Rudolf Heyn

H. absolvierte die Baugewerkenschule in Zittau und, nach praktischer Berufsausbildung in Leipzig, als Schüler von Georg Hermann Nicolai die Dresdner Kunstakademie. 1857 wurde er Lehrer an der Baugewerkenschule und ging 1858 an die Polytechnische Schule Dresden, wo er als Assistent von Johann Andreas Schubert wirkte. 1860 erhielt er die Berufung als Lehrer für allgemeine Baukunde und architektonisches Zeichnen und 1865 als Professor für Baukonstruktionslehre. H.s Forschungsschwerpunkt war die grafische Statik. Sein umfangreiches Lehrprogramm umfasste darüber hinaus Veranstaltungen zu Hochbaukunde und Ingenieurhochbau, zu Bauführung, Heizungs- und Lüftungsanlagen, Bauformenlehre sowie Baumaterialienkunde. – Bedeutendste Zeugnisse seines praktischen Wirkens als Architekt waren, neben Villen und Schulbauten in Dresden und Chemnitz, das Gebäude des Königlich Sächsischen Polytechnikums und seines Laboratoriums in Dresden, welche 1945 zerstört wurden. In einem Zeitraum von mehr als 40 Jahren prägte H. die Architektenausbildung am Dresdner Polytechnikum/Technische Hochschule Dresden: Nach seinem Exposé erfolgte 1875 die Gründung der Hochbauabteilung. Damit war außer an der Kunstakademie nun auch am Polytechnikum das Architekturstudium möglich. Die Studierenden konnten nach Absolvierung eines Grundkurses entscheiden, an welcher der beiden Einrichtungen sie sich spezialisieren wollten. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Lehrdienst 1901 trug H. die Verantwortung für diese Abteilung. Für die Amtsperiode 1893/94 wählte ihn der Senat zum Rektor der Technischen Hochschule Dresden, deren Ehrendoktorwürde er 1915 erhielt. Ab 1863 arbeitete H. als Mitglied der Technischen Deputation und ab 1875 in der Kommission für die Staatsprüfungen der Techniker sowie als Gutachter. Für sein langjähriges verdienstvolles Wirken erhielt er durch das sächsische Königshaus zahlreiche Orden und Ehrungen.

Quellen Taschenbuch der Königl. Sächs. Technischen Hochschule zu Dresden, Wintersemester 1901/02; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Ministerium für Volksbildung; Technische Universität Dresden, Universitätsarchiv, Professorendokumentation.

Werke Mitarbeit am Bilderatlas für das Brockhaus Konversationslexikon, 1875; Hauptlehren der Perspektive, 1897; Fortschritte auf dem Gebiet des Hochbaus, in: Civilingenieur 39/1893, S. 221.

Literatur F. Richter, Biographie von Johann Eduard Rudolf H., Belegarbeit, Dresden 1969 [MS, Bestand Technische Universität Dresden, Kustodie]; Nachruf Rudolf H. †, in: Deutsche Bauzeitung 12.7.1916, S. 292. – DBA II; D. Petschel (Bearb.), Die Professoren der TU Dresden 1828-2003, Köln 2003, S. 367f. (P).

Porträt Porträtfoto Rudolf H., Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek; Rudolf H., M. Fränkel, 1942, Ölgemälde, Technische Universität Dresden, Kunstbesitz; Technische Universität Dresden, Universitätsarchiv (Bildquelle).

Karin Fischer
21.6.2004


Empfohlene Zitierweise:
Karin Fischer, Artikel: Rudolf Heyn,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9821 [Zugriff 4.11.2024].

Rudolf Heyn



Quellen Taschenbuch der Königl. Sächs. Technischen Hochschule zu Dresden, Wintersemester 1901/02; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Ministerium für Volksbildung; Technische Universität Dresden, Universitätsarchiv, Professorendokumentation.

Werke Mitarbeit am Bilderatlas für das Brockhaus Konversationslexikon, 1875; Hauptlehren der Perspektive, 1897; Fortschritte auf dem Gebiet des Hochbaus, in: Civilingenieur 39/1893, S. 221.

Literatur F. Richter, Biographie von Johann Eduard Rudolf H., Belegarbeit, Dresden 1969 [MS, Bestand Technische Universität Dresden, Kustodie]; Nachruf Rudolf H. †, in: Deutsche Bauzeitung 12.7.1916, S. 292. – DBA II; D. Petschel (Bearb.), Die Professoren der TU Dresden 1828-2003, Köln 2003, S. 367f. (P).

Porträt Porträtfoto Rudolf H., Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek; Rudolf H., M. Fränkel, 1942, Ölgemälde, Technische Universität Dresden, Kunstbesitz; Technische Universität Dresden, Universitätsarchiv (Bildquelle).

Karin Fischer
21.6.2004


Empfohlene Zitierweise:
Karin Fischer, Artikel: Rudolf Heyn,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9821 [Zugriff 4.11.2024].