Wilhelm August von Just

J. begann seine diplomatische Laufbahn als sächsischer Legationsrat in Schweden und wurde später Zeremonienmeister am Hof des Kurfürsten Friedrich August III. Als Sachsen 1806 in den Strudel der napoleonischen Kriege geriet, gehörte er zu jenen Adligen am Dresdner Hof, die eine Anlehnung des Lands an Frankreich befürworteten. 1809 wurde der sächsische Gesandte am Pariser Hof, Friedrich Christian Ludwig Senfft von Pilsach, zum Kabinettsminister für auswärtige Angelegenheiten ernannt. Sein Nachfolger Georg von Einsiedel zögerte seine Abreise nach Paris bis in das folgende Jahr hinaus. Der inzwischen zum König erhobene Friedrich August I. ernannte deshalb einen interimistischen Gesandten für diesen wichtigen Posten in Frankreich; die Wahl fiel auf J., der bis August 1810 in Paris verweilte. Ebenfalls 1810 erfolgte seine Ernennung zum Geheimen Rat. Im folgenden Jahr wurde er der Beauftragte Friedrich Augusts I. im Herzogtum Anhalt-Köthen. Ende 1811 begann man in Sachsen unter der Leitung des Grafen Senfft von Pilsach mit der Überwachung Landesfremder und der Stimmung der Bevölkerung. J. erhielt in den Angelegenheiten dieser „hohen geheimen Polizei“ den Posten von Senffts Stellvertreter. 1812 erfolgte J.s Ernennung zum Geheimen Assistenzrat. Im Februar 1813 ging er als Gesandter nach Paris und blieb dort bis zum Juni 1814. Von 1816 bis 1823 war er Gesandter in London. J. blieb unverheiratet und starb nach 50-jähriger Dienstzeit infolge einer Gichterkrankung.

Quellen Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Nachlass J.

Literatur Mémoires du Comte de Senfft, ancien ministre de Saxe, Leipzig 1863; W. v. Boetticher, Geschichte des Oberlausitzischen Adels und seiner Güter 1635-1815, Bd. 1, Görlitz 1912, S. 811; T. Flathe, Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen, Bd. 3, Gotha 1873. – DBA I.

Roman Töppel
8.4.2005


Empfohlene Zitierweise:
Roman Töppel, Artikel: Wilhelm August von Just,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22638 [Zugriff 2.11.2024].

Wilhelm August von Just



Quellen Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Nachlass J.

Literatur Mémoires du Comte de Senfft, ancien ministre de Saxe, Leipzig 1863; W. v. Boetticher, Geschichte des Oberlausitzischen Adels und seiner Güter 1635-1815, Bd. 1, Görlitz 1912, S. 811; T. Flathe, Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen, Bd. 3, Gotha 1873. – DBA I.

Roman Töppel
8.4.2005


Empfohlene Zitierweise:
Roman Töppel, Artikel: Wilhelm August von Just,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22638 [Zugriff 2.11.2024].