Caroline Friederike Friedrich
Als Blumen- und Früchtemalerin war F. das berühmteste Mitglied der über vier Generationen tätigen Dresdner Künstlerfamilie Friedrich. Nach dem Tod des Vaters blieb sie unvermählt und ernährte ihre Mutter und Geschwister. Sie war u.a. mit Johann Eleazar Zeissig (genannt Schenau) befreundet, als dessen Hausgenossin sie zeitweilig lebte. Seit 1770 erhielt sie Bezüge von der Dresdner Akademie der Schönen Künste, auf deren Ausstellungen sie von 1776 an regelmäßig ihre Werke zeigte. Seit 1774 war sie Ehrenmitglied der Akademie, an der sie ab 1783 als einzige Frau unterrichtete, so als „Unterlehrerin“ u.a.
Caroline Theresia Richter sowie ihre Neffen Carl und August Friedrich. – Verglichen mit den sachlicheren Pflanzendarstellungen ihres Bruders Jacob wirken F.s Tempera-Pinselzeichnungen auf Tonpapier prachtvoller, farbenfreudiger, bewegter und z.T. noch feiner ausgeführt. Sie kombinierte Blumen, Früchte, Insekten und Nahrungsmittel mit schimmernden, spiegelnden oder durchscheinenden Gefäßen und bewies darin solche Meisterschaft, dass sie von Kunstkritikern mit dem holländischen Stilllebenmaler
Jan van Huysum verglichen wurde. Gefördert wurde sie von Prinzessin
Amalie von Anhalt-Dessau und Herzog
Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld, der 30 Zeichnungen von ihr erwarb.
Werke Drei Fruchtstücke, 1772-1778, Öl auf Leinwand, Anhaltinische Gemäldegalerie Dessau; drei Stillleben mit Früchten und Blumen, 1788-1796, Öl auf Leinwand, Staatliche Ermitage St. Petersburg; 30 Pflanzenzeichnungen, Kunstsammlungen der Veste Coburg, Kupferstich-Kabinett; Stillleben mit Backwerk und einem Glas Madeira, 1799, Öl auf Leinwand, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister; zwei Blumensträuße, Pinselzeichnungen in Aquarell und Deckfarben, Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen; Allegorie auf den Weltfrieden, 1800, verschollen.
Literatur Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staats-Calender 1785-1787; F. von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts, Bd. 1, Dresden 1891, S. 328; G. O. Müller, Vergessene und halbvergessene Dresdner Künstler des vorigen Jahrhunderts, Dresden 1895, S. 114-126; J. Krichbaum/R. A. Zondergeld, Künstlerinnen, Köln 1979, S. 172; B. Kovalevski (Hg.), Zwischen Ideal und Wirklichkeit, Ostfildern-Ruit 1999, S. 256f.; A. Fröhlich, Landschaftsmalerei in Sachsen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Weimar 2002. – AKL, Bd. 45, München/Leipzig 2005, S. 146; DBE 3, S. 477; Thieme/Becker, Bd. 12, Leipzig 1999, S. 464.
Anke Fröhlich
11.11.2011
Empfohlene Zitierweise:
Anke Fröhlich, Artikel: Caroline Friederike Friedrich,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1528 [Zugriff 22.12.2024].
Caroline Friederike Friedrich
Werke Drei Fruchtstücke, 1772-1778, Öl auf Leinwand, Anhaltinische Gemäldegalerie Dessau; drei Stillleben mit Früchten und Blumen, 1788-1796, Öl auf Leinwand, Staatliche Ermitage St. Petersburg; 30 Pflanzenzeichnungen, Kunstsammlungen der Veste Coburg, Kupferstich-Kabinett; Stillleben mit Backwerk und einem Glas Madeira, 1799, Öl auf Leinwand, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister; zwei Blumensträuße, Pinselzeichnungen in Aquarell und Deckfarben, Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen; Allegorie auf den Weltfrieden, 1800, verschollen.
Literatur Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staats-Calender 1785-1787; F. von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts, Bd. 1, Dresden 1891, S. 328; G. O. Müller, Vergessene und halbvergessene Dresdner Künstler des vorigen Jahrhunderts, Dresden 1895, S. 114-126; J. Krichbaum/R. A. Zondergeld, Künstlerinnen, Köln 1979, S. 172; B. Kovalevski (Hg.), Zwischen Ideal und Wirklichkeit, Ostfildern-Ruit 1999, S. 256f.; A. Fröhlich, Landschaftsmalerei in Sachsen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Weimar 2002. – AKL, Bd. 45, München/Leipzig 2005, S. 146; DBE 3, S. 477; Thieme/Becker, Bd. 12, Leipzig 1999, S. 464.
Anke Fröhlich
11.11.2011
Empfohlene Zitierweise:
Anke Fröhlich, Artikel: Caroline Friederike Friedrich,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1528 [Zugriff 22.12.2024].