Émile Jaques-Dalcroze

Émile Jaques-Dalcroze, Komponist und Musikpädagoge, begründete die Rhythmische Erziehung. In der von ihm 1911 bis 1914 geleiteten Bildungsanstalt für Musik und Rhythmus in Hellerau bei Dresden entstand eine international beachtete Stätte moderner Kulturexperimente, die durch ihre innovative Verbindung von Musik, Bewegung und Pädagogik Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Theater anzog, u.a. Sergei Rachmaninow, Mary Wigman, Christian Morgenstern, Else Lasker-Schüler, Rudolf von Laban, Paul Claudel, Henry van de Velde, Ernst Edler von Schuch, Adolphe Appia, Alexander von Salzmann, Heinrich Tessenow und Hugo von Hofmannsthal. Von Hellerau aus verbreitete sich Jaques-Dalcrozes Rhythmik weltweit, sodass sein Dresdner Wirken als bedeutender Beitrag zur Entwicklung der globalen Moderne gewertet werden kann. Während Appia in Hellerau durch seine Bühnenreformen und Lichtkonzepte die ästhetischen Rahmenbedingungen gestaltete, legte Jaques-Dalcroze mit seiner Rhythmik die Grundlage für eine Bewegungskunst, die weltweit Verbreitung fand. Da ein Großteil seiner Schützlinge weiblich war - wie auch in anderen Schulen für moderne Bewegung -, kann Jaques-Dalcroze zugleich ein Beitrag zur Förderung von Frauenbildung zugesprochen werden. – Jaques-Dalcroze wurde in einer Schweizer Bürgerfamilie geboren. Seine Eltern stammten aus dem Waadtland, wo sein Vater in einer Pastorenfamilie aufwuchs. Seine Mutter wirkte als Musikpädagogin in einer Schule nach der Pädagogik von Johann Heinrich Pestalozzi. Da Jules-Louis Jaques in seiner Funktion als Uhrenfabrikant von Sainte-Croix (Schweiz) zusammen mit seiner Familie nach Wien übersiedelte, nahm Jaques-Dalcroze gefördert durch seine kunstliebenden Eltern regen Anteil am Kulturleben dieser Stadt. Zu seinen frühen Konzerterlebnissen gehörten Aufführungen von Johann Strauß und Giuseppe Verdi. Ab seinem sechsten Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht, versuchte sich in Komposition und entwarf gemeinsam mit seiner Schwester Hélène kleine Singspiele. 1875 übersiedelte die Familie nach Genf (Schweiz), wo Jaques-Dalcroze ein College und später das Gymnasium besuchte. Parallel erhielt er am Conservatoire de Musique de Genève eine Musikausbildung. 1883 wurde er Mitglied in der Société de Belles-Lettres und trat erstmalig mit eigenen Liedkompositionen öffentlich in Erscheinung. Zwischen 1884 und 1886 studierte Jaques-Dalcroze am Conservatoire de Musique in Paris bei Gabriel Fauré. Außerdem ließ er sich bei Léo Delibes sowie Albert Lavignac ausbilden und studierte die Methoden von Françoise Delsarte, die er jedoch nur indirekt übernahm. In Paris gehörte Jaques-Dalcroze zum Künstlerkreis des Café Le Chat Noir auf dem Montmartre. In dieser Zeit entfachte sein Interesse für einen neuartigen Zugang zu Musik. Er setzte sich ab Herbst 1886 im Zuge seines Engagements als Zweiter Kapellmeister des Théâtre national algérien in Algier mit arabischen Klängen und Rhythmen auseinander. In dieser Zeit nahm er den Namen Dalcroze an, eine kreative Ableitung des französischen Familiennamens Valcroze, den er von einem Freund übernahm, wobei er das „V“ durch ein „D“ ersetzte. Seitdem verwendete er diesen Namen für seine musikalischen und pädagogischen Tätigkeiten. Erste Skizzen einer Rhythmiklehre entwarf er - als er in Wien 1887/1888 bei Anton Bruckner, Adolf Prosnitz und Hermann Graedener studierte - zusammen mit seinem Kommilitonen Friedrich Klose. Diese vertiefte er in den kommenden Monaten. So traf Jaques-Dalcroze während seines zweiten Studienaufenthalts in Paris 1889 bis 1891 auf den Rhythmusforscher Mathis Lussy. Dessen reformpädagogischen Bestrebungen für eine individuelle Interpretation von Kompositionen begeisterten nicht nur Jaques-Dalcroze, sondern erregten auch bei anderen zeitgenössischen Komponisten und Musikern wie Hans von Bülow und Hugo Riemann großes Aufsehen. Unter dem Einfluss von Lussy arbeitete Jaques-Dalcroze an einem Konzept der Übertragung musikalischer Rhythmen und Harmonien auf den menschlichen Körper. Als er 1892 einem Ruf an seine einstige Ausbildungsstätte, das Conservatoire de Musique de Genève, als Dozent für Harmonielehre und Solfège (ab 1893) folgte, wendete er Lussys musikinterpretatorische Reformideen an. Jaques-Dalcroze prüfte die Grenzen des musikalischen Fassungsvermögens, ließ beim Dirigieren Gehübungen ausführen, um die rhythmische Präzision zu verbessern, und schuf dabei ein System der richtigen Betonung. Jaques-Dalcroze war überzeugt davon, dass Arrhythmie durch die Erfahrung mit Symmetrie, Gleichmaß und Harmonie abgebaut werden könne. Dafür entwarf er ein Spektrum an Übungen. Gemeinsam mit Nina Gorter, Suzanne Perrottet, Annie Beck und Suzanne Ferrière schuf er die sog. Plastique animée, eine Bewegungskunst, die Elemente der Rhythmik, Agogik und Dynamik in sich vereint. Dabei baute er auf der Tanzkunst der griechischen Antike sowie der Lehre Delsartes und Calisthenics auf. Für Aufführungszwecke komponierte er Gesten- und Gebärdenlieder für junge Damen, Tanzlieder mit moralisierenden Texten für Kinder, Rhythmische Märsche und Langsame Märsche als Gehübungen. – 1902 trat Jaques-Dalcroze mit seiner Methode an die Öffentlichkeit. Gorter hatte für Dezember desselben Jahrs eine Präsentation in Berlin organisiert, bei der Jaques-Dalcrozes Tanz- und Gestenlieder durch ihre Schülerinnen des Ochs-Eichelberger Konservatoriums aufgeführt wurden. Im Jahr darauf präsentierte Jaques-Dalcroze seine Tanzlieder auf dem Tonkünstlerfest des Allgemeinen Deutschen Musikvereins in Basel (Schweiz) und 1905 auf dem Kunsterziehungskongress in Hamburg sowie auf der VI. Tagung der Schweizerischen Tonkünstler in Solothurn (Schweiz). 1906 trug Jaques-Dalcrozes Öffentlichkeitsarbeit erste Früchte: Er erhielt auf dem 3. Musikpädagogischen Kongress in Berlin Anfragen von Direktoren deutscher Konservatorien bezüglich der Aufnahme seiner Methode in deren pädagogisches Konzept. Sein Schüler Otto Blensdorf eröffnete im selben Jahr eine Jaques-Dalcroze-Schule in Elberfeld und begann Rhythmik an der Theaterschule in Düsseldorf sowie am Konservatorium in Dortmund zu lehren. Ferner publizierte Jaques-Dalcroze den ersten Teil seiner Méthode Jaques-Dalcroze. 1907 gründeten Friedrich Klose, Max von Schillings u.a. gemeinsam mit dem Genfer Medizinprofessor Édouard Claparède die Société de gymnastique rythmique. Zu dieser Zeit arbeitete Jaques-Dalcroze gemeinsam mit Adolphe Appia und Édouard Claparède an einem Schulkonzept, das an Jaques-Dalcrozes 1903 gegründeten Privatschule in Genf in einem Diplomstudiengang Rhythmik ab 1904/1905 angewandt wurde - das Direktorium des Konservatoriums in Genf hatte das Fach Rhythmik zuvor mehrfach abgelehnt. 1909 traten seine ersten diplomierten Schüler unter großem Beifall auf dem 45. Tonkünstlerfest des Allgemeinen Deutschen Musikvereins in Stuttgart auf. – Durch den Erfolg der Methode angeregt entwickelte der Dresdner Sozialökonom Wolf Dohrn die Idee, inmitten der neu gegründeten Gartenstadt in Hellerau ein Festspielgelände mit integrierter Schule von Jaques-Dalcroze errichten zu lassen. Jaques-Dalcroze, der 1909 ein Vierteljahr die Schule von Rudolf von Laban in der lebensreformerischen Künstlerkolonie auf dem Monte Verità am Lago Maggiore besuchte, präsentierte im April 1910 im Vereinssaal in Dresden vor einem begeisterten Publikum seine Methode. Bereits im Herbst desselben Jahrs ließ er sich mit ca. 40 Schülerinnen und Schülern seiner Genfer Lehranstalt in der Residenzstadt nieder. Das Finanzministerium genehmigte für den Anfang - auf Bitten der Generaldirektion der Königlichen Sammlungen sowie des Generaldirektors der Königlichen Kapelle und des Hoftheaters Nikolaus Graf von Seebach - die Durchführung der Kurse in den ehemaligen Sitzungssälen der Ersten und Zweiten Kammer im Alten Landhaus. Nachdem am 22.4.1911 eine feierliche Grundsteinlegung der von Heinrich Tessenow geplanten Bildungsanstalt für Musik und Rhythmus von Jaques-Dalcroze stattgefunden hatte, wurden die Kurse im Herbst 1911 in ein bereits fertiggestelltes Seitengebäude der Anstalt verlagert. Das Schulkonzept sah einen Vorbereitungskurs (ab 1913), einen Normalkurs (Diplom), einen Theaterkurs, Tanzkurse, Kinderkurse und Hospitantenkurse vor. Mitarbeiter der Hellerauer Werkstätten konnten sich in Laienkursen unterrichten lassen. Zu den Fächern im Normalkurs gehörten Rhythmische Gymnastik, Gehörbildung, Improvisation, Solfège, Turnen, Anatomie, Chorgesang und Plastische Übungen. Fakultativ konnte Schwedische Gymnastik, Tanz, Musiktheorie, Natur- und Geisteswissenschaften, Sprachen, künstlerische Gestaltung, Komposition, Theater- und Instrumentalspiel belegt werden. – Die Lehrerinnen und Lehrer stammten teilweise aus Jaques-Dalcrozes Genfer Schülerkreis. Gorter, die einstige Assistentin von Jaques-Dalcroze, fungierte als Oberlehrerin, Perrottet lehrte Improvisation, Rhythmische Gymnastik und Solfège. Als weitere Lehrkräfte dieser Fächer wirkten im Schuljahr 1911/1912 u.a. Marie Adama van Scheltema, Annie Beck, Placido de Montoliu und Gustav Güldenstein. Marie Rambert unterrichtete gemeinsam mit Suzanne Ferrière. Die Zahl der Schüler, die aus verschiedenen Ländern Europas sowie den USA kamen, stieg von ca. 200 im Jahrgang 1910/1911 auf ca. 350 im Jahrgang 1912/1913. 1913 wurden 13 Schülerinnen und Schüler diplomiert. Die Prüfungskommission bestand neben Jaques-Dalcroze u.a. aus Appia, Schillings, Schuch und Klose. – Als Ziel der Hellerauer Pädagogik definierten Jaques-Dalcroze und Dohrn die Menschenbildung im modernen ganzheitlichen Sinne. Dieses Schulkonzept stieß von Beginn an auf hohe Anerkennung. In Berlin, wo Jaques-Dalcroze 1910 drei Abende lang mit seinen Präsentationen den Konzertsaal der Königlichen Hochschule für Musik füllte, entstand eine Zweigschule gleichen Profils. 1911 nahmen mehrere Konservatorien und Hochschulen in Stuttgart, Köln, Frankfurt/Main, Karlsruhe und Leipzig das Fach Rhythmik in ihren Lehrplan auf. – Höhepunkte der öffentlichen Präsentationen stellten die Hellerauer Schulfeste dar, die erstmals im Sommer 1912 anlässlich der Fertigstellung des Festspielhauses von Tessenow stattfanden. Jaques-Dalcrozes Schülerinnen und Schüler zeigten Ergebnisse des Unterrichts und Teile der Theaterarbeit. Hauptattraktion bildete die choreografische Arbeit mit dem zweiten Akt von Christoph Willibald Glucks Oper „Orphée et Euridice“. 1913, beim zweiten Schulfest, präsentierten die Schülerinnen vor einem internationalen Publikum anerkannter Persönlichkeiten die gesamte Oper, mit choreografierten Massenszenen und der Lichtregie sowie Bühnenbildern von Appia. Paul Claudel, der Bruder von Camille Claudel, erarbeitete in Hellerau die Inszenierung seines Mysterienspiels „Verkündigung“, das dort seine Uraufführung erlebte. – Der Tod von Dohrn 1914 sowie der Beginn des Ersten Weltkriegs stellten eine Zäsur in der Schulgeschichte dar. Rund 300 Schüler verließen sukzessive das Land. Jaques-Dalcroze reiste nach Genf zu einer 100-Jahr-Feier des Beitritts der Stadt zur Eidgenossenschaft und unterzeichnete den „Protest gegen die Beschießung der Kathedrale von Reims“, weswegen er bis 1927 in Deutschland als persona non grata geführt wurde. Da er nicht mehr nach Dresden zurückkehren konnte, setzte er in Genf seine Tätigkeit fort und eröffnete dort 1914/1915 mit dem Institut Jaques-Dalcroze eine eigene Tanzschule, während in Hellerau einige seiner Schülerinnen und Schüler in der Neuen Schule für angewandten Rhythmus (1915-1919) und Neuen Schule Hellerau (1920-1939) weiterarbeiteten. Auch an anderen Orten wurde sein Werk fortgesetzt: Rosalia Chladek behielt den Namen bei, als sie 1919 ihre Schule Hellerau-Laxenburg bei Wien gründete. Nina Gorter und Otto Blensdorf führten sein Erbe in Berlin, Elisabeth Feudel am Konservatorium in Dortmund und Gertrud Grunow am Bauhaus in Dessau fort. Perrottet und Wigman grenzten sich mit ihren Schulen in Zürich (Schweiz), Berlin, New York und Dresden künstlerisch ab, blieben Jaques-Dalcroze jedoch zeitlebens verbunden. – Rhythmikerinnen und Rhythmiker aus der ganzen Welt überreichten Jaques-Dalcroze zu seinem 70. Geburtstag 1935 ein Goldenes Buch mit 10.500 Unterschriften, was seine Bedeutung für den Modernen Tanz widerspiegelt. Für sein Werk verlieh ihm darüber hinaus die Universität Chicago (USA) 1936 die Ehrendoktorwürde. 1945 erhielt er eine weitere Ehrendoktorwürde von der Universität Lausanne (Schweiz) und 1947 eine dritte durch die Universität Clermont-Ferrand (Frankreich). Im selben Jahr ehrte man ihn mit dem Musikpreis der Stadt Genf. 1965 veranstaltete das Institut Jaques-Dalcroze in Genf einen Congrès International du Rythme et de la Rythmique. Noch heute sind einige seiner Kinderlieder Teil der schulischen Musikausbildung in der Schweiz, und Hochschulen in Europa, USA und Asien bieten seine Methode als Weiterbildungen an. Darüber hinaus wird Jaques-Dalcrozes Erbe durch verschiedene Musikhochschulen wie das Institut Jaques-Jaques-Dalcroze in Genf, die Fondation de lʼInstitut Jaques-Dalcroze, dem Institut de Rythmique Jaques-Dalcroze de Belgique sowie durch die Dalcroze Society of America gepflegt. An der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden wurde Rhythmik als Studienzweig eingeführt. Das Europäische Zentrum der Künste Hellerau widmete ihm 2019 eine Ausstellung mit der rekonstruierten Appia-Bühne, verbunden mit Workshops und Symposien. – Jaques-Dalcrozes Methode gilt heute allgemein als Wegbereiter des Modernen Tanzes, weil im Zentrum der Lehre die Herausbildung von Persönlichkeiten stand, die Verantwortung für ihre Interpretationen übernehmen - der Körper als Instrument des individuellen Musikausdrucks spielte dabei eine entscheidende Rolle. In Dresden wird dieser Sachverhalt in den Historien der Hellerauer Rhythmik-Schulen sowie den Schulen für Modernen Tanz von Wigman, Gret Palucca und Dore Hoyer besonders deutlich.

Quellen Die Befreiung des Körpers. Auf den Spuren von Émile Jaques-Dalcroze und seinen Schülern, Dokumentarfilm von Norbert Göller, 2001.

Werke Vokalmusik: La Veillée, 1893; Le jeu du feuillu. Suite de chansons, 1900; Premières rondes et enfantines, op. 34, 1904; Chansons dʼenfants avec texte explicatif, op. 42; Les Propos du Père David la Jeunesse, op. 57, 1904; Six chansons de gestes. Etudes callisténiques avec texte explicatif, op. 58, 1904; 15 Nouvelles rondes enfantines, op. 37, 1906; Kindliche Szenen für Gesang und Klavier, op. 54, 1906; 164 Rhythmische Märsche für eine mittlere Stimme und Klavier, 1906; Chansons romandes, 1910. – Bühnenwerke: La Soubrette, 1881; L’Ecolier François Villon, 1887; Janie, Oper, 1894; Sancho Panza, 1897; Le Bonhomme Jadis, 1906; Les jumeaux de Bergame, 1908. – Instrumentalmusik: 2 pièces, pour violon et piano, op. 2, ca. 1890; Humoresque pour orchestre, 1891; Suite, pour violoncelle et piano, op. 9, 1891; Canzonetta pour violon et piano, op. 11, ca. 1895; Concerto pour violon avec accompagnement dʼorchestre ou de piano no 1, op. 50, 1901; 3 morceaux, pour violoncelle et piano, op. 48, 1902; Nocturne, pour violon et orchestre, op. 49, ca. 1903; Fantasia appassionata, pour violon et piano, op. 53, 1905; Sérénade, pour quatuor à cordes, op. 61, 1905; Concerto pour violon et orchestre no 2, ca. 1909; La Rythmique appliquée à l'étude du piano, Lausanne, 1918; Rythmes de danse, pour quatuor à cordes, 1920; Esquisses rythmiques vol. 2, pour piano, 1924; Dix miniatures pour jeunes pianistes, 1925. – Schriften: Exercices practiques d’intonation, Neuchâtel 1894; Méthode Jaques-Dalcroze, Gymnastique Rythmique, Bd. 1, Neuchâtel/Paris/Leipzig 1906; Les gammes et les tonalités, le phrasé et les nuances, 3 Bde., Lausanne 1906/1907; La Respiration et lʼinnervation musculaire, Paris/Neuchâtel/Leipzig 1906; Méthode Jaques-Dalcroze, 6 Teile, Neuchâtel u.a. 1906-1918; Le rythme, la musique et lʼéducation (1920, ND Lausanne 1965, Rhythmus, Musik und Erziehung, Seelze 21994); Souvenirs, notes et critiques, Neuchâtel/Paris 1942; La Musique et nous. Notes sur notre double vie, Genf 1945 (ND Genf 1981); Notes bariolées, Paris/Genf 1948.

Literatur Monatsschrift für Schulgesang 5/1909/1910, Nr. 4, S. 87; Leipziger Lehrerzeitung 12/1911, S. 13-15; Der Rhythmus. Ein Jahrbuch 1/1911-2/1913; Paul Bekker, Die Dalcroze-Schule in Hellerau, Leipzig 1912; Der Rhythmus. Ein Jahrbuch, hrsg. von der Bildungsanstalt Jacques Dalcroze 2/1912, H. 1; Artur Liebscher, Schulfest bei Jacques-Dalcroze, in: Signale für die musikalische Welt 71/1913, S. 999f.; Huntly Carter, The New Spirit in Drama & Art, New York/London 1913; Otto Blensdorf, Erziehung zur Selbsttätigkeit im Gesangsunterricht nach der Methode Jaques-Dalcroze, Elberfeld 1913; Hélène Brunet-Lecomte, Jaques-Dalcroze. Sa vie, son oeuvre, Genf 1950; Gernot Giertz, Kultus ohne Götter. Emile Jaques-Dalcroze und Adolphe Appia. Der Versuch einer Theaterreform auf der Grundlage der Rhythmischen Gymnastik, München 1975; Dominique Porte, Geste et musique. La rythmique Jaques-Dalcroze, Genf 1989; Polly Carder (Hg.), The Eclectic Curriculum in American Music Education. Contributions of Dalcroze, Kodály, and Orff, Reston 1990; Uwe M. Lietz, Musikpädagogische Zielvorstellungen von Emile Jaques-Dalcroze, Egelsbach 1992; Songrid Hürtgen-Busch, Die Wegbereiterinnen der rhythmisch-musikalischen Erziehung in Deutschland, Frankfurt/Main 1996; Joachim Gobbert, Zur Methode Jaques-Dalcroze. Die Rhythmische Gymnastik als musikpädagogisches System. Wege und Möglichkeiten der plastischen Darstellung von Musik durch den menschlichen Körper, Frankfurt/Main u. a. 1998; Michael Kugler, Die Methode Jaques-Dalcroze und das Orff-Schulwerk „Elementare Musikausübung“. Bewegungsorientierte Konzeption der Musikpädagogik, Frankfurt/Main u.a. 2000; Daniel Zwiener, Als Bewegung sichtbare Musik. Zur Entwicklung und Ästhetik der Methode Jaques-Dalcroze in Deutschland als musikpädagogische Konzeption, Essen 2008; Angelika Jacobs, Kreuzwege der Moderne in Hellerau. Anmerkungen zu Rilke und Claudel, in: Études Germaniques 63/2008, H. 1, Nr. 249, S. 89-113; Thomas Nitschke, Die Geschichte der Gartenstadt Hellerau, Dresden 2009; Isabell Drosdek, Körperbasierte Ansätze der Plastique animée von Jaques-Dalcroze und ihre aktuelle Adaption bei der Interpretation und Vermittlung neuer Musik. Ästhetisch-kulturelle Bildung durch Musik und Bewegung - vom frühkindlichen zum künstlerischen und lehrenden Bereich, Duisburg/Köln 2015; Incca Rasmusson, Rytmikens och solfègens ursprung: Emile Jaques-Dalcroze och hans samtid. Självständigt arbeite, Masterarbeit, Musikhochschule Stockholm 2017 [Ms.]; Lucia Kessler-Kakoulidis, Rhythmus ‚in Takt‘. Die Bedeutung des Rhythmus in der musikpädagogischen Konzeption von Émile Jaques-Dalcroze, in: Sabine Schmolinsky/Diana Hitzke/Heiner Stahl (Hg.), Taktungen und Rhythmen. Raumzeitliche Perspektiven interdisziplinär, Berlin/München/Boston 2018, S. 215-242; Uta Dorothea Sauer, The Method of Émile Jaques-Dalcroze and its consequences for the Modern Dance Development. Proceedings of a Conference held at St Katherine’s, Parmoor Buckinghamshire 6th-8th May 2022, ed. by Barbara Segal & Alena Shmakova with an introduction by Bill Tuck, Victoire Press Ltd, Bar Hill, Cambridge 2023, pp. 111-116.. – DBA II, III; NDB 10, S. 350-352; DBE II 5, S. 317.

Porträt Porträt des Komponisten und Musikpädagogen Émile Jaques-Dalcroze (1865-1950), 1912, Fotografie, Frontispiz aus: Karl E. Storck, E. Jaques-Dalcroze. Seine Stellung und Aufgabe in unserer Zeit, Stuttgart 1912, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Signatur MB.8.6953, Foto: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek, DDZ, 2019.07 (Bildquelle); Émile Jaques-Dalcroze, 1904, Fotografie, Schweizerische Nationalbibliothek, Bibliothèque de Genève; Der Komponist und Musikpädagoge Émile Jaques-Dalcroze, um 1940, Fotografie, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Deutsches Kunstarchiv; Jaques-Dalcroze, Émile (1865-1950), Louise Fueslin-Rigaud, Fotografie, Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther Uecker Schwerin, Signatur BISAA8,186.

Uta Dorothea Sauer
22.9.2025


Empfohlene Zitierweise:
Uta Dorothea Sauer, Artikel: Émile Jaques-Dalcroze,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1099 [Zugriff 30.10.2025].

Émile Jaques-Dalcroze



Quellen Die Befreiung des Körpers. Auf den Spuren von Émile Jaques-Dalcroze und seinen Schülern, Dokumentarfilm von Norbert Göller, 2001.

Werke Vokalmusik: La Veillée, 1893; Le jeu du feuillu. Suite de chansons, 1900; Premières rondes et enfantines, op. 34, 1904; Chansons dʼenfants avec texte explicatif, op. 42; Les Propos du Père David la Jeunesse, op. 57, 1904; Six chansons de gestes. Etudes callisténiques avec texte explicatif, op. 58, 1904; 15 Nouvelles rondes enfantines, op. 37, 1906; Kindliche Szenen für Gesang und Klavier, op. 54, 1906; 164 Rhythmische Märsche für eine mittlere Stimme und Klavier, 1906; Chansons romandes, 1910. – Bühnenwerke: La Soubrette, 1881; L’Ecolier François Villon, 1887; Janie, Oper, 1894; Sancho Panza, 1897; Le Bonhomme Jadis, 1906; Les jumeaux de Bergame, 1908. – Instrumentalmusik: 2 pièces, pour violon et piano, op. 2, ca. 1890; Humoresque pour orchestre, 1891; Suite, pour violoncelle et piano, op. 9, 1891; Canzonetta pour violon et piano, op. 11, ca. 1895; Concerto pour violon avec accompagnement dʼorchestre ou de piano no 1, op. 50, 1901; 3 morceaux, pour violoncelle et piano, op. 48, 1902; Nocturne, pour violon et orchestre, op. 49, ca. 1903; Fantasia appassionata, pour violon et piano, op. 53, 1905; Sérénade, pour quatuor à cordes, op. 61, 1905; Concerto pour violon et orchestre no 2, ca. 1909; La Rythmique appliquée à l'étude du piano, Lausanne, 1918; Rythmes de danse, pour quatuor à cordes, 1920; Esquisses rythmiques vol. 2, pour piano, 1924; Dix miniatures pour jeunes pianistes, 1925. – Schriften: Exercices practiques d’intonation, Neuchâtel 1894; Méthode Jaques-Dalcroze, Gymnastique Rythmique, Bd. 1, Neuchâtel/Paris/Leipzig 1906; Les gammes et les tonalités, le phrasé et les nuances, 3 Bde., Lausanne 1906/1907; La Respiration et lʼinnervation musculaire, Paris/Neuchâtel/Leipzig 1906; Méthode Jaques-Dalcroze, 6 Teile, Neuchâtel u.a. 1906-1918; Le rythme, la musique et lʼéducation (1920, ND Lausanne 1965, Rhythmus, Musik und Erziehung, Seelze 21994); Souvenirs, notes et critiques, Neuchâtel/Paris 1942; La Musique et nous. Notes sur notre double vie, Genf 1945 (ND Genf 1981); Notes bariolées, Paris/Genf 1948.

Literatur Monatsschrift für Schulgesang 5/1909/1910, Nr. 4, S. 87; Leipziger Lehrerzeitung 12/1911, S. 13-15; Der Rhythmus. Ein Jahrbuch 1/1911-2/1913; Paul Bekker, Die Dalcroze-Schule in Hellerau, Leipzig 1912; Der Rhythmus. Ein Jahrbuch, hrsg. von der Bildungsanstalt Jacques Dalcroze 2/1912, H. 1; Artur Liebscher, Schulfest bei Jacques-Dalcroze, in: Signale für die musikalische Welt 71/1913, S. 999f.; Huntly Carter, The New Spirit in Drama & Art, New York/London 1913; Otto Blensdorf, Erziehung zur Selbsttätigkeit im Gesangsunterricht nach der Methode Jaques-Dalcroze, Elberfeld 1913; Hélène Brunet-Lecomte, Jaques-Dalcroze. Sa vie, son oeuvre, Genf 1950; Gernot Giertz, Kultus ohne Götter. Emile Jaques-Dalcroze und Adolphe Appia. Der Versuch einer Theaterreform auf der Grundlage der Rhythmischen Gymnastik, München 1975; Dominique Porte, Geste et musique. La rythmique Jaques-Dalcroze, Genf 1989; Polly Carder (Hg.), The Eclectic Curriculum in American Music Education. Contributions of Dalcroze, Kodály, and Orff, Reston 1990; Uwe M. Lietz, Musikpädagogische Zielvorstellungen von Emile Jaques-Dalcroze, Egelsbach 1992; Songrid Hürtgen-Busch, Die Wegbereiterinnen der rhythmisch-musikalischen Erziehung in Deutschland, Frankfurt/Main 1996; Joachim Gobbert, Zur Methode Jaques-Dalcroze. Die Rhythmische Gymnastik als musikpädagogisches System. Wege und Möglichkeiten der plastischen Darstellung von Musik durch den menschlichen Körper, Frankfurt/Main u. a. 1998; Michael Kugler, Die Methode Jaques-Dalcroze und das Orff-Schulwerk „Elementare Musikausübung“. Bewegungsorientierte Konzeption der Musikpädagogik, Frankfurt/Main u.a. 2000; Daniel Zwiener, Als Bewegung sichtbare Musik. Zur Entwicklung und Ästhetik der Methode Jaques-Dalcroze in Deutschland als musikpädagogische Konzeption, Essen 2008; Angelika Jacobs, Kreuzwege der Moderne in Hellerau. Anmerkungen zu Rilke und Claudel, in: Études Germaniques 63/2008, H. 1, Nr. 249, S. 89-113; Thomas Nitschke, Die Geschichte der Gartenstadt Hellerau, Dresden 2009; Isabell Drosdek, Körperbasierte Ansätze der Plastique animée von Jaques-Dalcroze und ihre aktuelle Adaption bei der Interpretation und Vermittlung neuer Musik. Ästhetisch-kulturelle Bildung durch Musik und Bewegung - vom frühkindlichen zum künstlerischen und lehrenden Bereich, Duisburg/Köln 2015; Incca Rasmusson, Rytmikens och solfègens ursprung: Emile Jaques-Dalcroze och hans samtid. Självständigt arbeite, Masterarbeit, Musikhochschule Stockholm 2017 [Ms.]; Lucia Kessler-Kakoulidis, Rhythmus ‚in Takt‘. Die Bedeutung des Rhythmus in der musikpädagogischen Konzeption von Émile Jaques-Dalcroze, in: Sabine Schmolinsky/Diana Hitzke/Heiner Stahl (Hg.), Taktungen und Rhythmen. Raumzeitliche Perspektiven interdisziplinär, Berlin/München/Boston 2018, S. 215-242; Uta Dorothea Sauer, The Method of Émile Jaques-Dalcroze and its consequences for the Modern Dance Development. Proceedings of a Conference held at St Katherine’s, Parmoor Buckinghamshire 6th-8th May 2022, ed. by Barbara Segal & Alena Shmakova with an introduction by Bill Tuck, Victoire Press Ltd, Bar Hill, Cambridge 2023, pp. 111-116.. – DBA II, III; NDB 10, S. 350-352; DBE II 5, S. 317.

Porträt Porträt des Komponisten und Musikpädagogen Émile Jaques-Dalcroze (1865-1950), 1912, Fotografie, Frontispiz aus: Karl E. Storck, E. Jaques-Dalcroze. Seine Stellung und Aufgabe in unserer Zeit, Stuttgart 1912, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Signatur MB.8.6953, Foto: Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek, DDZ, 2019.07 (Bildquelle); Émile Jaques-Dalcroze, 1904, Fotografie, Schweizerische Nationalbibliothek, Bibliothèque de Genève; Der Komponist und Musikpädagoge Émile Jaques-Dalcroze, um 1940, Fotografie, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Deutsches Kunstarchiv; Jaques-Dalcroze, Émile (1865-1950), Louise Fueslin-Rigaud, Fotografie, Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Günther Uecker Schwerin, Signatur BISAA8,186.

Uta Dorothea Sauer
22.9.2025


Empfohlene Zitierweise:
Uta Dorothea Sauer, Artikel: Émile Jaques-Dalcroze,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1099 [Zugriff 30.10.2025].