Karl Herz

H. hat in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die geografische Landschaftsforschung durch theoretische und praxisorientierte Arbeiten national und international wesentlich befruchtet und sich für die fachwissenschaftliche Aus- und Weiterbildung der Lehrer im Fach Geografie engagiert. – H. kam nach Studium, Tätigkeit als Lehrer und Assistentenzeit an der Universität Leipzig 1954 nach Dresden. Hier setzte er sich erfolgreich für den Aufbau einer leistungsfähigen Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Physischen Geographie und der Landschaftslehre ein. Er wirkte an der Pädagogischen Hochschule und an der Technischen Universität Dresden. H. gehörte zu den Hochschullehrern mit besonderem pädagogischen und didaktischen Geschick. – Nach langjähriger Beschäftigung mit historisch-geografischen Problemen des ländlichen Raums in Mittelsachsen (Promotion/Habilitation) hatte H. als Teilnehmer der beiden Spitzbergen-Expeditionen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (1962 und 1964) Gelegenheit, im rezenten Periglazialgebiet forschend tätig zu sein. Neben den geomorphologischen Prozessen unter den Bedingungen des Permafrosts galt dabei sein besonderes Interesse der Ökologie der Auftauschicht. Weitere Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit waren die anwendungsorientierte Landschaftsforschung, die Entwicklung eines allgemeinen Strukturmodells der Landschaft und darauf aufbauend die Schaffung eines einheitlichen Theorien- und Methodensystems. Die Grundlage bildeten die von ihm entwickelte areal-strukturelle Denkweise und der metrisch definierte Arealbegriff.

Werke Das Strukturmodell der Landschaft, in: Zeitschrift für den Erdkundeunterricht 3/1966, S. 1-11; Beitrag zur Theorie der landschaftsanalytischen Maßstabsbereiche, in: Petermanns geographische Mitteilungen 117/1973, S. 91-96; mit G. Mohs/D. Scholz, Analyse der Landschaft, Gotha/Leipzig 1980, 21984; Heterogenisierungs- und Homogenisierungsprozesse der Landschaftssphäre, in: Petermanns geographische Mitteilungen 131/1987, S. 11-18; Ein geographischer Landschaftsbegriff, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden 43/1994, S. 82-89.

Literatur W. Kaulfuß, In memorian Prof. em. Dr. rer. nat. habil. Karl H., in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden 43/1994, S. 81f. (P).

Wolfgang Kaulfuß
24.2.2010


Empfohlene Zitierweise:
Wolfgang Kaulfuß, Artikel: Karl Herz,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18429 [Zugriff 2.11.2024].

Karl Herz



Werke Das Strukturmodell der Landschaft, in: Zeitschrift für den Erdkundeunterricht 3/1966, S. 1-11; Beitrag zur Theorie der landschaftsanalytischen Maßstabsbereiche, in: Petermanns geographische Mitteilungen 117/1973, S. 91-96; mit G. Mohs/D. Scholz, Analyse der Landschaft, Gotha/Leipzig 1980, 21984; Heterogenisierungs- und Homogenisierungsprozesse der Landschaftssphäre, in: Petermanns geographische Mitteilungen 131/1987, S. 11-18; Ein geographischer Landschaftsbegriff, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden 43/1994, S. 82-89.

Literatur W. Kaulfuß, In memorian Prof. em. Dr. rer. nat. habil. Karl H., in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden 43/1994, S. 81f. (P).

Wolfgang Kaulfuß
24.2.2010


Empfohlene Zitierweise:
Wolfgang Kaulfuß, Artikel: Karl Herz,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18429 [Zugriff 2.11.2024].