Friedrich von Sachsen-Weißenfels
In kursächsischem Militärdienst war Friedrich von Sachsen-Weißenfels mit beachtlichem persönlichem Erfolg an den großen Kriegen seiner Zeit beteiligt, was ihm einen bleibenden Platz in der sächsischen Militärgeschichte sichert. – Der sechste Sohn des Herzog-Administrators August besuchte in Gesellschaft seines jüngeren Bruders Moritz 1684/1685 zunächst die Universität
Straßburg (frz. Strasbourg). Gemeinsam bereisten die Weißenfelser Brüder hiernach verschiedene deutsche Fürstenhöfe (1686). Nach seiner Rückkehr strebte Friedrich, der Tradition seines Hauses folgend, bereits frühzeitig eine militärische Karriere an und hielt sich ab 1687 meist am Dresdner Kurfürstenhof auf. – 1693 zog Friedrich mit dem sächsischen, von Kurfürst Johann Georg IV. geführten Kontingent in den Pfälzer Erbfolgekrieg gegen Frankreich, wo er sich mehrfach auszeichnen konnte und zum Major avancierte. Mit dem sächsischen Hilfskorps beteiligte sich Friedrich zwischen 1695 und 1697 zudem am Türkenkrieg in Ungarn und wurde 1697 zum Oberst befördert. Nach der Krönung Friedrich Augusts I. (Augusts II., des Starken) zum polnischen König zog Friedrich 1697 mit der sächsischen Armee nach Polen und kämpfte im Großen Nordischen Krieg bis zum Frieden von
Altranstädt (1706) gegen Schweden. Mit dem sächsischen Kontingent nahm er darüber hinaus 1708 am Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) teil und avancierte zum Generalleutnant der Infanterie. Der am Dresdner Hof sehr beliebte Friedrich konnte sich 1709 bei den höfischen Ritterspielen während des Besuchs des dänischen Königs Friedrich IV. in der kursächsischen Residenz auszeichnen. – Von seinem Neffen, dem regierenden Herzog Johann Georg von Sachsen-Weißenfels, bekam Friedrich zu seiner materiellen Versorgung sowie als Wohnsitz das Amt Dahme im weißenfelsischen Fürstentum Sachsen-Querfurt zugeteilt. Die verschiedenen Streitigkeiten mit Johann Georg wurden 1700 durch einen Rezess beigelegt. Nach seinem Abschied vom Militärdienst residierte er in
Dahme und begann 1711 mit dem Neubau eines Residenzschlosses, starb aber kurz vor dessen Vollendung.
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10001 Ältere Urkunden, 10119 Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Weißenfels.
Literatur Gottlob Traugott Gabler, Die Fürstengruft auf Neu=Augustusburg, Weißenfels 1844.
Porträt Friedrich zu Dahme, Herzog von Sachsen-Weißenfels (1673-1715), Ölgemälde, Sächsisches Armeemuseum Dresden (heute Militärhistorisches Museum der Bundeswehr in Dresden), Foto: Walter Möbius, 1936, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).
Jochen Vötsch
15.6.2023
Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Friedrich von Sachsen-Weißenfels,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23578 [Zugriff 22.12.2024].
Friedrich von Sachsen-Weißenfels
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10001 Ältere Urkunden, 10119 Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Weißenfels.
Literatur Gottlob Traugott Gabler, Die Fürstengruft auf Neu=Augustusburg, Weißenfels 1844.
Porträt Friedrich zu Dahme, Herzog von Sachsen-Weißenfels (1673-1715), Ölgemälde, Sächsisches Armeemuseum Dresden (heute Militärhistorisches Museum der Bundeswehr in Dresden), Foto: Walter Möbius, 1936, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).
Jochen Vötsch
15.6.2023
Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Friedrich von Sachsen-Weißenfels,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23578 [Zugriff 22.12.2024].