August Lüttich

Nach dem Besuch der Volksschule in Halle erlernte L. den Beruf des Holzbildners in Langenöls/Schlesien (poln. Olszyna). In diesem Beruf arbeitete er mehrere Jahre in Deutschland und in der Schweiz. Über die Anfänge seines politischen Wirkens ist nichts bekannt. 1899 wurde er zum Vorstandsmitglied des Gewerkschaftskartells in Leipzig gewählt, 1912 zum Vorsitzenden des zentralen Verbandsausschusses des Bildhauerverbands. Als Redakteur war L. 1900 bis September 1905 bei der „Leipziger Volkszeitung“ tätig. Anschließend wirkte er ab Oktober 1905 bis August 1919 als Arbeitersekretär und Stadtverordneter der SPD. Für diese Partei wurde er im Januar 1919 im Wahlkreis 29 (Sachsen 2) in den Reichstag gewählt, dem er bis Juni 1920 angehörte. Anschließend kandidierte er im Wahlkreis 32 (Leipzig) erfolglos für einen Wiedereinzug. Ab September 1919 arbeitete L. in Dresden als Direktor des Landespreisamts und ab 1.6.1921 als Oberregierungsrat und Leiter des Landesamts für Arbeitsvermittlung. 1933 beantragte er vergeblich die Aufnahme in die NSDAP, wobei die näheren Umstände unklar sind. Noch im selben Jahr verlor er seine Anstellung. Über L.s weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

Werke Das Leipziger Gewerkschaftskartell und die Entwicklung und wirtschaftlichen Kämpfe der Leipziger Gewerkschaften, Leipzig 1901; Führer durch das sächsische Einkommensteuer-Gesetz, Leipzig ²1910.

Literatur Handbuch der Verfassungsgebenden Nationalversammlung Weimar 1919, hrsg. vom Bureau des Reichstags, Berlin 1919, S. 212 (Bildquelle); C. Horkenbach (Hg.), Das Deutsche Reich von 1918 bis heute, Berlin 1930, S. 710. – DBA II; H. A. L. Degener (Hg.), Wer ist’s?, Leipzig 81922, S. 976; W. H. Schröder, Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867-1933, Düsseldorf 1995, S. 600; M. Schumacher (Hg.), M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus, Düsseldorf 31994, S. 300.

Andreas Peschel
8.5.2014


Empfohlene Zitierweise:
Andreas Peschel, Artikel: August Lüttich,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9750 [Zugriff 29.3.2024].

August Lüttich



Werke Das Leipziger Gewerkschaftskartell und die Entwicklung und wirtschaftlichen Kämpfe der Leipziger Gewerkschaften, Leipzig 1901; Führer durch das sächsische Einkommensteuer-Gesetz, Leipzig ²1910.

Literatur Handbuch der Verfassungsgebenden Nationalversammlung Weimar 1919, hrsg. vom Bureau des Reichstags, Berlin 1919, S. 212 (Bildquelle); C. Horkenbach (Hg.), Das Deutsche Reich von 1918 bis heute, Berlin 1930, S. 710. – DBA II; H. A. L. Degener (Hg.), Wer ist’s?, Leipzig 81922, S. 976; W. H. Schröder, Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867-1933, Düsseldorf 1995, S. 600; M. Schumacher (Hg.), M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus, Düsseldorf 31994, S. 300.

Andreas Peschel
8.5.2014


Empfohlene Zitierweise:
Andreas Peschel, Artikel: August Lüttich,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/9750 [Zugriff 29.3.2024].