Moritz von Sachsen-Weißenfels
M., der siebte und jüngste Sohn des Weißenfelser Herzog-Administrators August, besuchte in Gesellschaft seines älteren Bruders Friedrich zunächst 1684/1685 die Universität
Straßburg (frz. Strasbourg). Auf den gemeinsamen Besuch verschiedener deutscher Fürstenhöfe (1686) folgte eine Reise in die Niederlande mit einem Aufenthalt an der Akademie in
Den Haag 1688. Nach seiner Rückkehr nach
Weißenfels 1690 strebte M., der Tradition seines Hauses folgend, eine militärische Karriere an. 1693 zog er mit dem sächsischen, von Kurfürst Johann Georg IV. geführten Kontingent in den Pfälzischen Erbfolgekrieg gegen Frankreich. Zwei Jahre später beteiligte sich M. als Mitglied des von Kurfürst Friedrich August I. (August II., der Starke) persönlich befehligten sächsischen Hilfskontingents am Großen Türkenkrieg und kam so bis nach Ungarn. Nach wechselvollem Kriegsverlauf mussten sich die Sachsen zwischenzeitlich nach Szegedin zurückziehen, wo der erst Neunzehnjährige den Strapazen des Kriegs erlag. Der einbalsamierte Leichnam wurde nach Weißenfels überführt und zwei Monate später in der dortigen Schlosskirche beigesetzt. Der Begleiter des jungen Prinzen,
Christian Dreßler, mutmaßte in seinem im Hauptstaatsarchiv Dresden lagernden Bericht an den regierenden ältesten Bruder Johann Adolf I. in Weißenfels: Zum tragischen Tod von M. hätten „nicht wenig contribuiret, die hitzigen Ungar. Weine und das gar zu viele Eiß, deßen er sich so wohl auf dem March alß in Campagne ohne Maß zu sehr bedienet, und alle Wiederrathung in Wind geschlagen.“
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10119 Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Weißenfels, Loc. 11768, Nr. 37.
Literatur Gottlob Traugott Gabler, Die Fürstengruft auf Neu-Augustusburg, Weißenfels 1844; Oskar Wilhelm Schuster/F. A. Francke, Geschichte der sächsischen Armee von deren Errichtung bis auf die neueste Zeit, Leipzig 1885.
Jochen Vötsch
4.1.2023
Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Moritz von Sachsen-Weißenfels,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/29281 [Zugriff 23.12.2024].
Moritz von Sachsen-Weißenfels
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10119 Sekundogeniturfürstentum Sachsen-Weißenfels, Loc. 11768, Nr. 37.
Literatur Gottlob Traugott Gabler, Die Fürstengruft auf Neu-Augustusburg, Weißenfels 1844; Oskar Wilhelm Schuster/F. A. Francke, Geschichte der sächsischen Armee von deren Errichtung bis auf die neueste Zeit, Leipzig 1885.
Jochen Vötsch
4.1.2023
Empfohlene Zitierweise:
Jochen Vötsch, Artikel: Moritz von Sachsen-Weißenfels,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/29281 [Zugriff 23.12.2024].