Herbert Roßbach
Mit seinem Verlassen der DDR steht R. in einer Reihe mit elf von insgesamt 30 Kreuzschullehrern, die in der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre das Land verließen und in der BRD größtenteils ihre Karriere erfolgreich fortsetzten. – 1918 bis 1925 besuchte R. das Lehrerseminar zu Plauen und legte dort 1925 die Reifeprüfung ab. Im selben Jahr begann er ein Studium an der Universität Leipzig in den Fächern Geschichte, Englisch und Französisch, das er 1930 mit dem Staatsexamen und der anschließenden Promotion abschloss. Am 1.6.1930 wurde er als Studienreferendar am Realgymnasium Dresden-Blasewitz angestellt und im Jahr darauf zum Studienassessor an der Annenschule Dresden befördert. Zum 1.4.1936 wurde R. Studienassessor und 1941 Studienrat an der Oberschule für Mädchen in Blasewitz. Er wohnte in dem heute denkmalgeschützten Haus Lahmannring 18a auf dem Weißen Hirsch. Ende Juli 1945 erfolgte wegen seiner Zugehörigkeit zur NSDAP die Kündigung aus dem Lehrdienst. R. arbeitete daraufhin bis 1950 als Angestellter in verschiedenen Privatbetrieben und fand erst im April 1950 wieder eine Anstellung als Studienrat, zunächst an der Oberschule West, dann an der Kreuzschule. R. war Mitglied der NDPD. Nach der Flucht 1955 aus der DDR unterrichtete R. 1956 bis 1966 - zuletzt als stellvertretender Direktor - am Matthias-Claudius-Gymnasium in Gehrden Englisch und Französisch. Am selben Gymnasium unterrichtete 1958 bis 1972 auch sein ehemaliger Lehrerkollege Helmut Richter von der Kreuzschule. Danach unterrichtete R. 1967 bis 1969 am Nordsee-Gymnasium Langeoog als Direktor in den Unterrichtsfächern Englisch, Französisch und Geschichte. Noch im November 1969 eröffnet R. den Schulneubau und starb kurz darauf an Krebs.
Quellen Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Dresdner Adressbücher 1939-1943/44; Stadtarchiv Dresden, Archiv der Kreuzschule und des Dresdner Kreuzchores, Lehrerkartei; Brief von OStDir Dr. R. an Ehemalige, in: Die Mole 20/1967, 21/1968; Auskunft Lutz Langebeck, Werner Wellhausen und Stadtarchiv Plauen; www.internat-langeoog.org.
Werke J. Michelets „Moyen Age“ im Verhältnis zu den Quellen, Diss. Leipzig 1930.
Literatur S. Winterberg, Wie keine andere. Die Dresdner Kreuzschule in der DDR, Berlin 2016.
Klaus Wachtel
10.11.2017
Empfohlene Zitierweise:
Klaus Wachtel, Artikel: Herbert Roßbach,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/28030 [Zugriff 4.11.2024].
Herbert Roßbach
Quellen Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Dresdner Adressbücher 1939-1943/44; Stadtarchiv Dresden, Archiv der Kreuzschule und des Dresdner Kreuzchores, Lehrerkartei; Brief von OStDir Dr. R. an Ehemalige, in: Die Mole 20/1967, 21/1968; Auskunft Lutz Langebeck, Werner Wellhausen und Stadtarchiv Plauen; www.internat-langeoog.org.
Werke J. Michelets „Moyen Age“ im Verhältnis zu den Quellen, Diss. Leipzig 1930.
Literatur S. Winterberg, Wie keine andere. Die Dresdner Kreuzschule in der DDR, Berlin 2016.
Klaus Wachtel
10.11.2017
Empfohlene Zitierweise:
Klaus Wachtel, Artikel: Herbert Roßbach,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/28030 [Zugriff 4.11.2024].