Hans Wolffart
W. stammte aus Königsberg, einer Stadt in Franken, die seit 1400 zum wettinischen Herrschaftsgebiet gehörte. Der Baumeister wirkte wahrscheinlich am Bau der Stadtkirche in Königsberg mit, deren Kirchenschiff 1432 eingeweiht wurde. Das Domkapitel in Würzburg nahm 1424 einen Meister Wolfram aus Königsberg, der wohl mit W. personengleich ist, für zehn Jahre als Werkmeister auf. Zwischen 1425 und 1431 errichtete W. den Kreuzgang des Würzburger Doms, der mit einem ungewöhnlichen Gewölbe aus dreistrahligen Rippensegmenten über wechselseitig verspringenden Diensten ausgestattet ist. 1434 holte die Stadt Borna „Meister hancze wolffart“ nach Sachsen und beauftragte ihn, den Chor der Stadtkirche St. Marien zu vollenden. W. stattete den Chor mit einfacher Wölbung über figürlichen Konsolen aus. Nur das Gewölbefeld über dem Altar erhielt eine reichere Parallelrippenwölbung. 1438 schloss die Stadt Borna mit W. einen Vertrag ab, in dem sich der Baumeister verpflichtete, das Rathaus zu errichten. Wie dieses spätgotische Bauwerk ausgesehen hat und inwieweit W. an ihm beteiligt war, lässt sich nicht mehr nachvollziehen, weil es bereits 1668 zerstört wurde. Weiterhin hat man angenommen, dass W. den Chor der Schlosskirche in Altenburg und die Fürstenkapelle in Meißen errichtet habe, aber diese nicht sicher begründeten Zuschreibungen sind nicht aufrechtzuerhalten.
Werke Würzburger Dom, Kreuzgang, 1424-1431; Borna, Stadtkirche St. Marien, nach 1434; Borna, Rathaus, nach 1438.
Literatur R. Steche, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Bd. 15: Amtshauptmannschaft Borna, Dresden 1891; F. Mader, Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Regierungsbezirk Unterfranken & Aschaffenburg, Bd. 12: Stadt Würzburg, München 1915; C. Gurlitt, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler in Sachsen, Bd. 40: Meißen (Burgberg), Dresden 1919. – DBA II; Thieme/Becker, Bd. 36, Leipzig 1999, S. 219f.
Matthias Donath
27.3.2009
Empfohlene Zitierweise:
Matthias Donath, Artikel: Hans Wolffart,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/4214 [Zugriff 22.11.2024].
Hans Wolffart
Werke Würzburger Dom, Kreuzgang, 1424-1431; Borna, Stadtkirche St. Marien, nach 1434; Borna, Rathaus, nach 1438.
Literatur R. Steche, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Bd. 15: Amtshauptmannschaft Borna, Dresden 1891; F. Mader, Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern. Regierungsbezirk Unterfranken & Aschaffenburg, Bd. 12: Stadt Würzburg, München 1915; C. Gurlitt, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler in Sachsen, Bd. 40: Meißen (Burgberg), Dresden 1919. – DBA II; Thieme/Becker, Bd. 36, Leipzig 1999, S. 219f.
Matthias Donath
27.3.2009
Empfohlene Zitierweise:
Matthias Donath, Artikel: Hans Wolffart,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/4214 [Zugriff 22.11.2024].