Henriette Goldschmidt
G. war Mitbegründerin der deutschen Frauenbewegung und Vertreterin der Pädagogik nach Friedrich Fröbel. Sie erkannte die Notwendigkeit einer fundierten Bildung von Frauen bis hin zu wissenschaftlicher Betätigung und Universitätsstudium zur Lösung der Frauenfrage. In mehr als fünf Jahrzehnten schuf die liberale Jüdin in überkonfessioneller Zusammenarbeit in Leipzig Vereine zur Durchsetzung der Frauenrechte auf Bildung, Erwerbstätigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe, dazu Volkskindergärten und Berufsbildungseinrichtungen für Frauen. 1915, zum 90. Geburtstag G.s und fünfzigjährigen Gründungsjubiläum des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins (ADF), würdigte die Frauenrechtlerin Helene Lange G. als eine der ersten Vorkämpferinnen für kommunale Frauenrechte. Die Verbindung von Erziehungswissenschaft und Frauenbildung, basierend auf Fröbels Erziehungskonzeption und dem Menschheitsideal von Friedrich Schiller, 1909 zusammengeführt in ihrem Hauptwerk „Was ich von Fröbel lernte und lehrte“, brachte G. nationale und internationale Wertschätzung ein, aber auch Kritik an ihr als Vertreterin einer „geistigen Mütterlichkeit“ und der Monoedukation für Frauen. – Als sechstes Kind einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie wuchs G. behütet in der deutsch-jüdisch geprägten, preußischen Kreisstadt
Krotoschin (poln. Krotoszyn) auf. Ihre Mutter starb, als G. fünf Jahre alt war. Die Stiefmutter, deren Name unbekannt ist, fand keine emotionale Bindung zu den Kindern, als Analphabetin bewertete sie Lektüre und Bildung der Stieftöchter als überflüssig. Der vielseitig interessierte Vater, als Kaufmann in
Stettin (poln. Szczecin),
Berlin und
Hamburg tätig, förderte die Bildung seiner Töchter. Als Mädchen war G.s Schulbildung nach Besuch der jüdischen Elementarschule und des Jahreskurses der höheren Töchterschule mit 14 Jahren beendet. Ihre umfassenden Kenntnisse in Literatur, Geschichte, Kulturgeschichte, Philosophie und später in Pädagogik erwarb sie sich autodidaktisch sowie als „Schülerin“ ihres Ehemanns. – G.s Vater begrüßte die Ideale von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit der heraufziehenden 1848er-Revolution, auch unter dem Aspekt der Emanzipation der Juden, und machte seine Töchter mit politischen Themen bekannt. Die Beschäftigung mit Vormärzliteratur, mit den Werken von Gotthold Ephraim Lessing, Johann Wolfgang von Goethe und besonders Schillers sowie die revolutionären Ereignisse von 1848/1849 prägten G. und ihre Schwester Ulrike, die später ebenfalls in der sich formierenden Frauenbewegung aktiv wurde. In
Posen (poln. Poznań), wo die Familie 1850 lebte, lernte G. in einem Verein erstmals freiwillige soziale Arbeit und die Probleme einkommensschwacher Familien kennen. 1853 heiratete sie 28-jährig ihren in
Warschau lebenden Cousin, den Lehrer Abraham Meyer Goldschmidt, der seit 1840 Prediger an der dortigen Deutschen Synagoge war. G. und ihren Ehemann verbanden nicht nur der Geburtsort und der gemeinsame gelehrte Großvater, der in der Überlieferung sog. Deutsche Benas, sondern auch ihr großes Bildungsstreben und ihre religiöse Toleranz. Beide setzten auf Integration und überkonfessionelle Kooperation und Meyer Goldschmidt unterstützte G. später auch in ihrem öffentlichen Wirken. Die aus seiner ersten Ehe stammenden Söhne Julian, später Vorsitzender der Anwaltskammer Berlin,
Sigmund, später Arzt in Leipzig und Berlin, und
Benedikt, später Kaufmann in
Wien und
New York, fanden in G. eine verständnisvolle Stiefmutter. – Befreiend empfand die Familie 1858 den Umzug in das liberalere Leipzig, wo Meyer Goldschmidt Rabbiner der Israelitischen Religionsgemeinde wurde. 1859 bis 1889 sind hier acht Adressen nachweisbar - alle in der Nähe der Großen Synagoge. Gesellschaftliche Kontakte pflegte das Ehepaar mit dem Naturforscher und Deutschkatholiken Emil Adolf Roßmäßler und dem Historiker Heinrich Wuttke sowie mit dessen Ehefrau Emma Wuttke-Biller und weiteren demokratischen Kreisen. Im Februar 1865 gehörte G. neben der Schriftstellerin Louise Otto-Peters, der Lehrerin Auguste Schmidt u.a. zu den Begründerinnen und Vorstandsfrauen des Frauenbildungsvereins (FBV), der als erster den Frauen nicht Wohltätigkeit, sondern Hilfe zur Selbsthilfe anbot. Im Vorstand des im Oktober 1865 gegründeten ADF, der als erster die Frauenbewegung deutschlandweit organisierte, war G. von 1867 bis 1906 aktiv. – Jenseits von Trennendem wie der Frage der Einstellung zum Frauenwahlrecht, das G. auch 1895 noch ablehnte, oder der Akzeptanz von Männern in Frauenvereinsvorständen, die G. befürwortete, blieb G. zeitlebens mit den Grundgedanken und Zielen der Frauenbewegung verbunden, wie sie der ADF vertrat. Auch sie war der Ansicht, dass die Arbeit Pflicht und Ehre des weiblichen Geschlechts sei. Alle Hindernisse müssten beseitigt werden, die dem im Wege stünden. G.s Ziel war die uneingeschränkte Mitarbeit der Frauen an der Kultur der Menschheit. Dafür war es notwendig, ihnen den gleichberechtigten Zugang zur Bildung zu verschaffen. Für die Einbindung von Frauen in die Berufstätigkeit war zudem die Organisierung einer qualifizierten Kinderbetreuung unabdingbar. – G., die früher nur privat kommuniziert und korrespondiert hatte, erwies sich nun als brillante Rhetorikerin und Publizistin. Ihre erste öffentliche Rede 1866 im FBV beschäftigte sich mit dem Preußisch-Österreichischen Krieg. 1867 folgte auf der ADF-Generalversammlung ihr Vortrag „Die Frauenfrage eine Culturfrage“ mit dem Fazit: „Wir haben wohl Väter der Stadt, wo aber sind die Mütter?“, das sie 1911 in ihrer Schrift „Vom Kindergarten zur Hochschule für Frauen“ noch einmal aufgriff: „Wo sind die Mütter? Hier ist der Schlüssel für meine Stellung in der deutschen Frauenbewegung.“ – Ihre Vorträge überzeugten durch die Kenntnis aktueller Sozial- und Bildungspolitik bis hin zu Statistiken des In- und Auslands, kulturgeschichtlicher Entwicklungen sowie theoretischer Schriften zur Lage der Frauen von der Antike bis zur Gegenwart. Die begeisternden Reden von Schmidt und G. auf den in wechselnden Städten stattfindenden ADF-Generalversammlungen führten zur Gründung weiterer ADF-Ortsvereine, die ihrerseits an der Schaffung eines Frauenbildungswesens mitwirkten. G. benannte Ziele und entwickelte Strategien. Sie schlug 1867 in Leipzig Petitionen als wirksames Mittel vor und arbeitete an einer solchen für die allgemeine Zulassung von Frauen in Post- und Telegrafenämtern mit. 1868 in
Braunschweig entwickelte sie den Einsatz von Petitionen als Arbeitsinstrument weiter. Als eine der ersten forderte G. ein soziales Dienstjahr für Mädchen und die Zulassung von Frauen zur öffentlichen Armenpflege. In ihren Vorträgen 1871 bis 1877 in
Kassel,
Stuttgart,
Gotha,
Hannover und Leipzig widmete sie sich den „Rechten und Pflichten der Frauen in Gemeinde und Staat“ und richtete den Fokus auf Armen- und Waisenpflege, Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser und Dienstbotenherbergen. 1870/1871 begann G. zudem ihre erfolgreiche Vortragsreihe über die „Stellung der Frau in den alten Kulturländern“. – In dieser Zeit wurde G. in Leipzig auf einen Fröbel-Kindergarten aufmerksam. Nach intensivem Studium des Hauptwerks „Die Menschenerziehung“ des Kulturpädagogen Fröbel bestimmten diese Ideen ihr weiteres Leben. Indem G. dessen Pädagogik für eine überkonfessionelle Kindererziehung und Frauenbildung mit den Zielen der Frauenbewegung und dem Gedanken der Entwicklung deutscher Kultur durch die weitere Integration der Juden verband, fand sie ihren eigenen Weg zur praktischen Lösung der Frauenfrage. Nach dem Dresdner Beispiel der von ihr verehrten Fröbel-Propagandistin Bertha von Marenholtz-Bülow gründete sie am 10.12.1871 in Leipzig den Verein für Familien- und Volkserziehung, dessen Vorsitzende sie bis 1915 war. Rasch gewann G. 150 bedeutende Leipziger Persönlichkeiten, Frauen und Männer, als Förderer und Mitglieder des Vereins; 1913 waren es bereits 500. Unter G.s Leitung schuf der Verein ab 1872 mehrere, zum Teil heute noch bestehende Kindergärten und mehrstufig konzipierte Bildungsstätten für Frauen: 1872 ein Kindergärtnerinnenseminar, 1874 wissenschaftliche Vorträge für Damen, 1878 das Lyzeum für Damen, 1911 die Hochschule für Frauen. – Auch als Vorsitzende des Leipziger Vereins für Familien- und Volkserziehung setzte G. ihr Engagement im FBV und ADF und ab 1894 im Bund deutscher Frauenvereine (BDF) fort. Sie hielt Vorträge, verfasste weitere Petitionen wie die von 1875 mit der Aufforderung, in Leipzig auch eine Pflichtfortbildungsschule für Mädchen zu schaffen, und publizierte. Ab 1878 gehörte sie neben Otto-Peters, Schmidt,
Alwine Winter u.a. auch zum Vorstand des ADF-Stipendienfonds für das Frauenstudium. 1894 unterstützte sie die Einrichtung der ADF-Gymnasialkurse für Mädchen. 1897 war G. Mitbegründerin und Vorsitzende der Deutsch-Israelitischen Darlehenskasse für Frauen und Jungfrauen. – Als Vorsitzende der BDF-Erziehungskommission formulierte G. 1898, unterstützt von Schmidt, als Erste eine Petition an die deutschen Regierungen zur „Einordnung der Fröbelschen Erziehungs- und Bildungsanstalten (…) in das Schulwesen der Gemeinden und des Staates“, die auch die Empfehlung zum allgemeinen Kindergartenbesuch mindestens zwei Jahre vor der Einschulung enthielt. In ihrer Streitschrift „Ist Kindergarten eine Erziehungs- oder Zwangsanstalt?“ verteidigte sie 1901 Fröbels Erziehungssystem gegen den Vorwurf, der Kindergarten zerstöre die Familie. Als kompetente Rednerin auch international geschätzt, trat G. 1896 auf dem Internationalen Kongress für Frauenwerke und Frauenbestrebungen und 1904 auf dem Internationalen Frauenkongress in Berlin als Rednerin auf. 1903 nahm sie in Wien an der Generalversammlung des Bunds Österreichischer Frauenvereine teil. – 1889 konnte der Verein für Familien- und Volkserziehung dank großzügiger Förderung durch Leipziger Bürger das Haus Weststraße 16 (heute Friedrich-Ebert-Straße) erwerben und zum Vereinshaus ausbauen. Dieses Zentrum für Frauenbildung beherbergte Kindergarten, Kindergärtnerinnenseminar, Lyzeum für Damen, Schülerinnenpensionat und Seniorinnenheim sowie die Wohnung G.s nach dem Tod ihres Manns. Seit 1921 trug das 2000 abgerissene Haus ihren Namen. 1904 übergab G. die Leitung des Lyzeums an Agnes Gosche. 1906 zog sie sich 81-jährig aus dem ADF-Vorstand zurück. – 1905 war G. Ehrenvorsitzende des Schillerverbands Deutscher Frauen. Für ihre Verdienste um die Volkserziehung verlieh ihr König Friedrich August III. zum 80. Geburtstag die Carola-Medaille und später den Maria-Anna-Orden für besondere Verdienste um die Förderung des Gemeinwohls. – Eine große Spende des Musikverlegers Henri Hinrichsen ermöglichte es G. schließlich, am 29.10.1911 als 86-Jährige „ihre“ Hochschule für Frauen mit 898 Hörerinnen zu eröffnen. Vorrangig Professoren der Universität erteilten Frauen und Mädchen Unterricht in sozialen, pädagogischen, medizinischen und naturwissenschaftlichen Fächern. G. bilanzierte damals, dass seit 1872 die Kindergärten von 15.000 Kindern, das Kindergärtnerinnenseminar von 1.200 Schülerinnen, die wissenschaftlichen Vorträge für Damen seit 1874 von 120.000 Zuhörerinnen und das Lyzeum für Damen seit 1878 von 600 Schülerinnen sowie 2.500 Hospitantinnen besucht worden waren. 1913/1914 erlebte G. die Inbetriebnahme eines Erweiterungsbaus der Hochschule sowie den Aufbau neuer Fachabteilungen mit, 1916/1917 die Umwandlung des Vereins für Familien- und Volkserziehung in eine rechtsfähige Stiftung als Voraussetzung für die spätere Übergabe in städtische Trägerschaft und 1918 die Eröffnung des Tagesheims für 90 Kinder im Arbeiterstadtteil Leipzig-Lindenau. – 1920 starb G. im 95. Lebensjahr in Leipzig. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Alten Israelitischen Friedhof Leipzig. Heute erinnert an G. in Leipzig unter anderem die nach ihr benannte Straße mit der Henriette-Goldschmidt-Schule, vormals Hochschule der Frauen, seit 1992 Berufliches Schulzentrum der Stadt Leipzig für Soziales und Gesundheit.
Quellen Archiwum Państwowe w Poznaniu (Staatsarchiv Posen), Akta stanu cywilnego gminy żydowskiej Krotoszyn (Personenstandsregister der jüdischen Gemeinde Krotoschin), 54/3580/Z0/1/1 Geburtsliste 1825-1834 (Nr. 87); Louise-Otto-Peters-Archiv Leipzig, II.2 Personen A-Z, II. 2.2.1 G., Henriette; Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur - Simon Dubnow, Bibliothek, Privatarchiv Kemp.
Werke Zwei Vorträge gehalten bei der Generalversammlung des Allgemeinen Deutschen Frauenverein am 19. und 20. September 1868 im Rathhaussaale zu Braunschweig von Auguste Schmidt und Henriette G., Leipzig 1868; Die Frauenfrage eine Culturfrage, Leipzig 1870; Die Frau im Zusammenhang mit dem Volks- und Staatsleben. Vortrag gehalten am 3. März 1871 in Cassel, Leipzig 1871; Einfluß der Frau in Familie und Gesellschaft. Vortrag, gehalten am 8. December 1873 im Verein für Familie und Volkserziehung Leipzig, Leipzig 1874; Die Frauenfrage innerhalb der modernen Kulturentwicklung. Vortrag am 27. September 1877 in Hannover, in: Hannelore Schröder (Hg.), Die Frau ist frei geboren. Texte zur Frauenemanzipation, Bd. 2: 1870 bis 1918, München 1981, S. 179-196; Ideen über weibliche Erziehung im Zusammenhang mit dem System Friedrich Fröbels. Sechs Vorträge, Leipzig 1882; Rabbiner Dr. A. M. Goldschmidt. Eine biographische Skizze, in: Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig (Hg.), Gedenkblätter zur Erinnerung an Rabbiner Dr. Abraham Meier Goldschmidt, Privatdruck Leipzig 1889, S. 7-43; Bertha von Mahrenholtz-Bülow: ihr Leben und Wirken im Dienste der Erziehungslehre Friedrich Fröbels, Hamburg 1896; Ist Kindergarten eine Erziehungs- oder Zwangsanstalt? Zur Abwehr und Erwiderung auf Herrn K. O. Beetz‘s „Kindergartenzwang! Ein Weck- und Mahnruf an Deutschlands Eltern und Lehrer“, Wiesbaden 1901; Was ich von Fröbel lernte und lehrte. Versuch einer kulturgeschichtlichen Begründung der Fröbelschen Erziehungslehre, Leipzig 1909; Vom Kindergarten zur Hochschule für Frauen: Verein für Familien- und Volkserziehung Leipzig 1871-1911. Eine Denkschrift, Leipzig 1911.
Literatur Louise Otto-Peters, Das erste Vierteljahrhundert des Allgemeinen deutschen Frauenvereins, Leipzig 1890; Frau Henriette G. feierte am 23. November ihren 90. Geburtstag, in: Die Frau. Monatsschrift für das gesamte Frauenleben unserer Zeit 23/1915, H. 3, S. 183f.; Helene Lange, Nachrufe. Henriette G., in: Die Lehrerin. Organ des Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenvereins 36/1920, H. 24, S.188f.; Josephine Sieber/Johannes Prüfer, Henriette G. Ihr Leben und ihr Schaffen, Leipzig 1922; Maria Müller, Frauen im Dienste Fröbels. Wilhelmine Hollmeister, Bertha von Marenholtz-Bülow, Henriette Schrader-Breymann, Henriette G., Leipzig 1928, S. 136-162; Edith Sonnenkalb, Der Erziehungsberuf ist der Kulturberuf der Frau, in: Friderun Bodeit (Hg.), Ich muß mich ganz hingeben können. Frauen in Leipzig, Leipzig 1990, S. 127-136; Irmgard Maya Fassmann, Jüdinnen in der deutschen Frauenbewegung 1865-1919, Hildesheim 1996; Hiltrud Schröder, Henriette G., 1999; Manfred Berger, Frauen in der Geschichte des Kindergartens: Henriette G., in: Martin R. Textor/Antje Bostelmann (Hg.), Das Kita-Handbuch, 2015; Erika Bucholtz, Henri Hinrichsen und der Musikverlag C. F. Peters. Deutsch-jüdisches Bürgertum in Leipzig von 1891 bis 1938, Tübingen 2001; Jeanett Rapp, Von Jüdin für Jüdin. Die soziale Arbeit der Leipziger Ortsgruppe des Jüdischen Frauenbundes und ihrer Mitgliedsorganisationen bis zum Ende der Weimarer Republik, Diss. Berlin 2011; Annerose u. Horst Kemp, Henriette G. - ein Glücksfall für Leipzig, in: Johanna Ludwig/Gerlinde Kämmerer/Susanne Schötz (Hg.), Henriette G. und die Hochschule für Frauen zu Leipzig. Berichte vom 19. Louise-Otto-Peters-Tag 2011, Leipzig 2012, S. 8-29; Gerlinde Kämmerer, Henriette G., 2013; Sandra Berndt, Über Henriette G., 2018; Eberhard Ulm, Jette aus Krotoschin. Zum 100. Todestag von Henriette G., in: Leipziger Blätter 76/2020, S. 66-68. – DBA I, II, III; DBE II 4, S. 32f.; NDB 6, S. 615; Sophie Pataky (Hg.), Lexikon deutscher Frauen der Feder. Eine Zusammenstellung der seit dem Jahr 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren, nebst Biographien der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme, Berlin 1898, S. 269f.
Porträt Henriette G., Philippine Wolff-Arndt, 1881, Öl auf Leinwand, Henriette-Goldschmidt-Schule Leipzig (Bildquelle).
Gerlinde Kämmerer
10.2.2023
Empfohlene Zitierweise:
Gerlinde Kämmerer, Artikel: Henriette Goldschmidt,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1748 [Zugriff 21.11.2024].
Henriette Goldschmidt
Quellen Archiwum Państwowe w Poznaniu (Staatsarchiv Posen), Akta stanu cywilnego gminy żydowskiej Krotoszyn (Personenstandsregister der jüdischen Gemeinde Krotoschin), 54/3580/Z0/1/1 Geburtsliste 1825-1834 (Nr. 87); Louise-Otto-Peters-Archiv Leipzig, II.2 Personen A-Z, II. 2.2.1 G., Henriette; Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur - Simon Dubnow, Bibliothek, Privatarchiv Kemp.
Werke Zwei Vorträge gehalten bei der Generalversammlung des Allgemeinen Deutschen Frauenverein am 19. und 20. September 1868 im Rathhaussaale zu Braunschweig von Auguste Schmidt und Henriette G., Leipzig 1868; Die Frauenfrage eine Culturfrage, Leipzig 1870; Die Frau im Zusammenhang mit dem Volks- und Staatsleben. Vortrag gehalten am 3. März 1871 in Cassel, Leipzig 1871; Einfluß der Frau in Familie und Gesellschaft. Vortrag, gehalten am 8. December 1873 im Verein für Familie und Volkserziehung Leipzig, Leipzig 1874; Die Frauenfrage innerhalb der modernen Kulturentwicklung. Vortrag am 27. September 1877 in Hannover, in: Hannelore Schröder (Hg.), Die Frau ist frei geboren. Texte zur Frauenemanzipation, Bd. 2: 1870 bis 1918, München 1981, S. 179-196; Ideen über weibliche Erziehung im Zusammenhang mit dem System Friedrich Fröbels. Sechs Vorträge, Leipzig 1882; Rabbiner Dr. A. M. Goldschmidt. Eine biographische Skizze, in: Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig (Hg.), Gedenkblätter zur Erinnerung an Rabbiner Dr. Abraham Meier Goldschmidt, Privatdruck Leipzig 1889, S. 7-43; Bertha von Mahrenholtz-Bülow: ihr Leben und Wirken im Dienste der Erziehungslehre Friedrich Fröbels, Hamburg 1896; Ist Kindergarten eine Erziehungs- oder Zwangsanstalt? Zur Abwehr und Erwiderung auf Herrn K. O. Beetz‘s „Kindergartenzwang! Ein Weck- und Mahnruf an Deutschlands Eltern und Lehrer“, Wiesbaden 1901; Was ich von Fröbel lernte und lehrte. Versuch einer kulturgeschichtlichen Begründung der Fröbelschen Erziehungslehre, Leipzig 1909; Vom Kindergarten zur Hochschule für Frauen: Verein für Familien- und Volkserziehung Leipzig 1871-1911. Eine Denkschrift, Leipzig 1911.
Literatur Louise Otto-Peters, Das erste Vierteljahrhundert des Allgemeinen deutschen Frauenvereins, Leipzig 1890; Frau Henriette G. feierte am 23. November ihren 90. Geburtstag, in: Die Frau. Monatsschrift für das gesamte Frauenleben unserer Zeit 23/1915, H. 3, S. 183f.; Helene Lange, Nachrufe. Henriette G., in: Die Lehrerin. Organ des Allgemeinen Deutschen Lehrerinnenvereins 36/1920, H. 24, S.188f.; Josephine Sieber/Johannes Prüfer, Henriette G. Ihr Leben und ihr Schaffen, Leipzig 1922; Maria Müller, Frauen im Dienste Fröbels. Wilhelmine Hollmeister, Bertha von Marenholtz-Bülow, Henriette Schrader-Breymann, Henriette G., Leipzig 1928, S. 136-162; Edith Sonnenkalb, Der Erziehungsberuf ist der Kulturberuf der Frau, in: Friderun Bodeit (Hg.), Ich muß mich ganz hingeben können. Frauen in Leipzig, Leipzig 1990, S. 127-136; Irmgard Maya Fassmann, Jüdinnen in der deutschen Frauenbewegung 1865-1919, Hildesheim 1996; Hiltrud Schröder, Henriette G., 1999; Manfred Berger, Frauen in der Geschichte des Kindergartens: Henriette G., in: Martin R. Textor/Antje Bostelmann (Hg.), Das Kita-Handbuch, 2015; Erika Bucholtz, Henri Hinrichsen und der Musikverlag C. F. Peters. Deutsch-jüdisches Bürgertum in Leipzig von 1891 bis 1938, Tübingen 2001; Jeanett Rapp, Von Jüdin für Jüdin. Die soziale Arbeit der Leipziger Ortsgruppe des Jüdischen Frauenbundes und ihrer Mitgliedsorganisationen bis zum Ende der Weimarer Republik, Diss. Berlin 2011; Annerose u. Horst Kemp, Henriette G. - ein Glücksfall für Leipzig, in: Johanna Ludwig/Gerlinde Kämmerer/Susanne Schötz (Hg.), Henriette G. und die Hochschule für Frauen zu Leipzig. Berichte vom 19. Louise-Otto-Peters-Tag 2011, Leipzig 2012, S. 8-29; Gerlinde Kämmerer, Henriette G., 2013; Sandra Berndt, Über Henriette G., 2018; Eberhard Ulm, Jette aus Krotoschin. Zum 100. Todestag von Henriette G., in: Leipziger Blätter 76/2020, S. 66-68. – DBA I, II, III; DBE II 4, S. 32f.; NDB 6, S. 615; Sophie Pataky (Hg.), Lexikon deutscher Frauen der Feder. Eine Zusammenstellung der seit dem Jahr 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren, nebst Biographien der lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme, Berlin 1898, S. 269f.
Porträt Henriette G., Philippine Wolff-Arndt, 1881, Öl auf Leinwand, Henriette-Goldschmidt-Schule Leipzig (Bildquelle).
Gerlinde Kämmerer
10.2.2023
Empfohlene Zitierweise:
Gerlinde Kämmerer, Artikel: Henriette Goldschmidt,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1748 [Zugriff 21.11.2024].