Otto Wilhelm von Schönburg
O. studierte 1601 bis 1605 an der Universität Wittenberg und unternahm anschließend im Frühjahr 1606 eine Reise nach Frankreich und England. Nicht zuletzt wegen seiner ausgezeichneten Sprachkenntnisse wurde O. wenige Monate nach seiner Rückkehr im Oktober 1609 zusammen mit Graf Wolf von Mansfeld von Kurfürst Christian II. von Sachsen erneut in diese Länder entsandt, um die Haltung der westeuropäischen Großmächte zum Jülicher Erbfolgestreit auszuloten. Diese diplomatische Mission führte ihn außerdem an die Höfe von Brüssel und Den Haag. – Zusammen mit seinen sieben erbberechtigten Brüdern stand O. vor der Aufgabe, einen tragfähigen Familienkompromiss über die Verwaltung der von seinem Vater hinterlassenen Herrschaften Penig, Wechselburg und Rochsburg sowie die 1615 hinzuerworbenen, jedoch stark verschuldeten Herrschaften Glauchau und Remse zu finden. Meinungsverschiedenheiten über die Art und Weise des Schuldenabbaus waren möglicherweise die Ursache dafür, dass O. am 28.11.1617 dabei von seinem als jähzornig und gewalttätig geltenden Bruder Wolf Ernst im Streit erstochen wurde. In der schönburgischen Hausgeschichtsschreibung legendenhaft ausgeschmückt, lieferte der Brudermord Kursachsen einen willkommenen Anlass, durch die Einleitung einer Untersuchung auch gegen den Widerspruch des Kaisers die oberrichterliche Gewalt über die Schönburgischen Herrschaften an sich zu ziehen.
Literatur E. Eckardt, Chronik von Glauchau, Glauchau 1882, S. 101-104, 461-463; A. Beil, Im Streite um das Erbe Wolfs des Jüngeren von Schönburg, in: NASG 36/1915, S. 39-63; E. Berlet, Geschichte der Stadt Glauchau, 2. Teil, 1. Hälfte, Glauchau 1934, S. 136f.; W. Schlesinger, Die Landesherrschaft der Herren von Schönburg, Münster/Köln 1954, S. 143f.
Michael Wetzel
7.11.2007
Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Otto Wilhelm von Schönburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22446 [Zugriff 21.11.2024].
Otto Wilhelm von Schönburg
Literatur E. Eckardt, Chronik von Glauchau, Glauchau 1882, S. 101-104, 461-463; A. Beil, Im Streite um das Erbe Wolfs des Jüngeren von Schönburg, in: NASG 36/1915, S. 39-63; E. Berlet, Geschichte der Stadt Glauchau, 2. Teil, 1. Hälfte, Glauchau 1934, S. 136f.; W. Schlesinger, Die Landesherrschaft der Herren von Schönburg, Münster/Köln 1954, S. 143f.
Michael Wetzel
7.11.2007
Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Otto Wilhelm von Schönburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22446 [Zugriff 21.11.2024].