Sie sind hier:

Philipp

In seiner Jugend besuchte P., der dritte Sohn Herzog Christians I. von Sachsen-Merseburg, gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Heinrich das Fürstenkollegium in Tübingen (1676) sowie die Akademie in Genf (Schweiz) (1677), woran sich eine gemeinsame Kavalierstour durch Italien (1677/1678) anschloss. Bereits 1684 übergab Christian I. dem frisch vermählten P. das zum Hochstift Merseburg gehörige Amt mitsamt Stadt und Schloss Lauchstädt als Apanage und Residenz. Nach Beendigung der Schlossrenovierung (1684/1685) bezog er 1685 seine neue Prinzenresidenz. – P., dessen drei Nachkommen bereits im Kindesalter verstarben, widmete sich ganz seiner militärischen Karriere. In kurbrandenburgischen Diensten nahm er 1686 als Obrist am Türkenkrieg in Ungarn teil. Nach seinem Wechsel in den Militärdienst der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel wurde ihm 1689 das Leibregiment zu Pferd als Obrist anvertraut. P. fiel im Pfälzer Erbfolgekrieg (1688-1697) in der Schlacht bei Fleurus 1690. Sein einbalsamierter Leichnam wurde nach Merseburg überführt und im dortigen Dom beigesetzt. Die Apanageherrschaft fiel an seinen regierenden Vater Christian I. zurück, der sie jedoch P.s Witwe Luise Elisabeth als Wohnsitz überließ.

Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10001 Ältere Urkunden, 10024 Geheimer Rat, Loc. 9603/12: J. W. F. Gerber, Lebens- und Reisebeschreibung der Herzöge Philipp und Heinrich zu Sachsen-Merseburg, Merseburg 1736 [Ms.].

Literatur Joachim Säckl/Karin Heise (Red.), Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster, Petersberg 2007; Joachim Säckl, Erdmuth Dorothea von Sachsen-Merseburg (1661-1720) - Regentin in Krisenzeiten, Teil 1, in: Unsere Neuenburg. Mitteilungen des Vereins zur Rettung und Erhaltung der Neuenburg e.V. 14/2013, S. 14-53.

Jochen Vötsch
11.11.2021


Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Philipp,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9063 [Zugriff 22.12.2024].

Philipp



Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10001 Ältere Urkunden, 10024 Geheimer Rat, Loc. 9603/12: J. W. F. Gerber, Lebens- und Reisebeschreibung der Herzöge Philipp und Heinrich zu Sachsen-Merseburg, Merseburg 1736 [Ms.].

Literatur Joachim Säckl/Karin Heise (Red.), Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster, Petersberg 2007; Joachim Säckl, Erdmuth Dorothea von Sachsen-Merseburg (1661-1720) - Regentin in Krisenzeiten, Teil 1, in: Unsere Neuenburg. Mitteilungen des Vereins zur Rettung und Erhaltung der Neuenburg e.V. 14/2013, S. 14-53.

Jochen Vötsch
11.11.2021


Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Philipp,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9063 [Zugriff 22.12.2024].