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Friedrich Erdmann von Schönburg

F. besuchte zusammen mit seinem Bruder August Siegfried das Zittauer Gymnasium und anschließend die Universität Leipzig. Nach einer Reise durch Deutschland, Frankreich und Italien trat er 1705 in kursächsische Militärdienste. Als Kapitän beim Wrangelschen Dragonerregiment nahm er im Nordischen Krieg an der Schlacht bei Fraustadt teil (1706), doch musste er wenig später aus gesundheitlichen Gründen die Armee verlassen. F. blieb fortan zeitlebens von kränklicher Konstitution – ein Schicksal, das wohl genetisch bedingt war (in F.s Aszendenz traten gehäuft Verwandtschaftsehen auf) und das er mit seinen Geschwistern teilte. – Zusammen mit seinen Brüdern August Siegfried, Constantin und Franz Carl besaß F. die Herrschaft Penig sowie die Hälfte der Herrschaft Forderglauchau. Zur Residenz wählte er Schloss Forderglauchau, wo er recht zurückgezogen lebte. Im Streit um die schönburgische Landeshoheit geriet F. rasch in einen Interessenkonflikt. Als Besitzer des Reichsafterlehens Forderglauchau musste er sich entschieden gegen die kursächsischen Eingriffe in die schönburgischen Angelegenheiten wenden; als Besitzer des kursächsischen Lehens Penig drohte ihm bei Widersetzlichkeit gegen den Kurfürsten der Lehnsentzug. F. entschied sich gegen die Hausinteressen und für den Kurfürsten und trug damit zur fortschreitenden Spaltung und Schwächung des Gesamthauses Schönburg bei. – 1721 schloss F. einen Vertrag mit seinen Brüdern, in dem er die alleinige Nutzung des Vorwerkes Zinnberg und eines Teils der Herrschaft Penig erpachtete. Eine erneute Besitzteilung konnte dadurch verhindert werden. Mit dem Tod F.s gingen sämtliche Besitzrechte an seinen älteren Bruder August Siegfried über.

Literatur K. G. Eckardt, Genealogie und Familien-Geschichte des Hochfürstlichen und Hochgräflichen Hauses Schönburg, 1853 [MS], S. 482f., W.-D. Röber, Das Stadtbild mit seinen wichtigsten Bauten, in: R. J. Götze/W.-D. Röber/S. Winkler (Hg.), Glauchau in drei Jahrhunderten, Bd. 1, Horb a. N. 2000, S. 142f., 152 (P).

Porträt F. v. Schönburg, 1730, Epitaph (Brustbild), St. Georgenkirche Glauchau.

Michael Wetzel
20.12.2004


Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Friedrich Erdmann von Schönburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22365 [Zugriff 23.12.2024].

Friedrich Erdmann von Schönburg



Literatur K. G. Eckardt, Genealogie und Familien-Geschichte des Hochfürstlichen und Hochgräflichen Hauses Schönburg, 1853 [MS], S. 482f., W.-D. Röber, Das Stadtbild mit seinen wichtigsten Bauten, in: R. J. Götze/W.-D. Röber/S. Winkler (Hg.), Glauchau in drei Jahrhunderten, Bd. 1, Horb a. N. 2000, S. 142f., 152 (P).

Porträt F. v. Schönburg, 1730, Epitaph (Brustbild), St. Georgenkirche Glauchau.

Michael Wetzel
20.12.2004


Empfohlene Zitierweise:
Michael Wetzel, Artikel: Friedrich Erdmann von Schönburg,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22365 [Zugriff 23.12.2024].