Heinrich Leo von Treitschke

Als kommandierender General des XIX. (2. königlich sächsischen) Armeekorps (1899-1904) übte T., ein Vetter des Historikers Heinrich von Treitschke, eine Funktion aus, die in Friedenszeiten zu den drei am stärksten herausgehobenen Positionen im sächsischen Kontingent des deutschen Reichsheers zählte. – T. besuchte die Fürstenschule in Grimma und trat anschließend in das Dresdner Kadettenkorps ein. Als Offizier (ab 1859) nahm er 1863/64 an der Besetzung der Herzogtümer Holstein und Schleswig durch Truppen des Deutschen Bunds teil. Nach der Schlacht bei Königgrätz wurde er 1866 Divisionsadjutant der 2. Division und wechselte 1867 in den Generalstab. Im Anschluss an eine Verwendung als Führer einer Kompanie des 4. Infanterieregiments Nr. 103 war T. während des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 als Generalstabsoffizier bei der Infanteriedivision Nr. 23 eingesetzt. Zwischen 1871 und 1873 fungierte er als persönlicher Adjutant des sächsischen Kronprinzen Albert. 1874 wurde er in den Großen Generalstab nach Berlin beordert. Als Kommandeur führte T. zunächst das 2. Jägerbataillon Nr. 13, dann das Schützen-(Füsilier-)Regiment Nr. 108, nach einer Tätigkeit als Chef des Stabs des XII. Armeekorps die 5. Infanteriebrigade Nr. 63 und schließlich die 2. Infanteriedivision Nr. 24. Er wurde sowohl zum Generaladjutanten König Alberts als auch später König Georgs ernannt. Den Höhepunkt seiner Karriere markierte 1899 die Ernennung zum kommandierenden General des neu formierten XIX. (2. königlich sächsischen) Armeekorps. T. schied 1904 auf eigenes Ersuchen aus dem aktiven Dienst aus, blieb für den Kriegsfall zunächst aber als Führer einer Armee vorgesehen. Er erhielt den Hausorden der Rautenkrone sowie die Ehrenbürgerschaft der Stadt Leipzig.

Literatur J. E. Hottenroth (Hg.), Sachsen in großer Zeit, Bd. 1, Leipzig 1923, S. 67 (P); K. Sohl, Übersicht über die Ehrenbürger der Stadt Leipzig 1832-2001, in: Leipziger Kalender 2004, S. 137. – DBA II; F. Neubert (Hg.), Deutsches Zeitgenossen-Lexikon, 1905.

Porträt Geschichte des königlich sächsischen Schützenregiments "Prinz-Georg" Nr. 108, Stuttgart 1913, S. 165 (Bildquelle).

Peter Mertens
16.4.2007


Empfohlene Zitierweise:
Peter Mertens, Artikel: Heinrich Leo von Treitschke,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/17739 [Zugriff 21.11.2024].

Heinrich Leo von Treitschke



Literatur J. E. Hottenroth (Hg.), Sachsen in großer Zeit, Bd. 1, Leipzig 1923, S. 67 (P); K. Sohl, Übersicht über die Ehrenbürger der Stadt Leipzig 1832-2001, in: Leipziger Kalender 2004, S. 137. – DBA II; F. Neubert (Hg.), Deutsches Zeitgenossen-Lexikon, 1905.

Porträt Geschichte des königlich sächsischen Schützenregiments "Prinz-Georg" Nr. 108, Stuttgart 1913, S. 165 (Bildquelle).

Peter Mertens
16.4.2007


Empfohlene Zitierweise:
Peter Mertens, Artikel: Heinrich Leo von Treitschke,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/17739 [Zugriff 21.11.2024].