Carl Friedrich

F. wurde, wie sein Bruder August, an der Dresdner Kunstakademie von Johann Eleazar Zeissig und seiner Tante Caroline Friederike Friedrich im Zeichnen unterrichtet. Bei den Akademieausstellungen war er 1805 bis 1825 vorrangig mit Blumenstillleben und Fruchtstücken vertreten, u.a. „Ein Fruchtstück nach der Natur“ (1807), „Ein Glas mit Blumen“ (1810), „Ein Korb mit Weintrauben“ (1812), „Ein Stilleben aus Salatstauden, frischen Zwiebeln und zwei Caraffinen mit Essig und Öl“ (1814) und „Zusammenstellung von Früchten mit einer Grasmücke“ (1825). Bereits ab 1813 arbeitete F. als „Botanischer Hof- und Cabinetsmaler“ in der Nachfolge seines Vaters Jacob, der einen großen Anteil an der Entstehung der Pillnitzer Centurienbände „Plantae selectae vivis coloribus depictae“ hatte. In diesen Bänden ließen die sächsischen Könige Friedrich August I.(der Gerechte) und sein Neffe Friedrich August II. seit 1785 Pflanzen in Wasserdeckfarben naturgetreu darstellen, die in neun Bänden zu je 100 Blättern gebunden wurden (heute Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden). Zur Herstellung der wissenschaftlichen Pflanzenstudien, denen Blüten- und Fruchtanalysen sowie teilweise mikroskopische Vergrößerungen beigegeben sind, wurden botanische Hofmaler beschäftigt, die während der Sommermonate die Zeichnungen anfertigten. Von F. sind 184 signierte Blätter in verschiedenen Bänden erhalten, angesichts der großen Anzahl unsignierter Blätter dürfte sein Anteil jedoch ca. 250 Blatt umfassen. Da seine Anstellung jahreszeitlich und finanziell begrenzt war, bat F. 1819 König Friedrich August I., nachdem er bereits in den Jahren zuvor um die Ernennung zum Hofmaler und ein festes Jahresgehalt ersucht hatte, um eine Stelle als Blumenmaler an der Kunstakademie. Neben seiner Arbeit an den Centurienbänden trat F., um auch in den Wintermonaten ein finanzielles Auskommen zu haben, seit 1813 als Miniaturmaler und Kopist in Erscheinung („Madonna della Sedia“, nach Raffael, 1814 ausgestellt). Die Graphitzeichnung „Eine Elbzille vor dem Japanischen Palais zu Dresden“ (1828), einst im Dresdner Kupferstich-Kabinett ausgestellt, wurde ihm anhand des Monogramms zugeschrieben, ist aber als Landschaftsdarstellung weniger typisch für sein Werk. F. trat besonders als Blumenmaler in Erscheinung. Sein großer Anteil an den Centurienbänden sowie seine Position als „Botanischer Hof- und Cabinetsmaler“ zeugen von seiner qualitätvollen und präzisen Malweise.

Werke Eine Elbzille vor dem Japanischen Palais zu Dresden, 1828, Graphitzeichnung, verschollen, ehemals Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; Drei erblühte rosa Rosen mit Blättern, Zeichnung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; Pelargonium Tricolor; Geißraute, Zeichnung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; mit J. C. J. Friedrich/M. Tettelbach, Plantae selectae vivis coloribus depictae, Bd. 6-10, 1824-1850 [Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden].

Literatur H. W. Singer, Allgemeiner Bildniskatalog, Bd. 4, Leipzig 1936, Nr. 29660; J. Helm, Die Pillnitzer Centurienbände „Plantae selectae vivis coloribus depictae“, Leipzig 1965; M. Prause, Die Kataloge der Dresdner Akademie-Ausstellungen 1801-1850, Berlin 1975. – AKL, Bd. 45, München/Leipzig 2005, S. 145; Thieme/Becker, Bd. 12, Leipzig 1999, S. 463f.

Porträt Carl Jacob Benjamin F., Königlich Sächsischer Hofmaler für Botanik, Th. Friedrich, 1840, Zeichnung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; L. Friedrich, Zeichnung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; Th. Friedrich, 1739, Kreidezeichnung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).

Stefanie Gericke
9.4.2010


Empfohlene Zitierweise:
Stefanie Gericke, Artikel: Carl Friedrich,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22333 [Zugriff 2.11.2024].

Carl Friedrich



Werke Eine Elbzille vor dem Japanischen Palais zu Dresden, 1828, Graphitzeichnung, verschollen, ehemals Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; Drei erblühte rosa Rosen mit Blättern, Zeichnung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; Pelargonium Tricolor; Geißraute, Zeichnung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; mit J. C. J. Friedrich/M. Tettelbach, Plantae selectae vivis coloribus depictae, Bd. 6-10, 1824-1850 [Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden].

Literatur H. W. Singer, Allgemeiner Bildniskatalog, Bd. 4, Leipzig 1936, Nr. 29660; J. Helm, Die Pillnitzer Centurienbände „Plantae selectae vivis coloribus depictae“, Leipzig 1965; M. Prause, Die Kataloge der Dresdner Akademie-Ausstellungen 1801-1850, Berlin 1975. – AKL, Bd. 45, München/Leipzig 2005, S. 145; Thieme/Becker, Bd. 12, Leipzig 1999, S. 463f.

Porträt Carl Jacob Benjamin F., Königlich Sächsischer Hofmaler für Botanik, Th. Friedrich, 1840, Zeichnung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; L. Friedrich, Zeichnung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; Th. Friedrich, 1739, Kreidezeichnung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).

Stefanie Gericke
9.4.2010


Empfohlene Zitierweise:
Stefanie Gericke, Artikel: Carl Friedrich,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22333 [Zugriff 2.11.2024].