Walther Caspari

C. erlangte während des Fin de Siècle größere Berühmtheit durch humoristisch-satirische Arbeiten, in denen er sich kritisch mit der Gesellschaft seiner Zeit auseinander setzte. Er orientierte sich u.a. an dem englischen Zeichner Aubrey Vincent Beardsley und schuf neben Humoristisch-Satirischem Bilder mit Märchenthemen, Porträts und Landschaften. Deutlich ist in seinem Werk der Einfluss des Jugendstils zu erkennen, vielfach findet man Elemente floralen Stils. Gemeinsam mit seiner Schwester Gertrud wirkte er richtungsweisend in Bezug auf die Entwicklung des Bilderbuchs. C. brachte diverse Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen hervor. Schwerpunkt war jedoch seine Tätigkeit als Illustrator, beispielsweise für die Leipziger Verlage Voigtländer und Alfred Hahn. – C. sollte der Familientradition folgend zunächst Kaufmann werden. Er entschied sich aber gegen diesen Berufsweg und schlug – relativ spät – die künstlerische Laufbahn ein. 1891 bis 1893 besuchte er die Kunstgewerbeschule Leipzig, anschließend die Kunstschule in Weimar. 1896/97 kam er an die Kunstakademie in München, wo Paul Höcker zu seinen Lehrern zählte. C. musste mit Illustrationen bereits während der Studienzeit seinen Lebensunterhalt verdienen. So entstanden auch zahlreiche gebrauchsgrafische Arbeiten, z.B. Reklamesammelbilder für die Firma Stollwerck, Plakate, Exlibris und Einbände. Bekanntheit erlangte C. u.a. durch seine Wandtafeln für den Schulunterricht (zumeist mit Märchenmotiven), die als „Farbige Künstlerlithographien“ erschienen. Hinzu kamen Illustrationen für diverse in- und ausländische Periodika. Seine Karikaturen findet man in Zeitschriften wie dem von Thomas Theodor Heine und Albert Langen gegründeten „Simplicissimus“ sowie in „Die Jugend“, den „Lustigen Blättern“ und den „Fliegenden Blättern“. Des Weiteren wurden seine Bilder in der „Berliner Illustrierten Zeitung“ und in der „Gartenlaube“ abgedruckt. Außerdem illustrierte C. Romane und Novellen. Gemeinsam mit seiner Schwester Gertrud veröffentlichte er mehrere erfolgreiche Bilderbücher. Zu seinen eigenständigen Werken für Kinder zählen „Liebe alte Reime“ und „Das lustige ABC“.

Quellen Universitätsbibliothek, München; Stadtbibliothek/Monacensia, München; Staatliche Kunstsammlungen, Weimar.

Werke mit E. von Wolzogen, Das dritte Geschlecht, Berlin 1899; mit R. Presber, Aus dem Lande der Liebe, Berlin 1901; Farbige Künstlerlithographien, Leipzig 1903-1905; mit G. Caspari, Kinderhumor für Auge und Ohr, Leipzig 1906; Liebe alte Reime, München 1907; Das lustige ABC, München 1907; mit G. Caspari, Kinderland, du Zauberland, Leipzig 1908; mit ders., Frühling, Frühling überall, Leipzig 1910; mit A. Holst, Der Frühling, Leipzig 1912; mit G. Caspari, Schöne Kinderlieder, Leipzig 1912.

Literatur E. Roth, 100 Jahre Humor in der deutschen Kunst, Hannover 1957. – DBA I, II; DBE 2, S. 292; H. A. L. Degener, Wer ist’s? Leipzig 51911, S. 219; Thieme/Becker, Bd. 6, Leipzig 1912, S. 122; A. Bettelheim (Hg.), Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, Bd. 18, Berlin 1917, Sp. 83; Vollmer, Bd. 5, Leipzig 1961, S. 366; K. Doderer (Hg.), Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur, Bd. 1, Weinheim u.a. 1984, S. 248; H. Ries, Illustration und Illustratoren des Kinder- und Jugendbuchs im deutschsprachigen Raum 1871-1914, Osnabrück 1992, S. 465f. (WV); K. Flemig, Karikaturisten-Lexikon, München u.a. 1993, S. 42; Saur Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 17, München u.a. 1997, S. 119f.; D. Lorenz, Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder, Berlin 2000, S. 73; M. Altner, Sächsische Lebensbilder, Radebeul 2001, S. 119-123.

Fedor Bochow
7.6.2004


Empfohlene Zitierweise:
Fedor Bochow, Artikel: Walther Caspari,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/978 [Zugriff 24.11.2024].

Walther Caspari



Quellen Universitätsbibliothek, München; Stadtbibliothek/Monacensia, München; Staatliche Kunstsammlungen, Weimar.

Werke mit E. von Wolzogen, Das dritte Geschlecht, Berlin 1899; mit R. Presber, Aus dem Lande der Liebe, Berlin 1901; Farbige Künstlerlithographien, Leipzig 1903-1905; mit G. Caspari, Kinderhumor für Auge und Ohr, Leipzig 1906; Liebe alte Reime, München 1907; Das lustige ABC, München 1907; mit G. Caspari, Kinderland, du Zauberland, Leipzig 1908; mit ders., Frühling, Frühling überall, Leipzig 1910; mit A. Holst, Der Frühling, Leipzig 1912; mit G. Caspari, Schöne Kinderlieder, Leipzig 1912.

Literatur E. Roth, 100 Jahre Humor in der deutschen Kunst, Hannover 1957. – DBA I, II; DBE 2, S. 292; H. A. L. Degener, Wer ist’s? Leipzig 51911, S. 219; Thieme/Becker, Bd. 6, Leipzig 1912, S. 122; A. Bettelheim (Hg.), Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, Bd. 18, Berlin 1917, Sp. 83; Vollmer, Bd. 5, Leipzig 1961, S. 366; K. Doderer (Hg.), Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur, Bd. 1, Weinheim u.a. 1984, S. 248; H. Ries, Illustration und Illustratoren des Kinder- und Jugendbuchs im deutschsprachigen Raum 1871-1914, Osnabrück 1992, S. 465f. (WV); K. Flemig, Karikaturisten-Lexikon, München u.a. 1993, S. 42; Saur Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 17, München u.a. 1997, S. 119f.; D. Lorenz, Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder, Berlin 2000, S. 73; M. Altner, Sächsische Lebensbilder, Radebeul 2001, S. 119-123.

Fedor Bochow
7.6.2004


Empfohlene Zitierweise:
Fedor Bochow, Artikel: Walther Caspari,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/978 [Zugriff 24.11.2024].