Ernst Eckstein

Seit seinem neunten Lebensjahr besuchte E. das Gymnasium in Gießen und absolvierte dieses im Alter von 17 Jahren. Im Anschluss ging er erstmalig auf Reisen nach Italien und Frankreich. Danach begann er ein Studium der Philosophie, Literatur und Geschichte in Gießen und setzte dieses 1864 in Bonn fort. Er beendete sein Studium 1866 in Marburg mit der Doktorwürde und der venia legendi. 1867 lebte er in Berlin, im Jahr darauf schrieb er in Paris sein Erstlingswerk „Schach der Königin“. E. wurde 1870 aus Paris ausgewiesen und reiste weiter nach Spanien und Italien. 1872 ließ er sich in Wien nieder, wo er bis 1874 für die „Neue Freie Presse“ arbeitete. Anschließend siedelte er nach Leipzig über und redigierte dort 1874 bis 1882 die „Deutsche Dichterhalle“ sowie 1879 bis 1882 die Wochenschrift „Der Schalk“. Bereits während seiner Schulzeit hatte E. Gedichte unter dem Pseudonym Arthur Freiherr von Deich veröffentlicht. 1875 erschien seine Humoreske „Besuch im Carzer“, die in über 80 Auflagen gedruckt wurde. 1882 gab er seinen historischen Roman „Die Claudier“ heraus. In Leipzig war er zudem Mitglied und Mitbegründer der literarischen Vereinigung „Symposion“. Nach einem kurzen Aufenthalt in Florenz zog E. 1885 nach Dresden, wo er v.a. für belletristische Familienblätter und Monatsschriften schrieb. In seinen letzten vier Lebensjahren kämpfte er mit den Folgen eines Schlaganfalls und erlag 1900 einer Nierenentzündung. – E. zählt zu den großen Erfolgsautoren der Gründerzeit. Seine Werke fanden zu Lebzeiten eine große Verbreitung und wurden in viele Sprachen übertragen, u.a. ins Dänische, Englische und Russische. Heute ist er weitgehend in Vergessenheit geraten.

Werke Schach der Königin, Stuttgart 1870, 31879; Aus Sekunda und Prima, Leipzig 1875, 131876; Besuch im Carzer, Leipzig 1875, 851890; Beiträge zur Geschichte des Feuilletons, 2 Bde., Leipzig 1876; Die Claudier, 3 Bde., Wien 1882; Aphrodite, Leipzig 1883, 61903; Prusias, 3 Bde., Leipzig 1883, Dresden 91910 (ND New York 1884 [engl.]); Nero, 3 Bde., Leipzig 1889; Verstehen wir Deutsch? Volkstümliche Sprachuntersuchungen, Leipzig 1894; Familie Hartwig, Berlin 1894.

Literatur E. K., Deutsche Humoristen der Gegenwart, in: Illustrierte Zeitung 74/1880, Nr. 1905, S. 7-10; A. K., Ernst E., in: Universum 4/1888, S. 385f.; Ernst E., in: Dresdner Rundschau 2/1893, Nr. 37, S. 1f.; D. v. Gerhardt Amyntor, Ernst E., der Dichter, in: Nord und Süd 74/1895, S. 32-45; L. Salomon, Ernst E., in: Illustrierte Zeitung, Weihnachts-Anzeiger 1900, Nr. 2996, S. 826f.; F. Hirsch, Erinnerungen an Ernst E., in: Das literarische Echo 3/1900/1901, Sp. 376-379; W. Kirchbach, Ernst E., in: Westermanns Illustrierte deutsche Monatshefte 45/1901, S. 389-396; K. Rimmel, Ernst E. - Bibliographie, Gießen 1993. – DBA I, II, III; DBE 3, S. 15f.; NDB 4, S. 304; F. Brümmer, Deutsches Dichter-Lexikon, Bd. 1, Eichstätt/Stuttgart 1876, S. 164, Nachtrag, Eichstätt/Stuttgart 1877, S. 41; A. Hinrichsen, Das literarische Deutschland, Berlin 21891, Sp. 312; A. Bettelheim (Hg.), Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, Bd. 5, Berlin 1903, S. 327-329; F. Brümmer, Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten, Bd. 2, Leipzig 61913, S. 102f.; W. Kosch, Deutsches Literatur-Lexikon, Bd. 1, Bern 21949, S. 408; W. Haacke, Handbuch des Feuilletons I-III, Emsdetten 1951-1953; Erwin Leibfried, Ernst E. Der Liebling unserer Urgroßmütter, 2001.

Porträt Ernst E., Fotografie, in: Jahrbuch der Berliner Morgenzeitung 1902, S. 253 (Bildquelle).

Cornelia Herold
16.4.2013


Empfohlene Zitierweise:
Cornelia Herold, Artikel: Ernst Eckstein,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1282 [Zugriff 29.3.2024].

Ernst Eckstein



Werke Schach der Königin, Stuttgart 1870, 31879; Aus Sekunda und Prima, Leipzig 1875, 131876; Besuch im Carzer, Leipzig 1875, 851890; Beiträge zur Geschichte des Feuilletons, 2 Bde., Leipzig 1876; Die Claudier, 3 Bde., Wien 1882; Aphrodite, Leipzig 1883, 61903; Prusias, 3 Bde., Leipzig 1883, Dresden 91910 (ND New York 1884 [engl.]); Nero, 3 Bde., Leipzig 1889; Verstehen wir Deutsch? Volkstümliche Sprachuntersuchungen, Leipzig 1894; Familie Hartwig, Berlin 1894.

Literatur E. K., Deutsche Humoristen der Gegenwart, in: Illustrierte Zeitung 74/1880, Nr. 1905, S. 7-10; A. K., Ernst E., in: Universum 4/1888, S. 385f.; Ernst E., in: Dresdner Rundschau 2/1893, Nr. 37, S. 1f.; D. v. Gerhardt Amyntor, Ernst E., der Dichter, in: Nord und Süd 74/1895, S. 32-45; L. Salomon, Ernst E., in: Illustrierte Zeitung, Weihnachts-Anzeiger 1900, Nr. 2996, S. 826f.; F. Hirsch, Erinnerungen an Ernst E., in: Das literarische Echo 3/1900/1901, Sp. 376-379; W. Kirchbach, Ernst E., in: Westermanns Illustrierte deutsche Monatshefte 45/1901, S. 389-396; K. Rimmel, Ernst E. - Bibliographie, Gießen 1993. – DBA I, II, III; DBE 3, S. 15f.; NDB 4, S. 304; F. Brümmer, Deutsches Dichter-Lexikon, Bd. 1, Eichstätt/Stuttgart 1876, S. 164, Nachtrag, Eichstätt/Stuttgart 1877, S. 41; A. Hinrichsen, Das literarische Deutschland, Berlin 21891, Sp. 312; A. Bettelheim (Hg.), Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, Bd. 5, Berlin 1903, S. 327-329; F. Brümmer, Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten, Bd. 2, Leipzig 61913, S. 102f.; W. Kosch, Deutsches Literatur-Lexikon, Bd. 1, Bern 21949, S. 408; W. Haacke, Handbuch des Feuilletons I-III, Emsdetten 1951-1953; Erwin Leibfried, Ernst E. Der Liebling unserer Urgroßmütter, 2001.

Porträt Ernst E., Fotografie, in: Jahrbuch der Berliner Morgenzeitung 1902, S. 253 (Bildquelle).

Cornelia Herold
16.4.2013


Empfohlene Zitierweise:
Cornelia Herold, Artikel: Ernst Eckstein,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/1282 [Zugriff 29.3.2024].