Christian Gottlieb Ziller
Z. stammte sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits aus Zimmer- und Maurermeisterfamilien in Radebeul und lernte, da nur der jüngste Bruder das väterliche Bauerngut übernehmen konnte, den Beruf seines Vaters. Nach Lehr- und Arbeitsjahren bei seinem Vater studierte er in den 1830er-Jahren Architektur an der Akademie für bildende Künste in Dresden. 1836 gründete er ein eigenes Baugeschäft in Serkowitz (heute Radebeul) und brachte infolge seiner klassizistischen Akademieausbildung einen neuen „italienischen“ Haustyp in die Lößnitz. Schon 1834 entwarf er eine Villa im Toskanastil, d.h. noch bevor Gottfried Semper 1839 in Dresden seine berühmte „Villa Rosa“ baute. Diese Villa Z.s ist bis heute, wenn auch in etwas veränderter Form, erhalten (Radebeul, Augustusweg 4). Z. baute aber auch für Gewerbetreibende (z.B. Entwurf für einen Ziegelbrennofen im Fiedlergrund) und beteiligte sich an Kirchenbauten der näheren und weiteren Umgebung (z.B. Lomnitz und Lichtenberg, hier mit einem beachtenswerten Dachstuhl). 1853 baute er die neue Schule (jetzt „Alte Kirchschule“) in Kaditz. Seine besondere Bedeutung besteht aber darin, dass er mit einer gründlichen Ausbildung seiner Söhne die Grundlage für das künftige Renommee der Baumeisterfamilie Ziller in der Lößnitz legte. Vier seiner fünf Söhne wurden Bauleute und setzten das Werk des Vaters fort. –
Ernst war zunächst in einem Architekturbüro in Wien tätig, bevor er seit Beginn der 1860er-Jahre mit geringen Unterbrechungen bis zu seinem Tod in Athen arbeitete. Als selbstständiger Architekt und Baumeister war er von großer Bedeutung für Athen und Griechenland. Sein Bruder
Paul wurde Steinmetz, arbeitete über 25 Jahre bei seinem Bruder Ernst in Athen und seit Ende der 1890er-Jahre in der Lößnitz. Er schuf das Grabmal von Karl May auf dem Friedhof Radebeul-Ost. Von besonderer Bedeutung für die spätere Stadt Radebeul wurde die Baufirma „Gebr. Ziller“, gegründet von den Brüdern Moritz und Gustav.
Quellen Pfarrarchiv Kaditz, Kirchenbücher, Kirchenrechnungen; Pfarrarchiv Brockwitz, Kirchenbücher, Kirchenrechnungen; Pfarrarchiv Kötzschenbroda, Kirchenbücher, Kirchenrechnungen; Pfarrarchiv Lomnitz; Pfarrarchiv Lichtenberg; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, AG Radebeul 44 + 26, AG Dresden 11 405; Stadtarchiv Radebeul, Adressbücher, Bauakten; Ziller-Unterlagen, Privatbesitz.
Literatur G. Morzinek/B. u. P. Mazurek, Die Familie Ziller, in: F. Ficker, Ernst Ziller, ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland, Lindenberg/Allgäu 2003; G. Morzinek, Oberlößnitz, das sächsische Nizza, o.O. 2003 (P).
Barbara Mazurek
30.1.2006
Empfohlene Zitierweise:
Barbara Mazurek, Artikel: Christian Gottlieb Ziller,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22864 [Zugriff 22.11.2024].
Christian Gottlieb Ziller
Quellen Pfarrarchiv Kaditz, Kirchenbücher, Kirchenrechnungen; Pfarrarchiv Brockwitz, Kirchenbücher, Kirchenrechnungen; Pfarrarchiv Kötzschenbroda, Kirchenbücher, Kirchenrechnungen; Pfarrarchiv Lomnitz; Pfarrarchiv Lichtenberg; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, AG Radebeul 44 + 26, AG Dresden 11 405; Stadtarchiv Radebeul, Adressbücher, Bauakten; Ziller-Unterlagen, Privatbesitz.
Literatur G. Morzinek/B. u. P. Mazurek, Die Familie Ziller, in: F. Ficker, Ernst Ziller, ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland, Lindenberg/Allgäu 2003; G. Morzinek, Oberlößnitz, das sächsische Nizza, o.O. 2003 (P).
Barbara Mazurek
30.1.2006
Empfohlene Zitierweise:
Barbara Mazurek, Artikel: Christian Gottlieb Ziller,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22864 [Zugriff 22.11.2024].