Elisabeth Ohnesorge
O. besuchte die Stadtschule in Sebnitz und erwarb danach das Rüstzeug für ihre künstlerische Arbeit durch beharrliches Selbststudium und in privaten Malschulen von Dresdner Künstlern (Georg Estler, Carl Bantzer,
Anna und
Dora Seifert). Sebnitz war bis zu ihrem Tod der ständige Wohnort der Malerin. Reisen führten sie durch weite Teile Deutschlands, nach Böhmen und nach Italien. Dabei entstanden zahlreiche Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder. Ihr bevorzugtes künstlerisches Arbeitsgebiet blieb jedoch die zwischen dem Elbsandsteingebirge und dem Oberlausitzer Bergland gelegene Landschaft um Sebnitz. In ihrem Gesamtschaffen bildeten Mensch, Siedlung und Landschaft eine Einheit. In der Bevorzugung der ländlich-bäuerlichen Lebensweise und der Einheit von Mensch und Natur fühlte sie sich mit den Bestrebungen der Worpsweder Künstlerkolonie verbunden. O. plante einen Umzug nach Worpswede oder München, einem anderen wichtigen Zentrum moderner Malerei in der damaligen Zeit. Aber familiäre Pflichten und das Fehlen der notwendigen finanziellen Mittel durchkreuzten dieses Vorhaben. O.s Werk ist trotz seiner starken Bindung an die Sebnitzer Landschaft frei von gefühlvoll verbrämter sog. Heimatkunst. Im Gegensatz zu vielen Frauen und Mädchen aus ihren Kreisen, die zum Zeitvertreib malten, stellte sie hohe Ansprüche an ihre Arbeit: „Wunderlich, ob es wohl viele Leute, die so vom Malen hören, aber nicht drin leben, sich vorstellen können wie sehr auch hierin Treue und Wahrheit das erste sind, wie sehr eine sittliche Frage es dem Künstler sein muß, wie und was er malt“ (Tagebucheintragung von 1895).
Quellen Sebnitzer Kunstblumen- und Heimatmuseum „Prof. Alfred Meiche“, Nachlass Familie Ohnesorge (P).
Werke Weberstube Bergmann, Gemälde, um 1898-1900, Privatbesitz; Vorfrühling am Tanzplan, Gemälde, um 1905, Sebnitzer Kunstblumen- und Heimatmuseum „Prof. Alfred Meiche“.
Literatur F. Ohnesorge, Der Lebensweg der Malerin Ilse O., Sebnitz 1940 [MS]; M. Petraschk, Die Sebnitzer Heimatmalerin Ilse O., in: Kulturspiegel Kreis Sebnitz 3/1957, S. 2-8 (P); dies., Die Sebnitzer Heimatmalerin Ilse O., Sebnitz 1966; A. Lehmann, Leben, Werk und Gestaltungsweise der Sebnitzer Malerin Ilse O., Dresden 1996 [MS] (P).
Manfred Schober
24.8.2004
Empfohlene Zitierweise:
Manfred Schober, Artikel: Elisabeth Ohnesorge,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18238 [Zugriff 22.11.2024].
Elisabeth Ohnesorge
Quellen Sebnitzer Kunstblumen- und Heimatmuseum „Prof. Alfred Meiche“, Nachlass Familie Ohnesorge (P).
Werke Weberstube Bergmann, Gemälde, um 1898-1900, Privatbesitz; Vorfrühling am Tanzplan, Gemälde, um 1905, Sebnitzer Kunstblumen- und Heimatmuseum „Prof. Alfred Meiche“.
Literatur F. Ohnesorge, Der Lebensweg der Malerin Ilse O., Sebnitz 1940 [MS]; M. Petraschk, Die Sebnitzer Heimatmalerin Ilse O., in: Kulturspiegel Kreis Sebnitz 3/1957, S. 2-8 (P); dies., Die Sebnitzer Heimatmalerin Ilse O., Sebnitz 1966; A. Lehmann, Leben, Werk und Gestaltungsweise der Sebnitzer Malerin Ilse O., Dresden 1996 [MS] (P).
Manfred Schober
24.8.2004
Empfohlene Zitierweise:
Manfred Schober, Artikel: Elisabeth Ohnesorge,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18238 [Zugriff 22.11.2024].