Johann Gottlieb Schön

S. kam bei Johann Alexander Thiele, während dessen Aufenthalts 1728 bis 1738 in Arnstadt, in die Lehre. Aus dieser Zeit sind seine ersten Zeichnungen, weiträumige thüringische Landschaften, überliefert („Der Plauische Grund gegen Arnstadt zu“, „Das Plauische Schloss und Stadt in Thüringen“). 1738 folgte er dem Lehrer nach Dresden. Über S. ist bis auf wenige Gemälde und gut dreißig Zeichnungen nur wenig bekannt. Aus seinen Zeichnungen lässt sich ableiten, dass er Thiele auf dessen Reisen begleitete: 1738 durch Thüringen nach Sachsen, 1739 zusammen mit Christian Benjamin Müller nach Böhmen und im Sommer 1745 durch die Oberlausitz und das Elbtal. 1746 soll S. mit der Familie von Ismael Mengs nach Rom gereist und dort verstorben sein. – Johann David Friedrich stach nach zwei von S.s Zeichnungen im niederländischen Stil. Von S. selbst sind zwei seltene Landschaftsradierungen überliefert. In seinen Gemälden war S. den spätbarocken Kompositionsmustern seines Lehrers verpflichtet. Seine Zeichnungen lassen ihn als sachlichen Beobachter der realen Natur erkennen und bereiteten damit der sächsischen Landschaftsmalerei in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts den Weg.

Werke Köhlerhütte im Thüringer Wald, 1737, schwarze Kreide, Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen, Graphische Sammlung; Ein Ilmbaum an dem Kohlerberge, 1737, schwarze Kreide, Kunstsammlungen der Veste Coburg, Kupferstich-Kabinett; Schwarzenberger Mühle bei Gräfenroda, 1738, Öl auf Leinwand, Schlossmuseum Arnstadt; Das Plauische Schloss und Stadt in Thüringen, 1738, Pinsel in Braun über Graphit, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Kartensammlung; Der Plauische Grund gegen Arnstadt zu, 1738, Pinsel in Braun über Graphit, ebd.; Verfallenes Gehöft, 1742, Feder und Pinsel in Braun, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; Der Lilienstein, 1743, Pinsel in Braun, ebd.; Winterlandschaft, 1744, Öl auf Leinwand, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister; Ansicht der alten Wasserkunst in Bautzen, 1745, Pinsel in Braun, Staatliches Museum Schwerin, Kupferstich-Kabinett; Felslandschaft mit Holzbrücke, Öl auf Leinwand, Schlossmuseum Sondershausen; Seestück, 1745, Öl auf Leinwand, Staatliche Eremitage St. Petersburg; Ansicht der Stadt Bautzen von Nordwesten, 1745, Pinsel in Bister, Stadtmuseum Bautzen; Fischer an einem Gebirgsfluss, Öl auf Leinwand, Städtische Museen Zittau.

Literatur M. Stübel, Der Landschaftsmaler Johann Alexander Thiele und seine sächsischen Prospekte, Leipzig 1914, S. 28; R. Eisen, Die deutsche Landschaftsmalerei des Spätbarock, Leipzig 1936, S. 38; A. Fröhlich, Landschaftsmalerei in Sachsen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Weimar 2002, S. 90-92; H. Bärnighausen (Hg.), „Wie über die Natur die Kunst des Pinsels steigt“, Weimar/Jena 2003, S. 167-169. – DBA I, II; Thieme/Becker, Bd. 30, Leipzig 1999, S. 221.

Anke Fröhlich
7.9.2011


Empfohlene Zitierweise:
Anke Fröhlich, Artikel: Johann Gottlieb Schön,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22169 [Zugriff 27.4.2024].

Johann Gottlieb Schön



Werke Köhlerhütte im Thüringer Wald, 1737, schwarze Kreide, Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen, Graphische Sammlung; Ein Ilmbaum an dem Kohlerberge, 1737, schwarze Kreide, Kunstsammlungen der Veste Coburg, Kupferstich-Kabinett; Schwarzenberger Mühle bei Gräfenroda, 1738, Öl auf Leinwand, Schlossmuseum Arnstadt; Das Plauische Schloss und Stadt in Thüringen, 1738, Pinsel in Braun über Graphit, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Kartensammlung; Der Plauische Grund gegen Arnstadt zu, 1738, Pinsel in Braun über Graphit, ebd.; Verfallenes Gehöft, 1742, Feder und Pinsel in Braun, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kupferstich-Kabinett; Der Lilienstein, 1743, Pinsel in Braun, ebd.; Winterlandschaft, 1744, Öl auf Leinwand, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister; Ansicht der alten Wasserkunst in Bautzen, 1745, Pinsel in Braun, Staatliches Museum Schwerin, Kupferstich-Kabinett; Felslandschaft mit Holzbrücke, Öl auf Leinwand, Schlossmuseum Sondershausen; Seestück, 1745, Öl auf Leinwand, Staatliche Eremitage St. Petersburg; Ansicht der Stadt Bautzen von Nordwesten, 1745, Pinsel in Bister, Stadtmuseum Bautzen; Fischer an einem Gebirgsfluss, Öl auf Leinwand, Städtische Museen Zittau.

Literatur M. Stübel, Der Landschaftsmaler Johann Alexander Thiele und seine sächsischen Prospekte, Leipzig 1914, S. 28; R. Eisen, Die deutsche Landschaftsmalerei des Spätbarock, Leipzig 1936, S. 38; A. Fröhlich, Landschaftsmalerei in Sachsen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, Weimar 2002, S. 90-92; H. Bärnighausen (Hg.), „Wie über die Natur die Kunst des Pinsels steigt“, Weimar/Jena 2003, S. 167-169. – DBA I, II; Thieme/Becker, Bd. 30, Leipzig 1999, S. 221.

Anke Fröhlich
7.9.2011


Empfohlene Zitierweise:
Anke Fröhlich, Artikel: Johann Gottlieb Schön,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22169 [Zugriff 27.4.2024].