Friedrich Seger
Nach dem Besuch der Volksschule in Wollbach (1873-1881) absolvierte S. im selben Ort eine Schneiderlehre (1881-1883). 1884 trat er in die SPD und 1887 in die Gewerkschaft ein. In den 1880er-Jahren kam er nach Leipzig und wurde hier ebenfalls in der Partei und der Gewerkschaft aktiv. Bis 1901 arbeitete er als Schneider und war 1892 bis 1898 Vertrauensmann der Schneider in Leipzig und 1894 bis 1898 zusätzlich in ganz Sachsen. 1901 fand S. eine Anstellung als Redakteur bei der „Leipziger Volkszeitung“, für die er bis 1928 arbeitete. Vor 1914 war er v.a. in der Lokalredaktion tätig, danach wechselte er in das Politikressort und wirkte als zweiter politischer Redakteur an der Seite von Hugo Saupe. Politisch engagierte sich S. 1893 bis 1913 als Vorstandsmitglied des Sozialdemokratischen Vereins Leipzig-Stadt. Außerdem war er Vorsitzender des sozialdemokratischen Agitationsbezirks Leipzig (1905-1907). 1917 trat er in die USPD ein und fungierte bis 1919 als Vorsitzender von Leipzig-Stadt und zudem zum Jahreswechsel 1918/19 als Vorsitzender des Leipziger Arbeiter- und Soldatenrats. Außerdem wurde S. 1919 Mitglied der USPD-Programmkommission und wirkte als Mitglied des zentralen USPD-Parteirats (Januar 1919 bis September 1922). Ab 1911 nahm er zudem politische Ämter auf kommunaler, Landes- und Reichsebene wahr, so war S. Stadtverordneter (1911-1928) und Stadtverordnetenvorsteher in Leipzig (1919-1928). Durch eine Nachwahl im Wahlreis 7 (Stadt Leipzig) erlangte er 1915 für die SPD ein Mandat in der II. Kammer des Sächsischen Landtags, welcher er bis 1918 angehörte. Er wurde Mitglied der Finanz- und später der Rechenschaftsdeputation. 1919 und 1920 wurde S. für die USPD in den Reichstag gewählt. In die SPD trat er 1922 wieder ein und errang für diese 1924 ein weiteres Reichstagsmandat, welches er bis zu seinem Tod ausübte.
Quellen Archiv des Sächsischen Landtags, Landtag 1915/1916/1917, 1917/1918.
Literatur Handbuch des Vereins Arbeiterpresse, hrsg. vom Vorstand des Vereins Arbeiterpresse, Berlin 1927; J. Schlimper (Hg.), Natürlich - die Tauchaer Straße!, Schkeuditz 1997, S. 364f.; M. Schmeitzner/M. Rudloff, Geschichte der Sozialdemokratie im Sächsischen Landtag, Dresden 1997, S. 216f. (P). – DBA II; H. A. L. Degener (Hg.), Wer ist’s?, Leipzig 81922, S. 1447; E. Döscher/W. Schröder, Sächsische Parlamentarier 1869-1918, Düsseldorf 2001, S. 308 (Bildquelle), S. 467; W. H. Schröder, Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867-1933, Düsseldorf 1995, S. 696.
Andreas Peschel
19.6.2006
Empfohlene Zitierweise:
Andreas Peschel, Artikel: Friedrich Seger,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/16727 [Zugriff 22.11.2024].
Friedrich Seger
Quellen Archiv des Sächsischen Landtags, Landtag 1915/1916/1917, 1917/1918.
Literatur Handbuch des Vereins Arbeiterpresse, hrsg. vom Vorstand des Vereins Arbeiterpresse, Berlin 1927; J. Schlimper (Hg.), Natürlich - die Tauchaer Straße!, Schkeuditz 1997, S. 364f.; M. Schmeitzner/M. Rudloff, Geschichte der Sozialdemokratie im Sächsischen Landtag, Dresden 1997, S. 216f. (P). – DBA II; H. A. L. Degener (Hg.), Wer ist’s?, Leipzig 81922, S. 1447; E. Döscher/W. Schröder, Sächsische Parlamentarier 1869-1918, Düsseldorf 2001, S. 308 (Bildquelle), S. 467; W. H. Schröder, Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867-1933, Düsseldorf 1995, S. 696.
Andreas Peschel
19.6.2006
Empfohlene Zitierweise:
Andreas Peschel, Artikel: Friedrich Seger,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/16727 [Zugriff 22.11.2024].