Wilhelm von Uslar

U. erlernte die Gärtnerei 1884 bis 1886 im Geschäft seines Vaters. Anschließend besuchte er die Königliche Gärtnerlehranstalt in Potsdam-Wildpark (1886-1888) und leistete nach dem Abschluss als Gartenkünstler 1888/89 seinen Militärdienst in Hildesheim ab. Danach war er in der städtischen Gartenverwaltung im Treptower Park in Berlin tätig (1889/90). 1890 bis 1893 arbeitete U. im Planungsbüro von Max Bertram in Dresden und die nächsten zwei Jahre in der Stadtgartenverwaltung in Hannover. Zurückgekehrt nach Sachsen erhielt er 1896 eine Stelle als Garteningenieur in der Gemeinde Löbtau. Nach deren Eingemeindung nach Dresden 1903 wurde U. als Garteningenieur in Dresden weiterbeschäftigt. 1904 ernannte ihn der Stadtrat in der Nachfolge von Wilhelm Degenhardt zum Direktor der Dresdner Stadtgartenverwaltung. U. blieb beinahe drei Jahrzehnte im Amt, bis er 1933 in den Ruhestand trat. Sein Nachfolger war Heinrich Balke. Während U.s Amtszeit entstanden nicht nur Parks, sondern auch zahlreiche Straßenbaumpflanzungen und Platzanlagen sowie Spiel- und Sportplätze, für deren Planung er als Stadtgartendirektor verantwortlich war. Als Beispiele sind der Beutlerpark (1913), der Volkspark in Leutewitz (1908), die Anlagen auf dem Stresemannplatz in Striesen (1910) und der Conertplatz in Löbtau (1907) zu nennen. Außerdem wirkte er an den Vorbereitungen der großen Dresdner Gartenbauausstellungen (z.B. der II. Internationalen Gartenbauausstellung 1896 und der Jubiläumsgartenbauausstellung 1926) mit. Er war auch beratend für die Anlagen in Bad Elster tätig. – U. war Mitglied des Vereins deutscher Gartenkünstler, der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst, des Reichsverbands der deutschen Gartenbaubeamten und seit 1896 der „Flora - Gesellschaft für Botanik und Gartenbau“ in Dresden, deren Vorsitzender er seit 1922 war. 1926 wurde ihm für seine Verdienste von der sächsischen Fachkammer für Gartenbau das silberne Ehrenzeichen verliehen. Als Stadtgartendirektor nahm er entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Dresdner Stadtgrüns.

Quellen Friedhofsverwaltung Dresden-Bühlau, Sterbebücher 1942, S. 79, Nr. 19, 1953, S. 133, Nr. 7.

Werke Hundert Jahre städtische Grünanlagen in Dresden, in: W. Dänhardt, Festschrift aus Anlaß des hundertjährigen Bestehens der Flora - Sächsische Gesellschaft für Botanik und Gartenbau in Dresden, Dresden 1926, S. 211-224.

Literatur T. Echtermeyer, Die Königliche Gärtnerlehranstalt Dahlem 1903-1913, Berlin 1913; Abschied des Dresdner Stadtgartendirektors v. U., in: Dresdner Anzeiger 20.11.1933, S. 5; S. Butenschön, Geschichte des Dresdner Stadtgrüns, Berlin 2007. – G. Gröning/J. Wolschke-Bulmahn, Grüne Biographien, Berlin/Hannover 1997, S. 395f.

Kristýna Janečková
23.9.2010


Empfohlene Zitierweise:
Kristýna Janečková, Artikel: Wilhelm von Uslar,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/25556 [Zugriff 22.12.2024].

Wilhelm von Uslar



Quellen Friedhofsverwaltung Dresden-Bühlau, Sterbebücher 1942, S. 79, Nr. 19, 1953, S. 133, Nr. 7.

Werke Hundert Jahre städtische Grünanlagen in Dresden, in: W. Dänhardt, Festschrift aus Anlaß des hundertjährigen Bestehens der Flora - Sächsische Gesellschaft für Botanik und Gartenbau in Dresden, Dresden 1926, S. 211-224.

Literatur T. Echtermeyer, Die Königliche Gärtnerlehranstalt Dahlem 1903-1913, Berlin 1913; Abschied des Dresdner Stadtgartendirektors v. U., in: Dresdner Anzeiger 20.11.1933, S. 5; S. Butenschön, Geschichte des Dresdner Stadtgrüns, Berlin 2007. – G. Gröning/J. Wolschke-Bulmahn, Grüne Biographien, Berlin/Hannover 1997, S. 395f.

Kristýna Janečková
23.9.2010


Empfohlene Zitierweise:
Kristýna Janečková, Artikel: Wilhelm von Uslar,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/25556 [Zugriff 22.12.2024].