Gabriel Tzschimmer

Nach dem Besuch der Kreuzschule in Dresden studierte T. nach 1648 in Leipzig, Wittenberg und Tübingen Rechtswissenschaft. Anschließend unternahm er eine Kavalierstour durch Deutschland, Ungarn und Italien und kehrte 1661 nach Dresden zurück, wo er kurze Zeit darauf als Mitglied des Rats erscheint. Kurfürst Johann Georg II. ernannte T. 1669 zum Geheimen Kammerdiener und 1676 zum Wirklichen Rat. Seit 1682 war er Bürgermeister der Stadt Dresden. – T. betätigte sich daneben als „gelehrter Schriftsteller“. 1655 hatte er Johann Sleidanus‘ Werk „De quatuor summis imperiis libri tres“ (Straßburg 1556) übersetzt und bis in seine Zeit fortgeführt. 1664 übertrug er Marinus Barletius‘ „De vita, moribus ac rebus gestis G. Castriotae Principis, qui Scanderbegus cognominatus“ (Straßburg 1537). Als seine bekannteste Arbeit gilt die im Auftrag Johann Georgs II. verfasste und mit zahlreichen Kupferstichen illustrierte Beschreibung der Festlichkeiten in der Dresdner Residenz anlässlich des Zusammentreffens des Kurfürsten mit den Herzögen der drei albertinischen Sekundogeniturfürstentümer 1678 („Die Durchlauchtigste Zusammenkunft“). Der Wert des 1680 erschienenen zweiteiligen Werks liegt besonders in den Illustrationen, welche detailliert einzelne Gebäude und v.a. Straßenzüge der Stadt darstellen.

Werke J. Sleidanus, Vier Monarchien verteutscht und bis auf das 1655. Jahr erweitert ..., Dresden 1655 (dt. Übersetzung); M. Barletius, Des streitbaren Castrioti ruhmwürdigste Geschichte, Dresden 1664 (dt. Übersetzung); Die Durchlauchtigste Zusammenkunft, 2 Bde., Nürnberg 1680.

Literatur Dresdner Straßenansichten vom Jahre 1678, hrsg. vom Verein für Geschichte Dresdens, Dresden 1892; G. Beutel, Bildnisse hervorragender Dresdner aus fünf Jahrhunderten, Dresden 1908 (Bildquelle). – DBA I, II.

Porträt M. Bodenehr, Kupferstich, in: H. W. Singer, Allgemeiner Bildniskatalog, Bd. 12, Leipzig 1934, S. 205.

Reinhardt Eigenwill
23.5.2005


Empfohlene Zitierweise:
Reinhardt Eigenwill, Artikel: Gabriel Tzschimmer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22286 [Zugriff 19.4.2024].

Gabriel Tzschimmer



Werke J. Sleidanus, Vier Monarchien verteutscht und bis auf das 1655. Jahr erweitert ..., Dresden 1655 (dt. Übersetzung); M. Barletius, Des streitbaren Castrioti ruhmwürdigste Geschichte, Dresden 1664 (dt. Übersetzung); Die Durchlauchtigste Zusammenkunft, 2 Bde., Nürnberg 1680.

Literatur Dresdner Straßenansichten vom Jahre 1678, hrsg. vom Verein für Geschichte Dresdens, Dresden 1892; G. Beutel, Bildnisse hervorragender Dresdner aus fünf Jahrhunderten, Dresden 1908 (Bildquelle). – DBA I, II.

Porträt M. Bodenehr, Kupferstich, in: H. W. Singer, Allgemeiner Bildniskatalog, Bd. 12, Leipzig 1934, S. 205.

Reinhardt Eigenwill
23.5.2005


Empfohlene Zitierweise:
Reinhardt Eigenwill, Artikel: Gabriel Tzschimmer,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22286 [Zugriff 19.4.2024].