Jan Bobrowicz
Nach einem Gitarrenstudium in Krakau konzertierte B. seit 1821 öffentlich und wurde bald als Musiker auch international bekannt. So spielte er gemeinsam mit
Karol Lipiński in Krakau und 1833 im Leipziger Gewandhaus mit Clara Wieck (Schumann);
Franz Liszt bezeichnete ihn als den Chopin der Gitarre. 1829 bis 1831 arbeitete B. als Beamter in der Krakauer Stadtverwaltung, nahm aktiv am polnischen Aufstand 1831 teil und musste emigrieren. Seit 1832 lebte er in Leipzig, zunächst als Sologitarrist und Komponist, begann aber seit 1833 im Verlagswesen zu arbeiten. Bei Breitkopf & Härtel gab er 1834 bis 1840 die „Biblioteka kieszonkowa klassyków polskich“ (Taschenbibliothek der polnischen Klassiker) in 40 Bänden heraus, ferner verlegte er Autoren wie Julian Niemcewicz in 12 Bänden. 1842 begründete B. die bis 1868 bestehende „Librairie étrangère – Polnische Verlags- und Commissions-Buchhandlung“ in Leipzig, in der er insgesamt 380 Titel herausgab. Das war unter den Bedingungen des nicht mehr existierenden polnischen Staats eine gewaltige verlegerische Leistung zur Bewahrung der polnischen nationalen Identität. Seinen Lebensabend verbrachte B. als sächsischer Staatsbürger in Dresden.
Literatur H. Batorowska, Jan Nepomucen B., Kraków 1992. – DBA I; Polski Słownik Biograficzny, Bd. 2, Krakau 1936, S. 159f.
Erhard Hexelschneider
15.8.2004
Empfohlene Zitierweise:
Erhard Hexelschneider, Artikel: Jan Bobrowicz,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22921 [Zugriff 25.11.2024].
Jan Bobrowicz
Literatur H. Batorowska, Jan Nepomucen B., Kraków 1992. – DBA I; Polski Słownik Biograficzny, Bd. 2, Krakau 1936, S. 159f.
Erhard Hexelschneider
15.8.2004
Empfohlene Zitierweise:
Erhard Hexelschneider, Artikel: Jan Bobrowicz,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22921 [Zugriff 25.11.2024].