Burghard Burgemeister

Nach dem Abitur (1943) wurde B. zur Wehrmacht eingezogen und gelangte nach Kriegsende für kurze Zeit in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr absolvierte er einen Lehrgang für Neulehrer und arbeitete 1946 bis 1948 als Mittelstufenlehrer in Kloschwitz bei Plauen. 1948 bis 1951 studierte er an der Pädagogischen Fakultät der Leipziger Universität. Im Anschluss an das zweijährige Bibliotheksreferendariat an der Deutschen Staatsbibliothek zu Berlin begann B. 1953 seine Tätigkeit als Fachreferent in der Sächsischen Landesbibliothek (SLB) in Dresden und wurde 1959 zum Direktor ernannt. Dieses Amt hatte er 31 Jahre inne. 1962 bis 1964 arbeitete er in Kairo beim Aufbau der ägyptischen Nationalbibliothek mit. 1978 erfolgte die Berufung zum Honorarprofessor. – Unter B.s Leitung entwickelte sich die durch Bombenangriffe ihres Domizils (Japanisches Palais) beraubte, seit 1947 in einer ehemaligen Kaserne in Dresden untergebrachte und stark reduzierte Bibliothek zu einer der modernsten Einrichtungen ihrer Art in der DDR. B.s besonderes Augenmerk galt dem Ausbau der landesbibliothekarischen Aufgaben („Sächsische Bibliographie“) und der Sammelschwerpunkte (Bildende Kunst, Musik, Geschichte der Technik). B. zählt zu den bedeutendsten Bibliotheksdirektoren der Nachkriegszeit in Deutschland.

Werke Emil Adolf Roßmäßler - ein demokratischer Pädagoge 1806-1867, Diss. Berlin 1958; Zeitschriften in der Erschließungs- und Informationsarbeit wissenschaftlicher Allgemeinbibliotheken, Habil. Berlin 1977; E. Stimmel, Bibliographie der Veröffentlichungen von Burghard B., in: SLUB-Kurier 4/1990, H. 3, S 22-24 (WV).

Literatur M. Mühlner, Burghard B. und seine Vorgänger, in: SLUB-Kurier 4/1990, H. 3, S. 1-5; W. Reich, Sächsische Landesbibliothek, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 104/1990, H. 10, S. 491-493; J. Hering (Hg.), Tradition und Herausforderung, Dresden 2000 (WV). – T. Bürger/K. Hermann (Hg.), Das ABC der SLUB, Dresden 2006, S. 50.

Porträt Burghard B., P. Michaelis, 1990, Ölgemälde, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Zentralbibliothek; Burghard B., H. Reinecke, 1990, Fotografie, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).

Katrin Nitzschke
23.2.2012


Empfohlene Zitierweise:
Katrin Nitzschke, Artikel: Burghard Burgemeister,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23226 [Zugriff 12.12.2024].

Burghard Burgemeister



Werke Emil Adolf Roßmäßler - ein demokratischer Pädagoge 1806-1867, Diss. Berlin 1958; Zeitschriften in der Erschließungs- und Informationsarbeit wissenschaftlicher Allgemeinbibliotheken, Habil. Berlin 1977; E. Stimmel, Bibliographie der Veröffentlichungen von Burghard B., in: SLUB-Kurier 4/1990, H. 3, S 22-24 (WV).

Literatur M. Mühlner, Burghard B. und seine Vorgänger, in: SLUB-Kurier 4/1990, H. 3, S. 1-5; W. Reich, Sächsische Landesbibliothek, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 104/1990, H. 10, S. 491-493; J. Hering (Hg.), Tradition und Herausforderung, Dresden 2000 (WV). – T. Bürger/K. Hermann (Hg.), Das ABC der SLUB, Dresden 2006, S. 50.

Porträt Burghard B., P. Michaelis, 1990, Ölgemälde, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Zentralbibliothek; Burghard B., H. Reinecke, 1990, Fotografie, Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle).

Katrin Nitzschke
23.2.2012


Empfohlene Zitierweise:
Katrin Nitzschke, Artikel: Burghard Burgemeister,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/23226 [Zugriff 12.12.2024].