprediger anstellte. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts trat Hartenstein damit in den Kreis der bedeutendsten schönburgischen Residenzen ein. Komplettiert wurde H.s Bauprogramm durch die Erneuerung der Hartensteiner Stadtkirche (seit 1588), in der er auch eine Familiengruft der Linie Schönburg-Hartenstein anlegte, und die vermutlich auf das Jahr 1601 zu datierende Stiftung des Lößnitzer Rathausportals, das bis heute zu den bemerkenswertesten profanen Baudenkmälern des Westerzgebirges zählt. – Als ausgesprochener Gegner des Calvinismus stand H. den von Kurfürst Christian I. und seinem Kanzler Nikolaus Krell getragenen Bemühungen um eine sog. Zweite Reformation in Kursachsen offen ablehnend gegenüber. Ein umso engeres Vertrauensverhältnis verband H. mit Kurfürst Christian II., ohne dass sich jedoch ein konkreter Einfluss H.s auf die kursächsische Politik nachweisen lässt.

Quellen T. Schön, Geschichte des Fürstlichen und Gräflichen Gesamthauses Schönburg. Urkundenbuch, Bd. VIII, 2. Teil, Stuttgart/Waldenburg 1910.

Literatur E. Eckardt, Chronik von Glauchau, Glauchau 1882, S. 113f.; W.-D. Röber, Schönburgische Burgen und Schlösser im Tal der Zwickauer Mulde, Beucha 1999, S. 18.

Michael Wetzel
20.12.2004


Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Hugo II. von Schönburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22420 [Zugriff 22.12.2024].

Hugo II. von Schönburg



Quellen T. Schön, Geschichte des Fürstlichen und Gräflichen Gesamthauses Schönburg. Urkundenbuch, Bd. VIII, 2. Teil, Stuttgart/Waldenburg 1910.

Literatur E. Eckardt, Chronik von Glauchau, Glauchau 1882, S. 113f.; W.-D. Röber, Schönburgische Burgen und Schlösser im Tal der Zwickauer Mulde, Beucha 1999, S. 18.

Michael Wetzel
20.12.2004


Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Hugo II. von Schönburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22420 [Zugriff 22.12.2024].