Fritz Schumacher
S. war ein bedeutender Vertreter der Reformarchitektur des frühen 20. Jahrhunderts. Zusammen mit
Peter Behrens, Hermann Muthesius und anderen gehörte er zur jungen Generation, die sich um 1900 gegen die überlieferte Kunstauffassung wandte. In Dresden, wo S. 1901 bis 1908 lehrte, sorgte er für einen künstlerischen Aufbruch. Er beeinflusste nicht nur das neuzeitliche Bauen, sondern auch Kunstgewerbe, Grafik, Design und Theaterkunst. In den über drei Jahrzehnten, in denen S. in Hamburg lebte, wirkte er am Ausbau der alten Hansestadt zu einer modernen Großstadt mit. Das Hamburger Stadtbild hat er maßgeblich geprägt. Nach dem Ersten Weltkrieg machte er sich v.a. als Stadtplaner und Experte für Stadt- und Regionalentwicklung einen Namen. – S. entstammte einer alteingesessenen Bremer Patrizierfamilie, deren Stammbaum bis ins 14. Jahrhundert zurückzuverfolgen ist. Da sein Vater als Wirtschaftsfachmann und Diplomat im Ausland tätig war, verbrachte S. seine Kindheit in Bogotá (Kolumbien) und New York (USA). Nachdem er in Bremen 1889 das Abitur abgelegt hatte, studierte er zuerst Mathematik und Naturwissenschaften an der Universität München, dann Architektur an den Technischen Hochschulen in München und Berlin. Seine Lehrer, darunter Karl Schäfer, erkannten und förderten sein Zeichentalent. Nach dem Studium wurde S. in das exklusive Architekturbüro von
Gabriel von Seidl in München aufgenommen, wo er am Umbau des Schlosses Prösels in Tirol mitwirkte und den einflussreichen Hochschullehrer
Theodor Fischer kennenlernte. Auf Fischers Vorschlag holte Hugo Licht den jungen Architekten 1896 nach Leipzig ins Stadtbauamt. S. war in Leipzig am Bau des Neuen Rathauses und an der Innengestaltung des neobarocken Kirchenschiffs der Johanniskirche beteiligt. Zudem entwarf er den Konzert- und Ausstellungssaal des Städtischen Kaufhauses. Ein von S. gezeichnetes Schaubild des Neuen Rathauses wurde auf der Weltausstellung 1900 in Paris mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. In Leipzig begann S.s fruchtbare Auseinandersetzung mit der Gegenwartskunst und Kunsttheorie. Er trat dafür ein, neue, zeitgemäße Formen zu entwickeln, ohne historische Stile zu imitieren, und machte mit einer Monografie über
Leon Battista Alberti und einer Ausstellung monumentaler Kohlezeichnungen von sich reden. Der vielseitig begabte S., der mit dem Künstler Max Klinger und den Leipziger Verlegern
Max Brockmann, Anton Kippenberg und
Eugen Diederichs in engen Kontakt getreten war, entwarf in Leipzig Titel, Vorsatzpapiere und Plakate für Buchausgaben. – Cornelius Gurlitt holte den ehrgeizigen jungen Künstler 1901 nach Dresden, wo er an der Technischen Hochschule die Professur für Bauformenlehre, Freihand- und Ornamentzeichnen sowie Stillehre des Kunstgewerbes übernahm. S. entfaltete eine fruchtbare Lehrtätigkeit. Zu seinen Studenten gehörten die späteren Brücke-Künstler Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Fritz Bleyl. 1906 organisierte S. zusammen mit William Lossow die 3. Deutsche Kunstgewerbeausstellung in Dresden. Er entwarf für die Ausstellung einen Wohnraum mit Inventar, einen monumentalen protestantischen Kirchenraum, der großes Aufsehen erregte, sowie verschiedene Grabmäler. S. forderte eine „Raumkunst“, die als belebendes Element das moderne Wohnhaus durchziehen soll und nicht von der Architektur zu trennen ist. An der Gründung des Deutschen Werkbunds, in dem sich reformorientierte Künstler und Kunstfreunde versammelten, war er maßgeblich beteiligt. Auf der Gründungsversammlung im Oktober 1907 in München hielt er die Gründungsrede. – S. unterhielt in Dresden ein eigenes Architekturbüro. Er entwarf Villen und Landhäuser, die sich durchaus mit den Landhausbauten von Muthesius vergleichen lassen, darunter die Villa für den Fabrikanten
Richard Klug in Dehnitz bei Wurzen (1899-1902), das Landhaus Iken in Rockwinkel bei Bremen (1900), die Villa für den Maschinenbau-Professor Martin Grübler in Dresden-Plauen (1903), die Villa Sombart in Schreiberhau (poln. Szklarska Poręba) (1906-1908) und die Villa für
Heinrich Eduard Osthaus in Hagen (1908), den Bruder des Kunstgewerbemäzens
Carl Ernst Osthaus. S. gestaltete Grabmäler und befasste sich mit dem Gedanken einer Neubelebung des evangelischen Kirchenbaus. Es ist ihm jedoch nicht vergönnt gewesen, jemals eine Kirche zu bauen. 1908 legte er Wettbewerbsentwürfe für Kirchen in Hagen und Recklinghausen vor und gewann 1909 den Wettbewerb um den Bau der Heilandskirche in Dresden-Cotta. Letztere konnte er aufgrund seines Weggangs aus Dresden nicht mehr ausführen. – Als Architekt, Designer und Hochschullehrer in der künstlerischen Reformbewegung hoch geachtet, bot man S. Berufungen nach Breslau (poln. Wrocław), Düsseldorf, Stuttgart und Berlin an, die er jedoch ablehnte. Um ihn in Sachsen zu halten, wurden ihm größere Aufträge in Dresden und Leipzig zugesichert. Mit dem Krematorium in Dresden-Tolkewitz (1908-1912) schuf S. einen monumentalen Sandsteinbau, der die Reformarchitektur des beginnenden 20. Jahrhunderts stark beeinflusste. Dass sich S. auch in historische Bauten einfühlen konnte, bewies er mit seinen Emporeneinbauten und der Orgel im Dom zu Bautzen (1908), deren eigenwillige Ornamentik deutlich vom Jugendstil beeinflusst ist. In Leipzig baute er auf einem engen Grundstück in der Innenstadt die Handelshochschule (1910), der er eine monumentale Note zu geben vermochte. S. gehörte mit Fischer und Muthesius dem künstlerischen Beirat der Gartenstadt Hellerau an. Er setzte sich für die Gartenstadtbewegung ein und war Gründungsmitglied des Bunds Deutscher Heimatschutz. Auch als Bühnengestalter machte er sich einen Namen. 1908 inszenierte er
William Shakespeares „Hamlet“ im Königlichen Schauspielhaus und erstellte Bühnenbildentwürfe für die geplante Inszenierung von
Lord Byrons „Manfred“. Die hochgelobte Hamlet-Aufführung revolutionierte die Theaterkunst, weil die bis dahin übliche, möglichst originalgetreue Rekonstruktion von Räumen, Möbeln und Kostümen durch eine freie, auf das Wesentliche konzentrierte Bühnengestaltung ersetzt wurde und die Schauspieler natürlich und ohne übertriebenes Pathos auftraten. – S. ging 1909 als Stadtbaurat nach Hamburg, weil er in der Hansestadt, die von den Reformbestrebungen noch unberührt geblieben war, die Chance sah, seine Vorstellungen von einer neuzeitlichen Großstadtarchitektur umfassend zu verwirklichen. Mit seiner Berufung begann ein neuer Abschnitt in der Hamburger Baugeschichte. Als Leiter der städtischen Baubehörde entwarf S. bedeutende Staats- und Verwaltungsbauten, die das Gesicht Hamburgs bis heute bestimmen. Auf seine Pläne gehen u.a. die Kunstgewerbeschule (1911-1913), das Institut für die Erforschung von Schiffs- und Tropenkrankheiten (1912-1914), das Museum für Hamburgische Geschichte (1913-1922), der Durchbruch der Mönckebergstraße mit der Bücherhalle und dem Mönckebergbrunnen (1913) sowie das Lotsenhaus am Hamburger Hafen zurück. S. setzte sich für die Wiederbelebung des Backsteinbaus in einer freien, historisch nicht gebundenen Form ein. Seine Backsteinbauten sind großstadtgerecht angelegt und doch traditionsgebunden gestaltet, wobei S. versuchte, im äußeren Erscheinungsbild soziale Harmonie zu veranschaulichen. Im Wohnungsbau setzte er als Stadtbaurat die notwendigen Reformen durch. Während des Ersten Weltkriegs blieb S. in Hamburg. Er diente der Obersten Heeresleitung als Ratgeber für den Wiederaufbau zerstörter Städte und Bauten in Belgien. – Nachdem S. 1919 den städtebaulichen Wettbewerb zur Neugestaltung des Kölner Festungsgürtels für sich entschieden hatte, wurde er für drei Jahre von der Stadt Hamburg freigestellt, um die städtebaulichen Pläne für Köln auszuarbeiten. S.s Generalsiedlungsplan, zugleich der erste Kölner Stadtentwicklungsplan überhaupt, löste drängende städtebauliche und soziale Probleme. Auch in Hamburg, wohin er 1923 als Oberbaudirektor zurückkehrte, beschäftigte er sich mit Fragen der Stadtentwicklung. Er setzte sich für eine zeitgemäße Raumordnung des eingeengten Hamburger Stadtgebiets ein, legte ein vorbildliches Entwicklungskonzept für das gesamte Unterelbegebiet vor und plante das groß angelegte Wohngebiet Jarrestraße (sog. Jarrestadt). Gleichzeitig entwarf er dutzende Schulen und Feuerwachen, Polizeistationen und Brücken, ein Krankenhaus, ein Amtsgericht und ein Gefängnis. Die Kapelle 13 (1927/28) und das Neue Krematorium (1932/33) auf dem Hauptfriedhof Ohlsdorf wurden über Hamburg hinaus bekannt. Die Bauten, die S. in den zehn Jahren bis 1933 erstellte, zeichnen sich durch eine schlichte Sachlichkeit aus. Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ musste S. am 3.5.1933 sein Amt niederlegen. Er zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück, blieb aber trotz seiner Distanz zum Nationalsozialismus hoch geachtet. Der auch als Autor begabte S. entfaltete nach 1933 eine rege schriftstellerische Tätigkeit. Er legte Bücher vor, die sich mit kulturhistorischen, ästhetischen und philosophischen Fragen befassen. Das Grabmal, das er 1941 in Berlin-Dahlem für die Familie seines Bruders
Hermann gestaltete, war sein letztes Werk als Architekt. Nach der Zerstörung der deutschen Städte, die ihn tief traf, beteiligte er sich aktiv an der Debatte über den Wiederaufbau. Noch in seinem letzten Vortrag im Oktober 1945 machte er Mut zum Wiederaufbau Hamburgs. Nachdem sein Hamburger Haus 1943 zerstört worden war, hatte er in Lüneburg Zuflucht gesucht. 1947 starb er in Hamburg. – Als Architekt und Städteplaner genoss S. im In- und Ausland hohes Ansehen. Er war Ehrenmitglied des American Institute of Architects, des Royal Institute of British Architects, der Deutschen Akademie für Städtebau, Reichs- und Landesplanung (1937), des Architekten- und Ingenieursvereins zu Hamburg (1946) und der Akademie für Städtebau und Landesplanung in Düsseldorf (1947). 1939 erhielt er die Goethe-Medaille und 1944 den Lessingpreis der Stadt Hamburg. Seine Bücher und Schriften gehörten zur Pflichtlektüre von Architekten und Stadtplanern.
Werke Bauwerke: Villa Klug Dehnitz, 1899-1902; Landhaus Iken Rockwinkel, 1900; Villa Grübler Dresden-Plauen, 1903; Villa Sombart Schreiberhau, 1906-1908; Villa Osthaus Hagen, 1908; Dom Bautzen, Emporeneinbauten, Orgel, 1908; Krematorium Dresden-Tolkewitz, 1908-1912; Handelshochschule Leipzig, 1910; Kunstgewerbeschule Hamburg, 1911-1913; Institut für die Erforschung von Schiffs- und Tropenkrankheiten Hamburg, 1912-1914; Museum für Hamburgische Geschichte, 1913-1922; Wohngebiet Jarrestadt Hamburg-Winterhude, Bebauungsplan, 1926-1928; Hauptfriedhof Hamburg-Ohlsdorf, Kapelle 13, 1927/28, Neues Krematorium, 1932/33; Friedhof Berlin-Dahlem, Grabmal Familie Hermann Schumacher, 1941; Bühnenbild: Phantasien in Auerbachs Keller, Leipzig 1899; Hamlet, Dresden 1908; Macbeth, Hamburg 1909; Schriften: Leon Battista Alberti und seine Bauten, Berlin/Stuttgart 1899; Im Kampfe um die Kunst, Straßburg 1899, 21902; Das Bauschaffen der Jetztzeit und historische Überlieferung, Leipzig 1901 (ND Nendeln 1976); Streifzüge eines Architekten, Jena 1907; Grundlagen der Baukunst, München 1916 (ND 1947); Ausblicke für die kunsttechnische Zukunft unseres Volkes, Weimar 1916; Das Wesen des neuzeitlichen Backsteinbaues, München 1917 (ND 1985); Die Kleinwohnung, Leipzig 1917; Die Reform der kunsttechnischen Erziehung, Leipzig 1918; Hamburger Staatsbauten, Bd. 1, München 1919 (ND Hamburg 1995), Bd. 2, München 1921, Bd. 3 (hrsg. von K. Schäfer), München/Hamburg 2006; Kulturpolitik, Jena 1920; Köln. Entwicklungsfragen einer Großstadt, Köln 1923; Zukunftsfragen an der Unterelbe, Jena 1927; Plastik im Freien, Hamburg u.a. 1928; Zeitfragen der Architektur, Jena 1929; Goethes Weltanschauung, Hamburg 1932 [MS]; Das Werden einer Wohnstadt, Hamburg 1932 (ND 1984); Schöpferwille und Mechanisierung, Hamburg 1933; Stufen des Lebens, Stuttgart/Berlin 1935 (ND Stuttgart 1949); Strömungen in deutscher Baukunst seit 1800, Leipzig 1935 (ND Köln 1955); Rundblicke, Stuttgart/Berlin 1936; Begleitmusik des Lebens, Stuttgart/Berlin 1937; Der Geist der Baukunst, Stuttgart 1938 (ND Tübingen 1956); Probleme der Großstadt, Leipzig 1940; Lesebuch für Baumeister, Berlin 1941, 21947 (ND Braunschweig 1977); Die Sprache der Kunst, Stuttgart/Berlin 1942; Das Weltbild Goethes, Leipzig 1942, 21944; Erziehung durch Umwelt, Hamburg 1947; Selbstgespräche, Hamburg 1949; Nachlese, Hamburg 1951.
Literatur J. Göderitz (Hg.), Fritz S. - Sein Schaffen als Städtebauer und Landesplaner, Tübingen 1950; W. Kallmorgen, S. und Hamburg, Hamburg 1969; F. Löffler, Das alte Dresden, Leipzig 1981; W. Kayser, Fritz S. - Architekt und Städtebauer, Hamburg 1984; M. F. Fischer, Fritz S. - Das Hamburger Stadtbild und die Denkmalpflege, Hamburg 1992; Zur Aktualität der Ideen von Fritz S., Hamburg 1992; H. Hipp, Fritz S.s Hamburg, in: V. M. Lampugnani/R. Schneider (Hg.), Moderne Architektur in Deutschland 1900-1950, Bd. 1: Reform und Tradition, Stuttgart 1992, S. 151-183; H. Frank (Hg.), Fritz S. - Reformkultur und Moderne, Ausstellungskatalog Hamburg 1994 (WV); M. F. Fischer, Fritz S. - Bauten und Planungen in Hamburg, Hamburg 1994; D. Löbert, Fritz S. (1869 bis 1947). Reformarchitekt zwischen Tradition und Moderne, Bremen 1999; Fritz S.s Dresdner Jahre (1899-1909), Hamburg 2001. – DBA II, III; DBE 9, S. 203; NDB 23, S. 736-739; Thieme/Becker, Bd. 30, Leipzig 1999, S. 338f.; Vollmer, Bd. 4, Leipzig 1999, S. 234; H. A. L. Degener (Hg.), Wer ist’s?, Leipzig 81922, S. 1426f.; W. Stadler (Hg.), Lexikon der Kunst, Bd. 10, Erlangen 1994, S. 346; H. Olbrich (Hg.), Lexikon der Kunst, Bd. 6, München 1996, S. 543; D. Petschel (Bearb.), Die Professoren der TU Dresden 1828-2003, Köln 2003, S. 887.
Porträt Fritz S., Fotografie, Hamburgisches Architekturarchiv, Nachlass W. Kallmorgen (Bildquelle).
Matthias Donath
1.12.2006
Empfohlene Zitierweise:
Matthias Donath, Artikel: Fritz Schumacher,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9780 [Zugriff 4.11.2024].
Fritz Schumacher
Werke Bauwerke: Villa Klug Dehnitz, 1899-1902; Landhaus Iken Rockwinkel, 1900; Villa Grübler Dresden-Plauen, 1903; Villa Sombart Schreiberhau, 1906-1908; Villa Osthaus Hagen, 1908; Dom Bautzen, Emporeneinbauten, Orgel, 1908; Krematorium Dresden-Tolkewitz, 1908-1912; Handelshochschule Leipzig, 1910; Kunstgewerbeschule Hamburg, 1911-1913; Institut für die Erforschung von Schiffs- und Tropenkrankheiten Hamburg, 1912-1914; Museum für Hamburgische Geschichte, 1913-1922; Wohngebiet Jarrestadt Hamburg-Winterhude, Bebauungsplan, 1926-1928; Hauptfriedhof Hamburg-Ohlsdorf, Kapelle 13, 1927/28, Neues Krematorium, 1932/33; Friedhof Berlin-Dahlem, Grabmal Familie Hermann Schumacher, 1941; Bühnenbild: Phantasien in Auerbachs Keller, Leipzig 1899; Hamlet, Dresden 1908; Macbeth, Hamburg 1909; Schriften: Leon Battista Alberti und seine Bauten, Berlin/Stuttgart 1899; Im Kampfe um die Kunst, Straßburg 1899, 21902; Das Bauschaffen der Jetztzeit und historische Überlieferung, Leipzig 1901 (ND Nendeln 1976); Streifzüge eines Architekten, Jena 1907; Grundlagen der Baukunst, München 1916 (ND 1947); Ausblicke für die kunsttechnische Zukunft unseres Volkes, Weimar 1916; Das Wesen des neuzeitlichen Backsteinbaues, München 1917 (ND 1985); Die Kleinwohnung, Leipzig 1917; Die Reform der kunsttechnischen Erziehung, Leipzig 1918; Hamburger Staatsbauten, Bd. 1, München 1919 (ND Hamburg 1995), Bd. 2, München 1921, Bd. 3 (hrsg. von K. Schäfer), München/Hamburg 2006; Kulturpolitik, Jena 1920; Köln. Entwicklungsfragen einer Großstadt, Köln 1923; Zukunftsfragen an der Unterelbe, Jena 1927; Plastik im Freien, Hamburg u.a. 1928; Zeitfragen der Architektur, Jena 1929; Goethes Weltanschauung, Hamburg 1932 [MS]; Das Werden einer Wohnstadt, Hamburg 1932 (ND 1984); Schöpferwille und Mechanisierung, Hamburg 1933; Stufen des Lebens, Stuttgart/Berlin 1935 (ND Stuttgart 1949); Strömungen in deutscher Baukunst seit 1800, Leipzig 1935 (ND Köln 1955); Rundblicke, Stuttgart/Berlin 1936; Begleitmusik des Lebens, Stuttgart/Berlin 1937; Der Geist der Baukunst, Stuttgart 1938 (ND Tübingen 1956); Probleme der Großstadt, Leipzig 1940; Lesebuch für Baumeister, Berlin 1941, 21947 (ND Braunschweig 1977); Die Sprache der Kunst, Stuttgart/Berlin 1942; Das Weltbild Goethes, Leipzig 1942, 21944; Erziehung durch Umwelt, Hamburg 1947; Selbstgespräche, Hamburg 1949; Nachlese, Hamburg 1951.
Literatur J. Göderitz (Hg.), Fritz S. - Sein Schaffen als Städtebauer und Landesplaner, Tübingen 1950; W. Kallmorgen, S. und Hamburg, Hamburg 1969; F. Löffler, Das alte Dresden, Leipzig 1981; W. Kayser, Fritz S. - Architekt und Städtebauer, Hamburg 1984; M. F. Fischer, Fritz S. - Das Hamburger Stadtbild und die Denkmalpflege, Hamburg 1992; Zur Aktualität der Ideen von Fritz S., Hamburg 1992; H. Hipp, Fritz S.s Hamburg, in: V. M. Lampugnani/R. Schneider (Hg.), Moderne Architektur in Deutschland 1900-1950, Bd. 1: Reform und Tradition, Stuttgart 1992, S. 151-183; H. Frank (Hg.), Fritz S. - Reformkultur und Moderne, Ausstellungskatalog Hamburg 1994 (WV); M. F. Fischer, Fritz S. - Bauten und Planungen in Hamburg, Hamburg 1994; D. Löbert, Fritz S. (1869 bis 1947). Reformarchitekt zwischen Tradition und Moderne, Bremen 1999; Fritz S.s Dresdner Jahre (1899-1909), Hamburg 2001. – DBA II, III; DBE 9, S. 203; NDB 23, S. 736-739; Thieme/Becker, Bd. 30, Leipzig 1999, S. 338f.; Vollmer, Bd. 4, Leipzig 1999, S. 234; H. A. L. Degener (Hg.), Wer ist’s?, Leipzig 81922, S. 1426f.; W. Stadler (Hg.), Lexikon der Kunst, Bd. 10, Erlangen 1994, S. 346; H. Olbrich (Hg.), Lexikon der Kunst, Bd. 6, München 1996, S. 543; D. Petschel (Bearb.), Die Professoren der TU Dresden 1828-2003, Köln 2003, S. 887.
Porträt Fritz S., Fotografie, Hamburgisches Architekturarchiv, Nachlass W. Kallmorgen (Bildquelle).
Matthias Donath
1.12.2006
Empfohlene Zitierweise:
Matthias Donath, Artikel: Fritz Schumacher,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9780 [Zugriff 4.11.2024].