Moritz Heinrich Freiherr von Miltitz
Unter den zahlreichen Angehörigen der Adelsfamilie Miltitz, die im 17. Jahrhundert ebenfalls als kursächsische Geheime Räte tätig waren, trat M. v.a. als Gesandter und Vertreter der Interessen Kursachsens auf dem Reichstag in Regensburg hervor. – Nach dem Tod des Vaters 1661 übernahmen seine beiden Verwandten Haubold und Heinrich Gebhard von Miltitz die Vormundschaft. 1670 ging M. mit einem Hofmeister an die Universität Wittenberg und studierte u.a. bei Kaspar Ziegler, dem Ordinarius der Juristischen Fakultät. Sein dreijähriges Studium beendete M. mit einer juristischen Disputation. Eine unmittelbar daran anschließende Bildungsreise führte M. durch Italien, Holland und die spanischen Niederlande. – Mit seiner Ernennung zum Kammerherrn sowie zum Hof- und Justizrat begann 1677 M.s Karriere in wichtigen Hof- und Verwaltungsämtern. Zugleich war er als Gesandter tätig. Kaiser
Leopold I. erhob ihn 1678 in den erblichen Reichsfreiherrenstand. 1685 fungierte M. neben dem kursächsischen Oberhofmarschall als Bevollmächtigter auf dem Oberlausitzer Landtag. – M. vertrat Kursachsen 1689 bis 1695 auf dem Immerwährenden Reichstag in Regensburg. Dort war er u.a. im Rahmen des Corpus Evangelicorum mit den Religionssachen befasst. In dieser Zeit erhielt M. den kurbrandenburgischen Orden La Générosité. – Nach seiner Tätigkeit als Gesandter wurde M. 1697 zum Wirklichen Geheimen Rat bestallt, konnte seine Wirksamkeit indessen nur noch für kurze Zeit entfalten, da die vielen Aufträge und Reisen seiner Gesundheit zugesetzt hatten. Trotz Behandlung, u.a. durch kurfürstliche Leibärzte, verstarb M. 1705 im Alter von nur 50 Jahren. – M. residierte auf dem bei Meißen gelegenen Schloss Batzdorf. Außerdem gehörten noch die Güter Robschütz und Korbitz zu seinen Besitztümern.
Quellen J. A. Gleich, Die Offenbahrung der Herrligkeit der Kinder Gottes, Dresden 1705 [Leichenpredigt]; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10024 Geheimer Rat.
Literatur C. Heinker, Die Bürde des Amtes - die Würde des Titels, Diss. Leipzig 2013 (im Druck); F. Fischer, Ahnenreihenwerk der Geschwister Fischer, Bd. 4/VIII, Teil XVI, Tafeln 8 und 9, Typoskript Bissingen/Enz 1973.
Christian Heinker
8.10.2014
Empfohlene Zitierweise:
Christian Heinker, Artikel: Moritz Heinrich Freiherr von Miltitz,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22672 [Zugriff 22.12.2024].
Moritz Heinrich Freiherr von Miltitz
Quellen J. A. Gleich, Die Offenbahrung der Herrligkeit der Kinder Gottes, Dresden 1705 [Leichenpredigt]; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, 10024 Geheimer Rat.
Literatur C. Heinker, Die Bürde des Amtes - die Würde des Titels, Diss. Leipzig 2013 (im Druck); F. Fischer, Ahnenreihenwerk der Geschwister Fischer, Bd. 4/VIII, Teil XVI, Tafeln 8 und 9, Typoskript Bissingen/Enz 1973.
Christian Heinker
8.10.2014
Empfohlene Zitierweise:
Christian Heinker, Artikel: Moritz Heinrich Freiherr von Miltitz,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22672 [Zugriff 22.12.2024].