Christian August Günther

G. absolvierte seine Ausbildung an der Dresdner Kunstakademie, wo ihn Adrian Zingg acht Jahre unterrichtete. Seit 1789 war er Pensionär der Akademie. Während seiner Ausbildung war er mit Johann Christian Reinhart, Johann Conrad Gessner, später mit Johann Gottlob Schumann, Anton Graff, Joseph Grassi, Crescentius Josephus Johannes Seydelmann und Guiseppe Canale sowie dem Professor Wilhelm Gottlieb Becker und Karl August Böttiger in Weimar bekannt. 1810 wurde er zum Mitglied der Dresdner Akademie und fünf Jahre später zum außerordentlichen Professor ernannt. Zu seinen Schülern gehörten Andreas Balzer und Moritz Ernst Klug. – G.s erster größerer Auftrag kam vom Minister Detlev Graf von Einsiedel, dessen Güter Ehrenberg und Wolkenburg er zeichnete. Zu seinem wichtigsten Förderer wurde Herzog Albert von Sachsen-Teschen, sodass sich G.s beste Blätter in der Wiener Albertina befinden. 1794 lieferte G. Ansichten aus dem Park Wörlitz bei Dessau an die Chalkographische Gesellschaft. Ferner schuf er Ansichten der Meißner Albrechtsburg, der Festung Königstein, des Liliensteins, des Schlosses Pillnitz, der Orte Seiffersdorf, Loschwitz, Potschappel, Tharandt und Leipzig sowie von Gegenden im Harz. Seine Zeichnungen, Radierungen, kolorierten Umrissstiche und Deckfarbenblätter weisen G. als einen eigenständigen Zingg-Schüler aus, dessen stilistische Herkunft unverkennbar bleibt, doch der seine Ansichten stärker ornamenthaft komponierte. Die für Herzog Albert entstandenen Blätter aus den 1790er-Jahren sind bereits eindeutig von romantischem Landschaftsempfinden getragen. G. illustrierte mehrere Reisebeschreibungen, darunter Friedrich Schlenkerts „Tharand“ und die vier Hefte „Pitoreskische Reisen durch Sachsen oder Naturschönheiten sächsischer Gegenden“ von Johann Jakob Brückner mit 48 Radierungen. Er stach auch nach anderen Künstlern, darunter Philips Wouwerman, Jacob van Ruisdael, Christian Wilhelm Ernst Dietrich, Johann Christian Klengel und Gottlob Friedrich Thormeyer.

Quellen Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Handschriftenabteilung; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Kunstakademie Dresden.

Werke Blick auf Dresden mit dem Japanischen Palais, der Augustusbrücke und der Altstadt, 1784/85, Feder, aquarelliert, Albertina Wien, Grafische Sammlung; F. C. Schlenkert, Tharand, Tharand/Dresden 1797; J. J. Brückner, Pitoreskische Reisen durch Sachsen oder Naturschönheiten sächsischer Gegenden, 4 Hefte, Leipzig 1800-1805; Ruine vom Kloster Altzella, Radierung, Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg; Ländliches Gehöft am Wasser, Pinsel in Deckfarben, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; Landschaft mit Bauernhaus zwischen Bäumen, Pinsel in Braun über Graphit, Museum der bildenden Künste Leipzig, Graphische Sammlung; Blick von Klein-Sedlitz aus auf das Schloss Pillnitz an der Elbe, Feder in Schwarz, grau laviert und aquarelliert, Albertina Wien, Grafische Sammlung.

Literatur F. A. Schmidt (Hg.), Neuer Nekrolog der Deutschen 2/1826, S. 1083; J. C. Adelung, Kritisches Verzeichniß der Landkarten und vornehmsten topographischen Blätter der Sächsischen Lande, neue Ausgabe, Meißen 1818, S. 102-272; G. O. Müller, Vergessene und halbvergessene Dresdner Künstler des vorigen Jahrhunderts, Dresden 1895, S. 95; M. Grönig/M. L. Sternath (Bearb.), Die deutschen und Schweizer Zeichnungen des späten 18. Jahrhunderts, Wien 1997, S. 67-69; A. Fröhlich, Landschaftsmalerei in Sachsen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Weimar 2002, S. 128-131. – ADB 10, S. 168; DBA I, II, III; DBE 4, S. 238; Thieme/Becker, Bd. 15, Leipzig 1999, S. 202-204.

Porträt Brustbild von G., C. C. Vogel v. Vogelstein, 1812, Graphit, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett.

Anke Fröhlich
14.11.2011


Empfohlene Zitierweise:
Anke Fröhlich, Artikel: Christian August Günther,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1864 [Zugriff 19.11.2024].

Christian August Günther



Quellen Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Handschriftenabteilung; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Kunstakademie Dresden.

Werke Blick auf Dresden mit dem Japanischen Palais, der Augustusbrücke und der Altstadt, 1784/85, Feder, aquarelliert, Albertina Wien, Grafische Sammlung; F. C. Schlenkert, Tharand, Tharand/Dresden 1797; J. J. Brückner, Pitoreskische Reisen durch Sachsen oder Naturschönheiten sächsischer Gegenden, 4 Hefte, Leipzig 1800-1805; Ruine vom Kloster Altzella, Radierung, Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg; Ländliches Gehöft am Wasser, Pinsel in Deckfarben, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; Landschaft mit Bauernhaus zwischen Bäumen, Pinsel in Braun über Graphit, Museum der bildenden Künste Leipzig, Graphische Sammlung; Blick von Klein-Sedlitz aus auf das Schloss Pillnitz an der Elbe, Feder in Schwarz, grau laviert und aquarelliert, Albertina Wien, Grafische Sammlung.

Literatur F. A. Schmidt (Hg.), Neuer Nekrolog der Deutschen 2/1826, S. 1083; J. C. Adelung, Kritisches Verzeichniß der Landkarten und vornehmsten topographischen Blätter der Sächsischen Lande, neue Ausgabe, Meißen 1818, S. 102-272; G. O. Müller, Vergessene und halbvergessene Dresdner Künstler des vorigen Jahrhunderts, Dresden 1895, S. 95; M. Grönig/M. L. Sternath (Bearb.), Die deutschen und Schweizer Zeichnungen des späten 18. Jahrhunderts, Wien 1997, S. 67-69; A. Fröhlich, Landschaftsmalerei in Sachsen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Weimar 2002, S. 128-131. – ADB 10, S. 168; DBA I, II, III; DBE 4, S. 238; Thieme/Becker, Bd. 15, Leipzig 1999, S. 202-204.

Porträt Brustbild von G., C. C. Vogel v. Vogelstein, 1812, Graphit, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett.

Anke Fröhlich
14.11.2011


Empfohlene Zitierweise:
Anke Fröhlich, Artikel: Christian August Günther,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1864 [Zugriff 19.11.2024].