Robert Helbig
Der Zittauer NSDAP-Stadtrat H. gehörte für diese Partei 1930 bis 1932 dem Deutschen Reichstag an. – Nach dem Besuch der 16. Bezirks- und der 8. Bürgerschule sowie des Annenrealgymnasiums (1887-1896) in Dresden arbeitete H. fast zwei Jahre als Posteleve (Postjungbote) im Reichspostdienst. Anschließend studierte er Englisch, Deutsch und romanische Sprachen in Leipzig. Das Studium beendete er am 3.7.1903 erfolgreich mit der Staatsprüfung und der Erlangung des Doktorgrads der Philosophie. Er ging nach Zittau und arbeitete dort ab dem 1.10.1903 als Lehrer am Staatsrealgymnasium, bevor er später zum Studienrat ernannt wurde. Den Ersten Weltkrieg erlebte H. als Soldat 1917/18 bei der Nachrichtentruppe. 1939 wurde er als Studienprofessor in den Ruhestand versetzt. – Unter der Mitgliedsnummer 158.654 trat er am 1.10.1929 in die NSDAP ein und wurde für diese am 1.1.1930 zum Stadtrat in Zittau gewählt. Im September desselben Jahres wurde er im Wahlkreis 28 (Dresden-Bautzen) in den Reichstag gewählt, welchem er bis Juli 1932 angehörte. Über sein Wirken in der Zeit des Nationalsozialismus ist jedoch lediglich bekannt, dass er am 13.6.1933 wieder in die Ortsgruppe Zittau eintrat und als Kreisschulungsredner tätig war. – Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er aufgrund seiner Parteizugehörigkeit am 12.6.1945 in ein Internierungslager verbracht. Dort musste ihm infolge von Erfrierungen das linke Bein abgenommen werden. Am 17.1.1947 erfolgte H.s Entlassung. Die Pension wurde ihm aberkannt, sodass er am 6.9.1950 von Dresden nach Pfullingen zu seiner Tochter übersiedelte, von wo er am 28.11.1955 nach Reutlingen umzog. Dort verstarb er kurze Zeit später.
Quellen Auskunft Stadtarchiv Reutlingen; Bundesarchiv Berlin, Reichskartei NSDAP.
Werke Die italienischen Elemente im Albanischen, Diss. Leipzig 1903.
Literatur Reichstags-Handbuch V. Wahlperiode 1930, hrsg. vom Bureau des Reichstages, Berlin 1930, S. 359f., 555 (P, Bildquelle); C. Horkenbach (Hg.), Das Deutsche Reich von 1918 bis heute, Berlin 1930, S. 677; M. Schumacher (Hg.), Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933-1945, Düsseldorf ³1994; J. Lilla (Bearb.), Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstages 1933-1945, Düsseldorf 2004, S. 221. – DBA II.
Andreas Peschel
17.2.2015
Empfohlene Zitierweise:
Andreas Peschel, Artikel: Robert Helbig,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9736 [Zugriff 7.10.2024].
Robert Helbig
Quellen Auskunft Stadtarchiv Reutlingen; Bundesarchiv Berlin, Reichskartei NSDAP.
Werke Die italienischen Elemente im Albanischen, Diss. Leipzig 1903.
Literatur Reichstags-Handbuch V. Wahlperiode 1930, hrsg. vom Bureau des Reichstages, Berlin 1930, S. 359f., 555 (P, Bildquelle); C. Horkenbach (Hg.), Das Deutsche Reich von 1918 bis heute, Berlin 1930, S. 677; M. Schumacher (Hg.), Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933-1945, Düsseldorf ³1994; J. Lilla (Bearb.), Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstages 1933-1945, Düsseldorf 2004, S. 221. – DBA II.
Andreas Peschel
17.2.2015
Empfohlene Zitierweise:
Andreas Peschel, Artikel: Robert Helbig,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9736 [Zugriff 7.10.2024].