Otto Victor II. von Schönburg
O. wuchs auf dem schönburgischen Besitz Fantanele in Rumänien auf und besuchte 1894 bis 1901 das namhafte Vitzthumsche Gymnasium in Dresden. Anschließend studierte er Jura an den Universitäten Bonn und Leipzig. Im Mai 1904 trat O. in das Leibgarde-Husarenregiment in Potsdam ein. Zwischen 1907 und 1910 unternahm er mehrere Reisen und Jagdexpeditionen, die ihn u.a. nach Palästina, Ägypten, dem Sudan und Abessinien führten. Von seinen Reisen brachte O. zahlreiche Jagdtrophäen und Kunstschätze mit, die später als Exponate der kunsthistorisch bedeutsamen Sammlungen des Waldenburger Schlossmuseums der Öffentlichkeit präsentiert wurden. – Als Oberhaupt der Linie Schönburg-Waldenburg folgte O. seinem Großvater Otto Friedrich als Besitzer der Herrschaften Waldenburg, Lichtenstein und Stein, der Rittergüter Belgershain und Pomßen sowie verschiedener außersächsischer Besitzungen. An Repräsentation und Prachtentfaltung interessiert, ließ O. 1909 bis 1912 Schloss Waldenburg großzügig umbauen und erweitern. Das äußerst gelungene, wenngleich sehr kostspielige Projekt wurde von Hofbaurat Gustav Frölich und Architekt
Willy Meyer, beide Dresden, realisiert. – O. gehörte der I. Kammer des Sächsischen Landtags an und vertrat dort die Interessen des Gesamthauses Schönburg. Die erfolgreiche Kandidatur seines Schwagers Prinz
Wilhelm zu Wied für den vakanten albanischen Thron, die O. unterstützt hatte, verhalf auch dem Haus Schönburg europaweit zu einer gesteigerten Beachtung. So empfing O. am 23.2.1914 die offizielle albanische Throndeputation unter
Essad Pascha auf Schloss Waldenburg. – Im Ersten Weltkrieg kämpfte O. an der Westfront, wo er bereits am 14.9.1914 bei einem Erkundungsritt nahe Reims fiel. Der Leichnam wurde zunächst auf dem Schlachtfeld beigesetzt, kurz darauf aber exhumiert und nach Lichtenstein überführt. – O. war Inhaber des Großkreuzes des Albrechts-Ordens sowie zahlreicher weiterer Auszeichnungen.
Literatur Dem Andenken weiland Seiner Durchlaucht des Fürsten Otto Victor von Schönburg-Waldenburg ... gewidmet, Waldenburg [o.J.]; W.-D. Röber, Schönburgische Burgen und Schlösser im Tal der Zwickauer Mulde, Beucha 1999, S. 65-70 (P). - DBA II.
Porträt O. als Königlich-Sächsischer Oberleutnant des Königs-Husaren-Regiments, Hoffotograf Hahn Nachf., ca. 1912/14, Fotografie (Postkarte [Bildquelle]).
Michael Wetzel
20.12.2004
Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Otto Victor II. von Schönburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22438 [Zugriff 24.11.2024].
Otto Victor II. von Schönburg
Literatur Dem Andenken weiland Seiner Durchlaucht des Fürsten Otto Victor von Schönburg-Waldenburg ... gewidmet, Waldenburg [o.J.]; W.-D. Röber, Schönburgische Burgen und Schlösser im Tal der Zwickauer Mulde, Beucha 1999, S. 65-70 (P). - DBA II.
Porträt O. als Königlich-Sächsischer Oberleutnant des Königs-Husaren-Regiments, Hoffotograf Hahn Nachf., ca. 1912/14, Fotografie (Postkarte [Bildquelle]).
Michael Wetzel
20.12.2004
Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Otto Victor II. von Schönburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22438 [Zugriff 24.11.2024].