Erazm Lukasz Kasprowicz
K. ist der wohl wichtigste Verleger polnischer Literatur in Leipzig. Er lernte 1851 bis 1854 in Krakau Buchhändler und kam anschließend nach Leipzig, wo er bis 1859 im polnischen Verlag von Jan Bobrowicz tätig war. 1859 bis 1909 arbeitete K. im F. A. Brockhaus-Verlag als Leiter der slawischen Abteilung. 1864 begründete er die „Slawische Buchhandlung“, die erste ihrer Art in Deutschland. K. legte ein umfängliches Werk vor, das in der Geschichte der polnischen Emigration des 19. Jahrhunderts seinesgleichen sucht. 1860 bis 1886 erschien die „Biblioteka pisarzy polskich“ (Bibliothek polnischer Schriftsteller) mit 81 Bänden, in die die gesamte polnische Klassik Eingang fand. Die Lyrikanthologie „Lutnia“ (1863-1874, 3 Bde., Die Laute) komplettierte das Vorhaben. K. bemühte sich auch um in Russland verbotene Literatur und gab die Reihe „Meždunarodnaja biblioteka“ (1871-1909, 36 Bde., Internationale Bibliothek) heraus, in die, neben russischen Autoren, Schriftsteller der Weltliteratur Aufnahme fanden, sowie die erste polnische Übersetzung des „Kapitals“ von
Karl Marx (Bd. 1, 1884). – Über seine verlegerische Arbeit hinaus war K. der Begründer des Leipziger Spiritisten-Vereins.
Werke Der Spiritismus in Deutschland, 3 Bde., Leipzig 1879; Das slavische Commissionshaus in Leipzig, Leipzig [o.J.]; Wahrheit über Polen, Leipzig 1917; Handbuch der polnischen und deutschen Umgangssprache, Leipzig 41917.
Literatur O. Feyl, Der polnische Verleger K. in Leipzig, in: Börsenblatt des Deutschen Buchhandels 145/1978, S. 534-536. – Polski Słownik Biograficzny, Bd. 12/1, Wrocław u.a. 1966, S. 185.
Erhard Hexelschneider
15.8.2004
Empfohlene Zitierweise:
Erhard Hexelschneider, Artikel: Erazm Lukasz Kasprowicz,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22920 [Zugriff 24.11.2024].
Erazm Lukasz Kasprowicz
Werke Der Spiritismus in Deutschland, 3 Bde., Leipzig 1879; Das slavische Commissionshaus in Leipzig, Leipzig [o.J.]; Wahrheit über Polen, Leipzig 1917; Handbuch der polnischen und deutschen Umgangssprache, Leipzig 41917.
Literatur O. Feyl, Der polnische Verleger K. in Leipzig, in: Börsenblatt des Deutschen Buchhandels 145/1978, S. 534-536. – Polski Słownik Biograficzny, Bd. 12/1, Wrocław u.a. 1966, S. 185.
Erhard Hexelschneider
15.8.2004
Empfohlene Zitierweise:
Erhard Hexelschneider, Artikel: Erazm Lukasz Kasprowicz,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22920 [Zugriff 24.11.2024].