Georg Wild
W. stammte aus St. Joachimsthal (tschech. Jáchymov) und ließ sich 1593 in Zittau nieder, wo er eine Werkstatt betrieb, in der kurzzeitig auch sein Bruder
Hans Wild d.J. tätig war. In der Oberlausitz fertigte er Glocken für die Zittauer Johanniskirche (1609) und Frauenkirche (1609) sowie für die Dörfer Kollm (1594), Uhyst a.d. Spree (1595), Hirschfelde (1609) und Mittelherwigsdorf (1609). Daneben war er für die nordböhmischen Herren von Redern tätig und lieferte Glocken für den Schlossturm in Friedland (tschech. Frýdlant, 1600) und die Schlosskapelle in Reichenberg (tschech. Liberec, 1604) sowie für die Kirchen in den zur Redernschen Herrschaft gehörenden Dörfern Christophsgrund (tschech. Kryštofovo Údolí, 1600), Kunnersdorf (tschech. Kunratice, 1600), Neundorf (tschech. Nová Ves, 1609) und Weigsdorf (tschech. Višňová, 1615). Die von ihm gefertigten Glocken versah er den Auftraggeberwünschen entsprechend mit ausführlichen Widmungen und Sinnsprüchen. Für das Begräbnis des kaiserlichen Generalfeldmarschalls und Hofkriegsrats
Melchior von Redern lieferte W. 1601 einen verzierten Zinnsarg.
Literatur C. Gurlitt, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreiches Sachsen, H. 29: Zittau (Land), Dresden 1906, S. 50, 58; ebd., H. 30: Zittau (Stadt), Dresden 1907, S. 7, 69; O. H. Metzger, Die Glocken im Friedländischen, Friedland 1912, S. 21f., 68f., 89f.; E. Hintze, Sächsische Zinngießer, Leipzig 1921, S. 260; E. A. Seeliger, Zittauer Künstler und Kunsthandwerker, Teil 4, in: Zittauer Geschichtsblätter 4/1927, S. 14; K. F. Kühn, Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale im Bezirke Reichenberg, Brünn/Prag/Leipzig/Wien 1934, S. 9, 26f., 189, 246.
Kai Wenzel
3.9.2008
Empfohlene Zitierweise:
Kai Wenzel, Artikel: Georg Wild,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23277 [Zugriff 25.11.2024].
Georg Wild
Literatur C. Gurlitt, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreiches Sachsen, H. 29: Zittau (Land), Dresden 1906, S. 50, 58; ebd., H. 30: Zittau (Stadt), Dresden 1907, S. 7, 69; O. H. Metzger, Die Glocken im Friedländischen, Friedland 1912, S. 21f., 68f., 89f.; E. Hintze, Sächsische Zinngießer, Leipzig 1921, S. 260; E. A. Seeliger, Zittauer Künstler und Kunsthandwerker, Teil 4, in: Zittauer Geschichtsblätter 4/1927, S. 14; K. F. Kühn, Topographie der historischen und kunstgeschichtlichen Denkmale im Bezirke Reichenberg, Brünn/Prag/Leipzig/Wien 1934, S. 9, 26f., 189, 246.
Kai Wenzel
3.9.2008
Empfohlene Zitierweise:
Kai Wenzel, Artikel: Georg Wild,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23277 [Zugriff 25.11.2024].