Paul Heide

Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte H. eine Weberlehre. 1899 trat er in die SPD ein. Er nahm eine Tätigkeit als Straßenbahnschaffner in Dresden auf, aus der er 1912 wegen sozialdemokratischer Betätigung entlassen wurde. 1912 bis 1925 war er Lagerhalter des Konsumvereins in Stolpen. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Unteroffizier von 1915 bis 1918 teil und erhielt das Eiserne Kreuz. 1918 trat H. der USPD bei, wechselte aber 1922 wieder zur SPD. 1918 bis 1925 war er Stadtverordneter in Stolpen und stellvertretender Bürgermeister. Erfolglos kandidierte er 1920 im Wahlkreis 31 (Dresden-Bautzen) für den Reichstag. 1925 bis 1933 war er Angestellter des Konsumvereins in Heidenau. Im Wahlkreis 1 (Dresden-Bautzen) wurde H. 1930 in den Sächsischen Landtag gewählt, dem er bis 1933 angehörte. Hier fungierte er als Schriftführer des Prüfungsausschusses. Im März 1933 wurde er verhaftet, konnte aber 1936 aus der Haft fliehen und emigrierte in die Tschechoslowakei. Über Polen gelangte er 1938 nach Großbritannien. Dort schloss sich H. der Parlamentariergruppe um Karl Höltermann an und wurde ab Februar 1944 Mitglied im Londoner Ausschuss der SPD. Auf der Gründungsveranstaltung der Vereinigung deutscher Sozialdemokraten in Großbritannien wurde er am 29.12.1945 zum Kassierer gewählt und übte dieses Amt bis 1957 aus. Im gleichen Jahr kehrte H. nach Deutschland zurück.

Quellen SPD-Kurzmeldungen, in: Sozialistische Mitteilungen 82/1946, S. 10; Archiv des Sächsischen Landtags, Landtag 1930/1933; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Landtag 1919-1933.

Literatur DBA II, III; W. H. Schröder, Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867-1933, Düsseldorf 1995, S. 494; W. Röder/H. A. Strauss (Hg.), Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Bd. 1, München/New York/London/Paris 1980, S. 278.

Porträt Vergrößertes Passfoto, Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, X 742 Nr. 10a/22.

Andreas Peschel
19.6.2006


Empfohlene Zitierweise:
Andreas Peschel, Artikel: Paul Heide,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/10048 [Zugriff 29.3.2024].

Paul Heide



Quellen SPD-Kurzmeldungen, in: Sozialistische Mitteilungen 82/1946, S. 10; Archiv des Sächsischen Landtags, Landtag 1930/1933; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Landtag 1919-1933.

Literatur DBA II, III; W. H. Schröder, Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867-1933, Düsseldorf 1995, S. 494; W. Röder/H. A. Strauss (Hg.), Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Bd. 1, München/New York/London/Paris 1980, S. 278.

Porträt Vergrößertes Passfoto, Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, X 742 Nr. 10a/22.

Andreas Peschel
19.6.2006


Empfohlene Zitierweise:
Andreas Peschel, Artikel: Paul Heide,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/10048 [Zugriff 29.3.2024].