Max Schmerler
Nach Absolvierung der Volksschule besuchte S. 1888 bis 1894 das Lehrerseminar in Auerbach/Vogtland. Anschließend war er bis 1897 als Hilfslehrer in Morgenröthe tätig, legte 1896 seine Wahlfähigkeitsprüfung ab und wechselte 1897/98 als Hilfslehrer ins vogtländische Plauen. 1898 ging er nach Dresden, wo er zunächst Hilfslehrer, ab 1900 ständiger Volksschullehrer und ab 1925 Volksschuloberlehrer war. Neben der Weiterbildung in seinem Beruf befasste er sich intensiv mit der Sammlung der Spruch- und Liedfolklore seiner Heimat und lieferte damit wertvolle Beiträge zur Volkskunde des Vogtlands. Zugleich beteiligte er sich aktiv am volkskundlichen Vereinsleben. Schon seit dem Beginn seiner Lehrertätigkeit schrieb er Gedichte, Lieder, Schauspiele, Romane und Geschichten in Hochdeutsch und in Mundart. L. zählt zu den bedeutendsten Mundartdichtern des Vogtlands. Seine besondere Stärke lag im lyrischen Bereich. Auch die Melodien zu seinen Liedern stammten häufig von ihm selbst. Viele seiner Publikationen waren für Kinder bestimmt. In seinen 1913 veröffentlichten Dorfgeschichten prägte er die noch heute für Klingenthal und Umgebung gültige Bezeichnung „Musikwinkel“. 1937 trat S. in den Ruhestand, unterrichtete allerdings noch einige Wochenstunden in der Fachgewerbsschule der Schornsteinfegerinnung Dresden. Zudem war er weiterhin schriftstellerisch tätig.
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Ministerium für Volksbildung, Personalakten für Volksschullehrer, L 3893.
Werke E. Gerbet (Hg.), Bergwasser. Gedichte und Gesammeltes in vogtländisch-erzgebirgischer Mundart, Annaberg 1907 (ND 1938); mit W. Wiegmann, Was in der großen Stadt das Kind zu sehen hat, Straubing 1912; mit P. Ebner, Kommt Alle herbei!, Nürnberg 1913; Auf der Mutter Schoß, Straubing 1913; Aus dem Musikwinkel. Sächsische Dorfgeschichten, Leipzig/Wien 1913; Kriegsbilderbuch, Wien 1916; Druhm be runs (Droben bei uns). Ernste und heitere Geschichten aus dem sächsischen Musikwinkel, Wachwitz 1923; Die Himmelsucher. Ein Märchen, Leipzig 1925; Mein Püppchen. Lustige Bilder mit Versen, Leipzig 1926; O, wie schön, o, wie schön, feine Bilder anzusehn!, Leipzig 1927; mit A. Zirkler u.a., Volksbuch sächsischer Mundartdichtung, 1929; Hannes, der Christkindsucher. Weihnachtsspiel, Leipzig 1933; Seelchens Weihnachtsreise. Weihnachtsspiel, 1934 [MS]; Bauer und Musikant. Schauspiel, 1934; Der Gänsebauch. Lustspiel, 1934 (ND 1939 [MS]); Vogtland, mei Hamet! Gedichte und Geschichten in der Mundart des Musikwinkels, Langensalza/Berlin/Leipzig 1938; Aus dem Musikwinkel. Vogtländische Erzählungen, Dresden 1938; Bauer und Musikant. Schauspiel, 1939 [MS]; Maul- und Klaueseuch. Lustspiel, 1939 [MS]; (Hg.), Ich waß an’ schien Winkel. Gedichte, Geschichten und Lieder in der Mundart des vogtländischen Musikwinkels, Leipzig 1957 (ND Leipzig 1967) (P, WV).
Literatur A. Zirkler, Vogtländische Mundartdichtung, in: Volksbuch sächsischer Mundartdichtung, Leipzig 1938, S. 382; M. Blechschmidt/F. Barthel, Stimmen der Heimat. Dichtungen in erzgebirgischer und vogtländischer Mundart von den Anfängen bis zur Gegenwart, Leipzig 1960, S. 283-292, 381; E. Reyer, Zum Tod von Max S., in: Sächsische Heimatblätter 6/1960, S. 452; M. Bachmann u.a., Heimatforschung als schöpferische Altersleistung, in: ebd. 19/1973, S. 239f.; F. Barthel, Max S., in: ebd. 20/1974, S. 96; J. Grimm (Hg.), Das Kleine Max-Schmerler-Buch, Klingenthal 1998; ders., Max S., in: Vogtländische Heimatblätter 18/1998, H. 4, S. 14f. – DBA II; Berühmte Vogtländer, hrsg. vom Verein für vogtländische Geschichte, Volks- und Landeskunde e.V., Plauen 1997, S. 80 (Bildquelle).
Porträt Passfoto 1935, Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Ministerium für Volksbildung, Personalakten für Volksschullehrer, L 3893.
Brigitte Emmrich †
21.3.2011
Empfohlene Zitierweise:
Brigitte Emmrich †, Artikel: Max Schmerler,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/10160 [Zugriff 22.12.2024].
Max Schmerler
Quellen Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Ministerium für Volksbildung, Personalakten für Volksschullehrer, L 3893.
Werke E. Gerbet (Hg.), Bergwasser. Gedichte und Gesammeltes in vogtländisch-erzgebirgischer Mundart, Annaberg 1907 (ND 1938); mit W. Wiegmann, Was in der großen Stadt das Kind zu sehen hat, Straubing 1912; mit P. Ebner, Kommt Alle herbei!, Nürnberg 1913; Auf der Mutter Schoß, Straubing 1913; Aus dem Musikwinkel. Sächsische Dorfgeschichten, Leipzig/Wien 1913; Kriegsbilderbuch, Wien 1916; Druhm be runs (Droben bei uns). Ernste und heitere Geschichten aus dem sächsischen Musikwinkel, Wachwitz 1923; Die Himmelsucher. Ein Märchen, Leipzig 1925; Mein Püppchen. Lustige Bilder mit Versen, Leipzig 1926; O, wie schön, o, wie schön, feine Bilder anzusehn!, Leipzig 1927; mit A. Zirkler u.a., Volksbuch sächsischer Mundartdichtung, 1929; Hannes, der Christkindsucher. Weihnachtsspiel, Leipzig 1933; Seelchens Weihnachtsreise. Weihnachtsspiel, 1934 [MS]; Bauer und Musikant. Schauspiel, 1934; Der Gänsebauch. Lustspiel, 1934 (ND 1939 [MS]); Vogtland, mei Hamet! Gedichte und Geschichten in der Mundart des Musikwinkels, Langensalza/Berlin/Leipzig 1938; Aus dem Musikwinkel. Vogtländische Erzählungen, Dresden 1938; Bauer und Musikant. Schauspiel, 1939 [MS]; Maul- und Klaueseuch. Lustspiel, 1939 [MS]; (Hg.), Ich waß an’ schien Winkel. Gedichte, Geschichten und Lieder in der Mundart des vogtländischen Musikwinkels, Leipzig 1957 (ND Leipzig 1967) (P, WV).
Literatur A. Zirkler, Vogtländische Mundartdichtung, in: Volksbuch sächsischer Mundartdichtung, Leipzig 1938, S. 382; M. Blechschmidt/F. Barthel, Stimmen der Heimat. Dichtungen in erzgebirgischer und vogtländischer Mundart von den Anfängen bis zur Gegenwart, Leipzig 1960, S. 283-292, 381; E. Reyer, Zum Tod von Max S., in: Sächsische Heimatblätter 6/1960, S. 452; M. Bachmann u.a., Heimatforschung als schöpferische Altersleistung, in: ebd. 19/1973, S. 239f.; F. Barthel, Max S., in: ebd. 20/1974, S. 96; J. Grimm (Hg.), Das Kleine Max-Schmerler-Buch, Klingenthal 1998; ders., Max S., in: Vogtländische Heimatblätter 18/1998, H. 4, S. 14f. – DBA II; Berühmte Vogtländer, hrsg. vom Verein für vogtländische Geschichte, Volks- und Landeskunde e.V., Plauen 1997, S. 80 (Bildquelle).
Porträt Passfoto 1935, Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Ministerium für Volksbildung, Personalakten für Volksschullehrer, L 3893.
Brigitte Emmrich †
21.3.2011
Empfohlene Zitierweise:
Brigitte Emmrich †, Artikel: Max Schmerler,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/10160 [Zugriff 22.12.2024].