Max Langhammer

Nach dem Abschluss der Realschule in Chemnitz besuchte L. ab 1870 die dortige Gewerbeakademie. Wenige Monate nachdem er mit dem Chemiestudium angefangen hatte, verließ er Sachsen, um im Deutsch-Französischen Krieg als Artillerist zu dienen. 1876 wurde er als Inhaber der Firma „Chemnitzer Tapetenfabrik Max L.“ selbstständiger Tapetenfabrikant. 1881 bis 1884 und 1900 bis 1918 war L. Stadtverordneter in Chemnitz. Erstmals 1886 und zumindest im Jahr 1922 war L. Vorsteher des dortigen Stadtverordnetenkollegs. Gesellschaftlich und politisch engagierte sich L. in zahlreichen Verbänden und Vereinen, die sich mit künstlerischen, sozialpolitischen, industriellen und gewerblichen Fragen beschäftigten. 1892 bis 1898 stand er als Vorsitzender der Chemnitzer Allgemeinen Ortskrankenkasse vor. 1896 bis 1906 war er Mitbegründer, Generaldirektor und Leiter der Branchenorganisation klein- und mittelständischer Tapetenfabrikanten. Außerdem war L. Gründer und Vorsitzender des Industrievereins für Chemnitz und Umgebung und von Oktober 1902 bis Januar 1911 Vorstandsmitglied des Verbands Sächsischer Industrieller. Er initiierte und leitete darüber hinaus die Vorbildersammlung der Stadt Chemnitz, die spätere Textil- und Kunstgewerbesammlung. L. trat vielfach als Redner auf und publizierte in Fachzeitschriften der Tapetenbranche sowie in politischen Zeitungen. – Parteipolitisch war L. Nationalliberaler. Seine politische Karriere begann damit, dass er sich 1884 bis 1889 im Vorstand des Deutsch-Freisinnigen Vereins engagierte. Bis 1910 war L. zweiter Vorsitzender des Nationalliberalen Landesvereins und bis 1911 Vorsitzender des Nationalliberalen Vereins zu Chemnitz. In dieser Eigenschaft vertrat er 1903 bis 1918 als Abgeordneter den ersten Chemnitzer Wahlkreis in der II. Kammer des Sächsischen Landtags. 1903 wurde L. stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Nationalliberalen Partei. Hier plädierte er für eine deutlichere Profilierung liberaler Politik, um sich von den Konservativen abzugrenzen. Als L. seine Firma an die Tapeten-Industrie-Aktien-Gesellschaft (TIAG) verkaufte, wurde dies 1910 von Seiten der Nationalliberalen als Begründung für seinen Parteiausschluss genutzt. Dennoch legte L. sein Mandat nicht nieder und blieb als Parteiloser im Landtag. 1919/20 vertrat er dort die Interessen der DDP. Nach 1911 führte er mit seinem Sohn Otto eine Handelsagentur. L. war Träger des Königlich Sächsischen Albrechts-Ordens erster Klasse.

Werke mit A. Petschow, Bericht über die Generalversammlung des Verbandes Sächsischer Industrieller am 4. Dezember 1903, Dresden 1904.

Literatur U. Müller, L., Max, in: Von André bis Zöllner, hrsg. vom Stadtarchiv Chemnitz, Radebeul 1998, S. 60 (P); J. Matzerath, Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte. Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952, Dresden 2001, S. 112, 155. – DBA II; H. A. L. Degener (Hg.), Wer ist’s?, Leipzig 1922, S. 899; E. Döscher/W. Schröder, Sächsische Parlamentarier 1869-1918, Düsseldorf 2001, S. 273 (Bildquelle), 417.

Barbara Hillen
18.6.2004


Empfohlene Zitierweise:
Barbara Hillen, Artikel: Max Langhammer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/16889 [Zugriff 19.11.2024].

Max Langhammer



Werke mit A. Petschow, Bericht über die Generalversammlung des Verbandes Sächsischer Industrieller am 4. Dezember 1903, Dresden 1904.

Literatur U. Müller, L., Max, in: Von André bis Zöllner, hrsg. vom Stadtarchiv Chemnitz, Radebeul 1998, S. 60 (P); J. Matzerath, Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte. Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952, Dresden 2001, S. 112, 155. – DBA II; H. A. L. Degener (Hg.), Wer ist’s?, Leipzig 1922, S. 899; E. Döscher/W. Schröder, Sächsische Parlamentarier 1869-1918, Düsseldorf 2001, S. 273 (Bildquelle), 417.

Barbara Hillen
18.6.2004


Empfohlene Zitierweise:
Barbara Hillen, Artikel: Max Langhammer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/16889 [Zugriff 19.11.2024].