Curt Querner
Q. erlernte den Beruf eines Schlossers und arbeitete bis 1926 in Fabriken in Freital, Glashütte und Bannewitz. Ermuntert durch den Landschaftsmaler
Hermann Lange studierte er danach bis 1930 an der Kunstakademie Dresden bei
Richard Müller,
Hermann Dittrich, Georg Lührig und Otto Dix. Fußreisen 1928, 1929, 1933 und 1936 nach Süddeutschland und Österreich machten ihn mit altdeutscher Kunst vertraut. Unter dem Einfluss von
Willi Dodel, Otto Griebel und Wilhelm Lachnit trat Q. 1930 der KPD bei. Seine ersten größeren Werke wie „Demonstration“ (1930) oder „Agitator“ (1931) entstammten dem politischen Kampf und tragen die Schärfe der Zeichnung und plastische Formung des Verismus. Nach 1933 entstanden Selbstbildnisse und Szenen aus der kleinbäuerlichen Heimat des Osterzgebirges wie „Bauernbild“ (1933), „Die Säer“ (1934) und „Sächsischer Winter“ (1936). Zum Kriegsdienst einberufen, kam Q. 1943 nach Norwegen, 1945 als Kriegsgefangener in die Lager von Bad Kreuznach, Cherbourg und Rouen und kehrte 1947 nach Börnchen zurück. Hier griff er verstärkt auf die Aquarellmalerei zurück und schuf eindrucksvolle Serien von Landschaften des Vorerzgebirges und der Menschen in seinem Umfeld, darunter des Kleinbauern
Rehn. 1949 bis 1953 war Q. zeitweilig als Zeichenlehrer an der Volkshochschule in Dippoldiswalde tätig. Zwischen 1948 und 1955 entstanden Wandbilder (gemeinsam mit
Arthur Geißler) in Freital, Oelsa, Somsdorf und Dresden (Technische Hochschule, Lukaskirche). Mit der Allegorie „Die Verkauften“ (1947-1956) bewältigte Q. das Trauma der Kriegsgefangenschaft. Seine Bildnismalerei der Nachkriegsjahre fand ihren Höhepunkt im „Elternbild“ (1948) und „Bauer Rehn in ganzer Figur“ (1951). In zunehmendem Maße rückten dann wieder die Landschaft und die Aktdarstellung in den Mittelpunkt, die Q. meist in der Technik der Aquarellmalerei realisierte. Neben Bildnissen von Persönlichkeiten wie
Hellmut Heinz, Erhard Frommhold, Herbert Gute oder Marianne Bruns porträtierte er erneut, wie schon in den 1930er-Jahren, Kinder und Jugendliche. Fortgeführt wurde auch die Reihe seiner Selbstbildnisse, in denen sich Q.s Weg in seinen letzten Lebensjahren ergründen lässt. Durch Ausstellungen in Freital, Magdeburg, Dresden, Wien und Amsterdam und Auszeichnungen (Käthe-Kollwitz-Preis 1971, Nationalpreis der DDR 1972) setzte spät eine öffentliche Würdigung ein. – Seine Werke befinden sich heute in den Museen von Altenburg, Berlin, Cottbus, Dresden, Erfurt, Freital, Halle, Frankfurt/Oder, Magdeburg, Rostock und Wien sowie in zahlreichen Privatsammlungen.
Quellen Curt Q., Tag der starken Farben. Aus den Tagebüchern 1937-1976, hrsg. vom Dresdner Geschichtsverein, Dresden 1996; Briefe und Schriften des Künstlers, Privatbesitz; Pfarramt Possendorf.
Werke C. Dittrich (Bearb.), Werkverzeichnis Curt Q. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Skizzenbücher, Berlin 1984 (WV).
Literatur H. Heinz, Curt Q., Dresden 1968; W. Schmidt u.a., Curt Q. Aquarelle, Dresden 1972; G. Clausnitzer, Curt Q., Berlin 1979; Curt Q. 1904-1976. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, hrsg. vom Zentrum für Kunstausstellungen der DDR, Berlin 1979; S. Fischer (Hg.), Curt Q., Possendorf 1983; E. Frommhold u.a., Curt Q. zum 80. Geburtstag, Dresden 1984; G. Groß (Red.)., Curt Q. im Osterzgebirge, Dippoldiswalde 2001; J. Möbius (Hg.), Curt Q. Das malerische Werk, München/Berlin 2004. – DBA II, III; DBE 8, S. 101f.
Porträt Selbstbildnis mit Distel vor der Bodenkammer, 1938, Öl auf Leinwand, Stadtmuseum Dresden; Der Maler Curt Q. in seinem Atelier, Ch. Borchert, 1975, Fotografie, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).
Christian Dittrich
21.1.2009
Empfohlene Zitierweise:
Christian Dittrich, Artikel: Curt Querner,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/3228 [Zugriff 5.11.2024].
Curt Querner
Quellen Curt Q., Tag der starken Farben. Aus den Tagebüchern 1937-1976, hrsg. vom Dresdner Geschichtsverein, Dresden 1996; Briefe und Schriften des Künstlers, Privatbesitz; Pfarramt Possendorf.
Werke C. Dittrich (Bearb.), Werkverzeichnis Curt Q. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Skizzenbücher, Berlin 1984 (WV).
Literatur H. Heinz, Curt Q., Dresden 1968; W. Schmidt u.a., Curt Q. Aquarelle, Dresden 1972; G. Clausnitzer, Curt Q., Berlin 1979; Curt Q. 1904-1976. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, hrsg. vom Zentrum für Kunstausstellungen der DDR, Berlin 1979; S. Fischer (Hg.), Curt Q., Possendorf 1983; E. Frommhold u.a., Curt Q. zum 80. Geburtstag, Dresden 1984; G. Groß (Red.)., Curt Q. im Osterzgebirge, Dippoldiswalde 2001; J. Möbius (Hg.), Curt Q. Das malerische Werk, München/Berlin 2004. – DBA II, III; DBE 8, S. 101f.
Porträt Selbstbildnis mit Distel vor der Bodenkammer, 1938, Öl auf Leinwand, Stadtmuseum Dresden; Der Maler Curt Q. in seinem Atelier, Ch. Borchert, 1975, Fotografie, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).
Christian Dittrich
21.1.2009
Empfohlene Zitierweise:
Christian Dittrich, Artikel: Curt Querner,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/3228 [Zugriff 5.11.2024].