Max Kohl
K. war ein bedeutender Unternehmer im Bereich Elektrotechnik, Optik und Präzisionsmechanik in Chemnitz. – K. besuchte zunächst die Höhere Bürgerschule, dann die Realschule und schließlich die Königliche Höhere Gewerbeschule zu Chemnitz. Nachdem er diese ohne Abschluss verlassen hatte, begann K. eine Lehre bei einem Mechaniker und machte sich im Anschluss daran selbstständig. 1876 gründete K. die Werkstätten für Präzisionsmechanik. Unter bescheidensten Umständen baute er das Unternehmen aus, sodass schon wenig später der Begriff Elektrotechnik dem Firmennamen beigefügt wurde. Die Firma spezialisierte sich auf die Herstellung von Apparaten und Anlagen für jeden technischen und wissenschaftlichen Zweck. Des Weiteren wurden physikalische Messgeräte für die Textilindustrie, Labormöbel und elektrische Anlagen für Licht, Strom, Telefon sowie Signal- und Uhrenanlagen produziert. Zu den Kunden zählten wissenschaftliche Institute aus aller Welt. Mit der Erweiterung der Produktpalette auf bis zu 4.000 Apparate wurde es auch nötig, die Räume zu erweitern. Insgesamt zog die Firma innerhalb von Chemnitz dreimal um und fand ihren Standort 1898 auf der Adorferstraße 20, auf einem 8.000 qm großen Grundstück. Neben chemischen und physikalischen Apparaten stellte man später dort auch Röntgengeräte her, die reißenden Absatz fanden. – 1905 wurde K. zum unbesoldeten Stadtrat berufen. In dieser Position zeigte er sich als Förderer der Chemnitzer Kunsthütte. Er starb 1908 an einer Zuckerkrankheit. Seine Firma wurde wenig später in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Als solche existierte sie bis zur Enteignung und Demontage durch die sowjetische Besatzungsmacht nach dem Zweiten Weltkrieg und wurde schließlich in den VEB Polytechnik eingegliedert.
Quellen Sächsisches Industriemuseum – Industriemuseum Chemnitz, Bibliothek.
Literatur A. Dresdner (Bearb.), Industrielle. Vertreter der Industrie und des Handels in Wort und Bild, Berlin [1899] (P, Bildquelle); B. Koerner (Hg.), Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 33, Görlitz 1920, S. 327-330; W. Zöllner, Chemnitz am Ende des XIX. Jahrhunderts in Wort und Bild, ND Chemnitz 1999, S. 235-238; D. Bochmann, Elektrotechnik, in: R. Grabowski (Hg.), Wirtschaft, Innovation, Bildung. Beiträge zur Darstellung von 100 Jahren Industrie- und Wirtschaftsentwicklung in Sachsen, Dresden 2000, S. 44; J. Richter (Hg.), Von der Wolfsjägersiedlung zum Hightech-Standort. Eine Chemnitzer Stadtteilgeschichte zu Altchemnitz und Umgebung, Chemnitz 2001, S. 63; G. Viertel/S. Weingart, Geschichte der Stadt Chemnitz vom „locus Kameniz“ zur Industriestadt, Gudensberg-Gleichen 2002, S. 86-99; J. Häusler, Max K. Innovativer Dienstleister aus Chemnitz, in: Stadtjournal. Das Chemnitz-Magazin der Freien Presse Juli/August 2004, S. 6; ders., Vom Gewitterregistrator bis zum Röntgenapparat. Max K. ein Absolvent der königlichen Gewerbeschule produzierte Innovationen am laufenden Band, in: TU-Spektrum. Das Magazin der Technischen Universität Chemnitz 2004, H. 2, S. 41; J. Mohammad, Ein neuer Produktionszweig in einer alten Industriestadt: die Max Kohl AG in Chemnitz von ihren Anfängen bis 1945, Bachelorarbeit TU Chemnitz 2010; C. Heermann, Die Kohl-Story. Stationen des Superintendenten Robert Kohl, des zeitweiligen Dienstherrn von Karl May, und seiner prominenten Erben, in: Karl-May-Haus Information 25/2011, S. 4-14. – G. Banse/S. Wollgast (Hg.), Biographien bedeutender Techniker, Ingenieure und Technikwissenschaftler, Berlin 1983, S. 178-180.
Jasmin Mohammad
3.12.2012
Empfohlene Zitierweise:
Jasmin Mohammad, Artikel: Max Kohl,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/24736 [Zugriff 3.10.2024].
Max Kohl
Quellen Sächsisches Industriemuseum – Industriemuseum Chemnitz, Bibliothek.
Literatur A. Dresdner (Bearb.), Industrielle. Vertreter der Industrie und des Handels in Wort und Bild, Berlin [1899] (P, Bildquelle); B. Koerner (Hg.), Deutsches Geschlechterbuch, Bd. 33, Görlitz 1920, S. 327-330; W. Zöllner, Chemnitz am Ende des XIX. Jahrhunderts in Wort und Bild, ND Chemnitz 1999, S. 235-238; D. Bochmann, Elektrotechnik, in: R. Grabowski (Hg.), Wirtschaft, Innovation, Bildung. Beiträge zur Darstellung von 100 Jahren Industrie- und Wirtschaftsentwicklung in Sachsen, Dresden 2000, S. 44; J. Richter (Hg.), Von der Wolfsjägersiedlung zum Hightech-Standort. Eine Chemnitzer Stadtteilgeschichte zu Altchemnitz und Umgebung, Chemnitz 2001, S. 63; G. Viertel/S. Weingart, Geschichte der Stadt Chemnitz vom „locus Kameniz“ zur Industriestadt, Gudensberg-Gleichen 2002, S. 86-99; J. Häusler, Max K. Innovativer Dienstleister aus Chemnitz, in: Stadtjournal. Das Chemnitz-Magazin der Freien Presse Juli/August 2004, S. 6; ders., Vom Gewitterregistrator bis zum Röntgenapparat. Max K. ein Absolvent der königlichen Gewerbeschule produzierte Innovationen am laufenden Band, in: TU-Spektrum. Das Magazin der Technischen Universität Chemnitz 2004, H. 2, S. 41; J. Mohammad, Ein neuer Produktionszweig in einer alten Industriestadt: die Max Kohl AG in Chemnitz von ihren Anfängen bis 1945, Bachelorarbeit TU Chemnitz 2010; C. Heermann, Die Kohl-Story. Stationen des Superintendenten Robert Kohl, des zeitweiligen Dienstherrn von Karl May, und seiner prominenten Erben, in: Karl-May-Haus Information 25/2011, S. 4-14. – G. Banse/S. Wollgast (Hg.), Biographien bedeutender Techniker, Ingenieure und Technikwissenschaftler, Berlin 1983, S. 178-180.
Jasmin Mohammad
3.12.2012
Empfohlene Zitierweise:
Jasmin Mohammad, Artikel: Max Kohl,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/24736 [Zugriff 3.10.2024].