Friederike Serre
Nach dem frühen Tod der Eltern erbte S. einen nicht unbeträchtlichen Geld- und Hausbesitz. 1819 erwarb ihr Ehemann Anton Serre das 15 km südlich von Dresden gelegene Rittergut Maxen. Besonders auch durch S.s Ambitionen für Kunst und ihre Gastlichkeit wurden sowohl die Dresdner Villa in der Amalienstraße als auch das Maxener Schloss Aufenthaltsort namhafter Persönlichkeiten. Das Ehepaar Serre schuf uneigennützig eine freizügige geistige Atmosphäre, eine Stätte der Geselligkeit und des Gedankenaustauschs. Zumeist initiierte S. selbst die persönlichen Verbindungen und stand bis zu ihrem Tod in lebhaftem Briefwechsel mit
Ottilie von Goethe, der Schwiegertochter
Johann Wolfgang von Goethes, und dem dänischen Dichter
Hans Christian Andersen. – Darüber hinaus zeigte das Ehepaar Serre uneigennütziges soziales Engagement. Das Schicksal vieler elternloser Dresdner Kinder veranlasste S., aus dem Nachlass ihrer Mutter 1823 20.000 Taler für den Aufbau einer neuen Freischule für arme Schüler zu spenden. Außerdem unterstützte sie die von ihrem Ehemann und dem Maxener Pastor
August Ludwig Fränzel am 16.10.1831 gegründete Waisenkolonie für Dresdner Kinder. Da ihr einziges eigenes Kind bereits früh verstarb, adoptierte das Ehepaar einen nahezu gleichaltrigen Jungen. – S. stand ihrem Ehemann in allen seinen sozialen und wirtschaftlichen Unternehmungen zur Seite, so etwa als er 1844 erster Vorsitzender des Tierschutzvereins Dresden und Umgebung wurde. Im Folgejahr wirkte S. bei der Gründung eines Frauenvereins zum Tierschutz mit und fungierte als dessen Sekretär. Auch unterstützte sie ihren Mann in seinem Engagement bei der Gründung der Deutschen Schillerstiftung und deren materieller Sicherstellung. 1864 wurde S. als Ehrenmitglied in die Stiftung aufgenommen. – Nach dem Tod ihres Ehemanns selbst krank, leitete S. das Gut Maxen, führte die Tradition der Gastlichkeit fort und unterstützte die Maxener Kirchgemeinde und den Ort weiterhin mit Spenden. Ihre Verdienste und ihr breites soziales Engagement wurden nach S.s Tod in einem Sonderdruck des Dresdner Anzeigers gewürdigt.
Quellen Stiftung Weimarer Klassik, Goethe-Schiller-Archiv, Briefwechsel Friederike S. mit Ottilie von Goethe; Dänische Königliche Bibliothek Kopenhagen (Det Kongelige Bibliotek), Briefwechsel S. mit H. C. Andersen, Tagebücher H. C. Andersen, Tagebücher von C. und R. Schumann.
Literatur L. Bolze, Serres und ihre Freunde, hrsg. vom Förderverein Maxen, Mügeln 2000; ders., Hans Christian Andersen in Dresden und Maxen. Zeugnisse einer Dichterfreundschaft mit Friederike und Friedrich Anton S., Maxen 2005.
Porträt Dr. L. Bolze, Privatarchiv (Bildquelle).
Lothar Bolze
11.12.2005
Empfohlene Zitierweise:
Lothar Bolze, Artikel: Friederike Serre,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/10286 [Zugriff 21.11.2024].
Friederike Serre
Quellen Stiftung Weimarer Klassik, Goethe-Schiller-Archiv, Briefwechsel Friederike S. mit Ottilie von Goethe; Dänische Königliche Bibliothek Kopenhagen (Det Kongelige Bibliotek), Briefwechsel S. mit H. C. Andersen, Tagebücher H. C. Andersen, Tagebücher von C. und R. Schumann.
Literatur L. Bolze, Serres und ihre Freunde, hrsg. vom Förderverein Maxen, Mügeln 2000; ders., Hans Christian Andersen in Dresden und Maxen. Zeugnisse einer Dichterfreundschaft mit Friederike und Friedrich Anton S., Maxen 2005.
Porträt Dr. L. Bolze, Privatarchiv (Bildquelle).
Lothar Bolze
11.12.2005
Empfohlene Zitierweise:
Lothar Bolze, Artikel: Friederike Serre,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/10286 [Zugriff 21.11.2024].