Hans III. von Minckwitz

H. begann seine Karriere im albertinischen Herzogtum 1488 als Amtmann zu Radeberg. In dieser Funktion arbeitete er so erfolgreich, dass es ihm gelang, die Einnahmen des Amts bis 1495 zu verdoppeln. Nachdem er zwischenzeitlich als Amtmann von Liebenwerda fungiert hatte, stieg er nach dem Tod des Kurfürsten Friedrich III. (der Weise) in eine führende Stellung am Hof von Kurfürst Johann (der Beständige) auf. Als dessen Bevollmächtigter vertrat H. das Kurfürstentum 1525 auf dem Reichstag in Augsburg und 1529 auf dem Reichstag zu Speyer. Dort nahm er an den Verhandlungen teil, bei denen der Widerstand verschiedener Kurfürsten gegen die Wahl Erzherzog Ferdinands zum deutschen König offenkundig wurde. Im selben Jahr war er der Vertreter des Kurfürsten bei einem Zusammentreffen mit Karl V. und galt dabei als Wortführer der Opposition gegen den Kaiser. 1534 wurde er von Kurfürst Johann zum „Wesentlichen Hofrat“ ernannt. Nach dessen Tod nahm er die Stellung eines Hofmeisters bei dessen Nachfolger Johann Friedrich (der Großmütige) ein. H., der 1517/18 eine Pilgerfahrt nach Jerusalem unternahm und danach Ritter zum Heiligen Grab wurde, war ein begeisterter Anhänger und Freund Martin Luthers. In seiner Herrschaft Sonnewalde führte er bereits 1522 die Reformation ein. – H. war in der Zeit der Reformation einer der einflussreichsten Räte im ernestinischen Kurfürstentum und hatte großen Einfluss auf das Auftreten der protestantischen Reichsstände gegenüber dem Kaiser.

Quellen R. Freiherr v. Mansberg, Erbarmannschaft Wettinischer Lande, Bd. 1, Dresden 1903; G. Mentz, Handschriften der Reformationszeit, Bonn 1912.

Literatur G. H. Wiege, Chronik der Familie von Minckwitz, Linie Breitenhain, Sonnewalde, Drehna, Frankfurt/Main 2001.

Jens Kunze
16.1.2006


Empfohlene Zitierweise:
Jens Kunze, Artikel: Hans III. von Minckwitz,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22738 [Zugriff 4.11.2024].

Hans III. von Minckwitz



Quellen R. Freiherr v. Mansberg, Erbarmannschaft Wettinischer Lande, Bd. 1, Dresden 1903; G. Mentz, Handschriften der Reformationszeit, Bonn 1912.

Literatur G. H. Wiege, Chronik der Familie von Minckwitz, Linie Breitenhain, Sonnewalde, Drehna, Frankfurt/Main 2001.

Jens Kunze
16.1.2006


Empfohlene Zitierweise:
Jens Kunze, Artikel: Hans III. von Minckwitz,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22738 [Zugriff 4.11.2024].