Dorothea Maria von Sachsen-Weimar
D. war die jüngste Tochter des Weimarer Herzogshauses und erhielt den Namen ihrer Großmutter. Der verwitwete Zeitzer Herzog Moritz führte die 15-jährige D. als erste Weimarer Prinzessin in die albertinischen Lande, wo er selbst als Administrator über das Stift Naumburg-Zeitz in Naumburg residierte. Diese Vermählung ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass Herzog Moritz seit 1646 Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft war, als deren „Oberhaupt“ D.s Vater fungierte. Ein Jahr nach der Heirat verstarb ihr Schwiegervater, Kurfürst Johann Georg I., der in seinem Testament für jeden seiner Söhne eine Sekundogenitur festgelegt hatte. Moritz als jüngster Sohn erhielt die Nebenlinie Sachsen-Zeitz und errichtete in Moritzburg an der Elster eine neue Residenz. Dazu zog er den Baumeister seines Schwiegervaters
Wilhelm von Sachsen-Weimar,
Johann Moritz Richter, heran. Fast 19 Jahre währte die Ehe, in der D. sechs Töchter und vier Söhne gebar. Mit großem Engagement baute das Paar die Stiftsschule in Zeitz nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder auf. Nach D.s Tod heiratete Herzog Moritz ein drittes Mal - diese Ehe blieb jedoch kinderlos, sodass die Nachkommen der Sekundogenitur Sachsen-Zeitz alle von D. abstammten. Der älteste Sohn, Moritz Wilhelm, trat die Nachfolge des Herzogtums an und konvertierte zweimal - zum Katholizismus und anschließend erneut zum Luthertum, um die verloren gegangene Administration des Stifts zurückzuerlangen. Aufgrund mangelnden männlichen Nachwuchses starb die Sekundogenitur in der dritten Generation aus.
Quellen Christ-Fürstliches und höchstverdientes Ehren-Gedächtnüs, der weyland durchlauchtigsten Fürstin und Frauen, Frauen Dorotheen Marien, Zeitz 1676 (P).
Literatur O. Posse, Die Wettiner, ND Leipzig 1994; F. Boblenz, Zum Umfeld des Zeitzer Schloßbaumeisters und Ingenieurs Johann Moritz Richter (1620-1667), in: Die sächsischen Wurzeln des Landes Sachsen-Anhalt und die Rolle der Sekundogenitur Sachsen-Zeitz, hrsg. vom Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V., Halle 1997, S. 51-72; R. Drößler, Das Herzogtum Sachsen-Zeitz und seine Herzöge im Machtspiel politischer und religiöser Interessen, in: ebd., S. 43-50; Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster, hrsg. vom Museumsverbund „Die fünf Ungleichen e.V.“, Petersberg 2007; C. Pönitz, „Daß es zu einer Residenz gebraucht werden kundt“, Halle 2006.
Porträt J. v. Sandrart, 1675, Kupferstich nach einer Zeichnung von J. H. Gengenbach.
Anne-Simone Knöfel
9.1.2008
Empfohlene Zitierweise:
Anne-Simone Knöfel, Artikel: Dorothea Maria von Sachsen-Weimar,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9077 [Zugriff 21.12.2024].
Dorothea Maria von Sachsen-Weimar
Quellen Christ-Fürstliches und höchstverdientes Ehren-Gedächtnüs, der weyland durchlauchtigsten Fürstin und Frauen, Frauen Dorotheen Marien, Zeitz 1676 (P).
Literatur O. Posse, Die Wettiner, ND Leipzig 1994; F. Boblenz, Zum Umfeld des Zeitzer Schloßbaumeisters und Ingenieurs Johann Moritz Richter (1620-1667), in: Die sächsischen Wurzeln des Landes Sachsen-Anhalt und die Rolle der Sekundogenitur Sachsen-Zeitz, hrsg. vom Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V., Halle 1997, S. 51-72; R. Drößler, Das Herzogtum Sachsen-Zeitz und seine Herzöge im Machtspiel politischer und religiöser Interessen, in: ebd., S. 43-50; Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster, hrsg. vom Museumsverbund „Die fünf Ungleichen e.V.“, Petersberg 2007; C. Pönitz, „Daß es zu einer Residenz gebraucht werden kundt“, Halle 2006.
Porträt J. v. Sandrart, 1675, Kupferstich nach einer Zeichnung von J. H. Gengenbach.
Anne-Simone Knöfel
9.1.2008
Empfohlene Zitierweise:
Anne-Simone Knöfel, Artikel: Dorothea Maria von Sachsen-Weimar,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9077 [Zugriff 21.12.2024].