Ludwig Geyer

Der Tod des Vaters zwang G. sein Jura-Studium an der Universität Leipzig und den Malunterricht an der dortigen Kunstakademie abzubrechen. Er versuchte sich als Schauspieler am Leipziger Liebhabertheater, sein erstes Engagement führte ihn 1805 nach Magdeburg. In den Wirren des Vierten Koalitionskriegs arbeitete G. an der neu gegründeten Stettiner Bühne und in Breslau. 1809 kehrte er nach Leipzig zurück und schloss sich der Secondaschen Gesellschaft an, die 1814 in die „Dresdner Hofgesellschaft“ überging. G. gehörte bis zu seinem Tod dem Ensemble des Dresdner Hoftheaters an. – Zeitgenossen lobten sein Spiel im komischen Fach, in Charakter- und Intrigantenrollen sowie seine „Kunst für Gestaltung der Maske (im alten Sinn)“ (K. A. Böttiger). Der vielseitig begabte G. trat auch als Sänger in der Deutschen Oper unter Carl Maria von Weber auf und war als Porträtmaler und Bühnenschriftsteller tätig. – Die Annahme, G. sei der leibliche Vater Richard Wagners, wurde in der Forschung kontrovers diskutiert.

Literatur K. A. Böttiger, Nekrolog, Ludwig Heinrich Christian G., in: Abend-Zeitung auf das Jahr 1821, Nr. 259 und 260, 29.10. und 30.10.1821; C. F. Glasenapp, Das Leben Richard Wagners, Leipzig 41905; O. Bournot, Ludwig Heinrich Christian G. Der Stiefvater Richard Wagners, Leipzig 1913 (Bildquelle); W. Rauschenberg, Richard Wagners väterliche Abstammung, in: Genealogie und Heraldik 3/1951, S. 169-171. – DBA I, II. III; DBE 4, S. 673; NDB 6, S. 359f.; J. S. Ersch/J. G. Gruber (Hg.), Allgemeine Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste, 1. Sektion, Bd. 66, Leipzig 1857, S. 214-217; W. Kosch, Theater-Lexikon, Bd. 1, Klagenfurt/Wien 1953, S. 551.

Corinna Kirschstein
19.8.2004


Empfohlene Zitierweise:
Corinna Kirschstein, Artikel: Ludwig Geyer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1701 [Zugriff 21.11.2024].

Ludwig Geyer



Literatur K. A. Böttiger, Nekrolog, Ludwig Heinrich Christian G., in: Abend-Zeitung auf das Jahr 1821, Nr. 259 und 260, 29.10. und 30.10.1821; C. F. Glasenapp, Das Leben Richard Wagners, Leipzig 41905; O. Bournot, Ludwig Heinrich Christian G. Der Stiefvater Richard Wagners, Leipzig 1913 (Bildquelle); W. Rauschenberg, Richard Wagners väterliche Abstammung, in: Genealogie und Heraldik 3/1951, S. 169-171. – DBA I, II. III; DBE 4, S. 673; NDB 6, S. 359f.; J. S. Ersch/J. G. Gruber (Hg.), Allgemeine Enzyklopädie der Wissenschaften und Künste, 1. Sektion, Bd. 66, Leipzig 1857, S. 214-217; W. Kosch, Theater-Lexikon, Bd. 1, Klagenfurt/Wien 1953, S. 551.

Corinna Kirschstein
19.8.2004


Empfohlene Zitierweise:
Corinna Kirschstein, Artikel: Ludwig Geyer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1701 [Zugriff 21.11.2024].