Anna Löhn-Siegel
L. war mehr als zwei Jahrzehnte lang eine geschätzte Charakterdarstellerin am Dresdner Hoftheater, die sich selbst in gleichem Maße als Schriftstellerin verstand. Neben ihrer schauspielerischen Tätigkeit engagierte sie sich auch für die Emanzipation der Frauen. Sie gilt daher als eine frühe Vertreterin der Frauenrechtsbewegung. – L. wurde 1825 in Naundorf bei Freiberg geboren. Das zumeist genannte Geburtsjahr 1830 kann mit dem Taufbucheintrag widerlegt werden und resultiert wohl daraus, dass L. sich in ihrer späteren Karriere fünf Jahre jünger gemacht hat. – L. erhielt durch ihren wissenschaftlich interessierten Vater neben einer guten Allgemeinbildung auch Unterricht in den klassischen Sprachen und in Philosophie. Nach eigenem Bekunden entdeckte sie schon früh ihre Neigung zum Erfinden eigener Geschichten und zum Deklamieren. Das erste Drama („Odysseus auf Ogygia“) der erst 20-Jährigen wurde vom Leipziger Altphilologen Johann Gottfried Jakob Hermann gelobt und erschien 1845 im Druck. Glaubt man L.s Erinnerungen, so litt sie unter der strengen Erziehung des Vaters und strebte früh danach, seinem patriarchalischen Rigorismus und der Enge der Provinz zu entgehen. Unter dem Vorwand, sich durch Musik- und Sprachunterricht fortzubilden und als Gesellschafterin oder Lehrerin ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen, ging sie nach Dresden, um sich unter der Obhut einer Verwandten weiterzubilden. Ihr Vorhaben, zum Theater zu gehen, verfolgte sie insgeheim weiter. In Dresden fand L. Aufnahme in den Salon des Kapellmeisters Karl Gottlieb Reißiger. Möglich wurde dies durch eine Empfehlung ihres Vaters an Reißiger, der ein ehemaliger Mitschüler des Vaters an der Leipziger Thomasschule war. Eine ebenfalls in Erwägung gezogene Laufbahn als Pianistin verwarf sie nach Reißigers Urteil rasch. L. knüpfte erste Kontakte zu Künstlern des Dresdner Hoftheaters wie Franziska Berg oder Karoline Philippine Auguste Bauer. Zudem gewann sie den Hofschauspieler und (Kirchen-)Sänger August Ludwig Gerstorfer als Lehrer für Deklamation und Rollenstudium sowie Eduard Devrient für den Sprechunterricht. Heimlich bereitete sie ihr Debüt an einem Dresdner Laientheater vor. Durch Gerstorfers Vermittlung erhielt L., nachdem sie schließlich den Eltern die Zustimmung zu ihrem Berufswunsch abgerungen hatte, 1845 ein erstes Engagement als jugendliche Liebhaberin am Deutschen Theater in
Posen (poln. Poznań), wo sie am 10.10.1845 erstmals in Carl Töpfers Lustspiel „Der Pariser Taugenichts“ auftrat. Zu ihren weiteren Rollen zählten die „Fanchette“ in Charlotte Karoline Birch-Pfeiffers „Marquise von Villette“ sowie die „Marie“ in Johann Nepomuk Nestroys „Einen Jux will er sich machen“. In Posen wurde sie nicht nur als jugendliche Liebhaberin eingesetzt, sondern musste, den Gepflogenheiten des zeitgenössischen Theaterbetriebs gehorchend, auch als Statistin und Choristin sowie im Ballett auftreten und ihren Verdienst zusätzlich als Kopistin noch nicht urheberrechtlich geschützter Bühnenstücke aufbessern. In der Posener Anfangszeit prägten v.a. Lustspiele sowie Schauer- und Rührstücke ihr Repertoire. Nach drei Monaten in Posen wurde L. wegen unzureichender Garderobe entlassen - diese war von den Darstellerinnen zu stellen. Sie schloss sich daraufhin nacheinander verschiedenen Wandertruppen an, mit denen sie durch Schlesien zog. Ihre damaligen Erfahrungen verarbeitete sie in Tagebuchaufzeichnungen und Gedichten, die L. als Grundlage für ihre Jahrzehnte später verfassten dreibändigen Theatererinnerungen dienten. In diesen Memoiren schildert sie plastisch, humorvoll und (selbst-)kritisch, ja desillusionierend, ihre harte Lehrzeit als junge Anfängerin mit Hungerlohn, ständigem Rollenlernen bei ständigem Reisen, Intrigen, Korruption, Bestechung und - vor allem bei Kolleginnen - sexueller Ausbeutung. – Mit zunehmender Bühnenpraxis wurden L. auch die Hauptrollen in den gängigen Unterhaltungsstücken anvertraut (etwa „Stille Wasser sind tief“, Lustspiel von Friedrich Ludwig Schröder, oder „Die rote Schleife“ von Gustav Mansen (eigentl. Gustav Heinrich Gans Edler zu Putlitz)). Weihnachten 1846 gastierte L. in
Cottbus, ehe sie zum 1.6.1847 am Leipziger Stadttheater einen Dreijahresvertrag erhielt. Als der Leipziger Direktor
Carl Schmitt wegen ruinösen Wirtschaftens die Leitung des Stadttheaters abgeben musste, wurden alle von ihm abgeschlossenen Verträge für nichtig erklärt. Zudem wurde der Theaterbetrieb wegen der revolutionären Unruhen 1848 eingestellt. – Das Jahr in Leipzig ermöglichte L. in der strengen, unerbittlichen Schule des dortigen Regisseurs, des Schauspielers Heinrich Marr, die weitere Vertiefung ihrer Kenntnisse, sowohl was die sprechtechnische als auch die bühnenpraktische Seite ihres Berufs anging. Zudem kam sie durch in Leipzig studierende Verwandte, darunter der Altphilologe und spätere Hofschauspieler und Sänger Georg Fritz Weiß und der Mendelssohn-Schüler
Rudolf Beyer, mit Vertretern des Leipziger Kulturlebens in Kontakt. Zeitweise als Schauspielerin wenig beschäftigt, genoss sie die vielfältigen geistigen Anregungen in vollen Zügen. Heinrich Laube studierte mit ihr seine „Karlsschüler“ ein (Rolle der „Franziska“) und der Lyriker und Byron-Übersetzer Adolf Böttger sowie der (Abenteuer-)Schriftsteller Friedrich Gerstäcker ermutigten sie, ihre schriftstellerischen Arbeiten fortzusetzen. Auch die beiden republikanisch gesonnenen Schriftsteller Karl Herloßsohn und Gustav Kühne gehörten zu ihrem Bekanntenkreis. – Für die Sommermonate Juni bis August 1848 nahm L. ein Engagement am Magdeburger Sommertheater unter Rudolf Wirsing an. Hier spielte sie v.a. Anstandsdamen und Naive (Gräfin in „Dorf und Stadt“ von Birch-Pfeiffer, Fräulein von Sonnsfeld in Karl Ferdinand Gutzkows „Zopf und Schwert“). Nach Beendigung des Engagements in
Magdeburg wurde sie zum 1.9.1848 am Oldenburger Hoftheater engagiert, von wo aus sie zum 1.5.1850 ans Dresdner Hoftheater wechselte. In
Oldenburg erweiterte L. ihr Repertoire um Hauptrollen („Käthchen von Heilbronn“) und Hosenrollen und setzte sich kritisch mit der zeitgenössischen Schauspielerausbildung auseinander. – L. spielte in ihrer Laufbahn häufig die zweitwichtigste weibliche Rolle neben der Hauptrolle: Während Bogumil Dawison in Dresden die Regie verantwortete, übernahm sie auch dramatischere Rollen, wie die „Leonore Sanvitale“ in Johann Wolfgang von Goethes „Torquato Tasso“, die „Isabeau“ in Friedrich Schillers „Jungfrau von Orléans“ und „Emilia“ in William Shakespeares „Othello“ sowie die Mutter Richards III. in Shakespeares gleichnamiger Tragödie. Am 1.11.1856 verließ L. Dresden zugunsten eines erfolgreichen Gastspielaufenthalts am Berliner Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater. Im Frühjahr 1857 folgte eine ausgedehnte Italienreise, die sie später literarisch verwertete, ehe sie am 1.12.1857 wieder Mitglied des Dresdner Hoftheaters wurde. L. blieb bis zu ihrer Pensionierung am 1.12.1872 infolge ihrer Heirat mit dem Juristen und Journalisten Franz Ludwig Siegel dem Dresdner Hoftheater treu. Auf der Rückfahrt von einer Italienreise des Ehepaars starb Franz Ludwig Siegel überraschend in
Gossensass (Italien) am Brenner an einem Herzinfarkt. – Parallel zu ihren Engagements als Schauspielerin pflegte sie stets ihr Bedürfnis, „durch meine eigenen Gedanken Eindruck zu machen“ im Gegensatz zur „reproduktiven“ Kunst der Bühne, und veröffentlichte in nahezu allen literarischen Gattungen. Erste Beiträge für die „Zeitung für die elegante Welt“ vermittelte Böttger, ab 1861 war sie Beiträgerin zur „Constitutionellen Zeitung“ ihres späteren Ehemanns. Ab 1872 war L. Mitarbeiterin der „Leipziger Zeitung“ (oft in der „Wissenschaftlichen Beilage“), ab 1873 auch der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ und weiteren Familienzeitschriften der Zeit wie der „Gartenlaube“ und „Über Land und Meer“. Seit 1872 war L. Mitglied in der Genossenschaft dramatischer Autoren und Komponisten, seit 1897 Mitglied im Deutschen Schriftstellerverband. Neben Gedichten entstanden Dramen, von denen einige erfolgreich aufgeführt wurden („Der Philosoph“, Lustspiel 1853, „Gefahr über Gefahr“, Possenspiel 1858, „Luisa Strozzi“, Trauerspiel 1861). Daneben legte sie Novellen („Stationen“, 1861), einige Romane und zahlreiche Reiseberichte/-erzählungen sowie, v.a. ab den 1870-er Jahren, Beiträge zur Frauenfrage vor. Schon als junges Mädchen empfand sie offensichtlich die Beschränkungen, die die patriarchalische Ordnung den Frauen auferlegte, als existenzbedrohend für sich. Ebenso kritisch registrierte sie die spezifischen Schwierigkeiten, denen sich gerade Schauspielerinnen im Berufsalltag gegenübersahen. Dieses Interesse führte zu L.s Mitgliedschaft im 1865 in Leipzig gegründeten Allgemeinen deutschen Frauenverein, in dessen Ausschuss sie zeitweise saß. In Louise Otto-Peters Zeitschrift „Neue Bahnen“ veröffentlichte sie Berichte von den jährlichen Treffen des Vereins sowie kleinere literarische Texte. Am 21.4.1870 gründete L. schließlich gemeinsam mit
Helene Heynahts den Ersten Dresdner Frauenbildungsverein, als dessen langjährige Vorsitzende sie wahrscheinlich bis 1899 amtierte. Ziel dieses wohl nach dem Leipziger Vorbild gegründeten Vereins war es, Frauen zu beruflichen Qualifikationen zu verhelfen, um ihnen den Weg in ein selbstständiges Leben zu ermöglichen. Der Verein eröffnete am 2.10.1870 eine Abendschule für unbemittelte Mädchen, am 1.11.1875 folgte eine Handelsschule, die Frauen aller Stände offenstand. 1879 wurde schließlich eine Tagesschule für Frauen der „besser gestellten Stände“ eingerichtet, in der neben Unterricht in hauswirtschaftlichen Fächern ehrenamtlich tätige Lehrkräfte in deutscher, englischer und französischer Sprache sowie Geschichte, Geografie, Rechnen, Zeichnen, Buchführung und Handarbeit lehrten. Von Anfang an organisierte der Verein auch, nicht zuletzt als zusätzliche Motivation, im Winterhalbjahr sog. Abendunterhaltungen, die auch zahlenden Gästen offenstanden. L. bestritt diese häufig selbst: Sie hielt Vorträge über Literarisches, Theatralisches oder über ihre Reiseeindrücke und stellte erfolgreiche, vorbildhafte Frauen vor.
Quellen Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens, Regionalkirchenamt Dresden, Taufbücher Naundorf von 1824, 1825, 1830, 1835, Sterbebücher Frauenkirche Dresden von 1867, 1870; Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e. V., Leipzig; Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Satzungen des I. Dresdner Frauenbildungsvereins, Dresden 1900.
Werke Odysseus auf Ogygia, 1845; Der Philosoph. Lustspiel in 3 Acten, Berlin 1853; Gefahr über Gefahr, Dresden 1858; Stationen! Novellen, Leipzig 1861; Reisetagebuch einer alleinreisenden Dame in Italien, Leipzig 1861; Luisa Strozzi, in: Die Deutsche Schaubühne. Organ für Theater und Literatur 2/1861, H. 1, S. 1-49; Aus Norden und Süden. Reise-Erlebnisse, Leipzig 1865; Bei 40 Grad Reaumüre. Lustspiel in 1 Act, Dresden 1867; Innerhalb zehn Jahren. Reiseerlebnisse und Reiseeindrücke aus den Jahren 1857 bis 1867, Gera 1868, 21871; Unweiblich. Ein Wort zur Bekämpfung eines Vorurtheils unter einem großen Theile der Frauenwelt, Dresden 1870; Zwei alte Apotheker, 2 Bde., Leipzig 1874; Wie ich Schauspielerin wurde. Aus den Anfängen meiner Theaterlaufbahn, Berlin 1880; Aus der alten Coulissenwelt. Mein Engagement am Leipziger und Magdeburger Stadttheater in den Jahren 1847 und 1848, Leipzig 1883; Vom Oldenburger Hoftheater zum Dresdner. Letzte Tagebuchblätter, Oldenburg 1885, ND Oldenburg 1980; Rückblick auf das Entstehen und die 25jährige Tätigkeit des 1. Dresdner Frauenbildungsvereins. Nach den Protokollarischen Aufzeichnungen verfasst und am 26. April 1895 gelegentlich der Stiftungs-Feier vorgetragen, Dresden 1895. – Libretto: Die Braut (Arkadi Dimitrijewitsch Stolypin, 1863); Der Flüchtling (Carl Franz Edmund Kretschmer, 1881).
Literatur Reinhard Dalwigk zu Lichtenfels, Chronik des alten Theaters in Oldenburg (1833-1881). Festschrift zu d. Eröffnung d. neuerbauten Theaters am 8. Oct. 1881, Oldenburg 1881; Elise Oelsner, Die Leistungen der deutschen Frau in den letzten vierhundert Jahren. Auf wissenschaftlichem Gebiete, Breslau 1894; Das litterarische Leipzig. Illustriertes Handbuch der Schriftsteller- und Gelehrtenwelt, der Presse und des Verlagsbuchhandels in Leipzig, Leipzig 1897; Anny Wothe (Hg.), Selbsterlebtes. Aus den Werkstätten deutscher Poesie und Kunst, Bremerhaven/Leipzig 1904 (P); Felix Eckhard, Das Leipziger Stadttheater unter Carl Christian Schmidt und Heinrich Marr, Berlin 1959; Hans Knudsen, Deutsches Theater in Posen. Erinnerungen und Beiträge zu seiner Geschichte, Bad Nauheim 1961; Rolf Kabel (Hg.), „Solch ein Volk nennt sich nun Künstler…“. Schauspielererinnerungen des 18. und 19. Jahrhunderts, Berlin 1983; Nadine Jessica Schmidt, „[D]ie Theatergeschichte sieht doch nur die glänzende Seite dieser Gestirne“. Theater und Publikum in Autobiographien von Schauspielerinnen des 19. Jahrhunderts. Lina Fuhr (1828-1906), Maria Anna L. (1830-1902) und Anna Ethel (1850-1939), in: Hans-Joachim Jakob/Bastian Dewenter (Hg.), Theater und Publikum in Autobiographien, Tagebüchern und Briefen des 19. und 20. Jahrhunderts, Heidelberg 2016, S. 159-182. – DBA I, II, III; DBE 6, S. 442; Gustav Schreve, Phrenologische Frauenbilder, Dresden 1865, S. 158-172; Friedrich Johann von Reden-Esbeck, Deutsches Bühnen-Lexikon. Das Leben und Wirken aller hervorragenden deutschen Bühnen-Leiter und Künstler vom Beginn der Spielkunst bis zur Gegenwart, Bd. 1, Eichstätt/Stuttgart 1879, S. 410f.; Heinrich Groß, Deutsche Dichterinen und Schriftstellerinen in Wort & Bild, Bd. 2, Berlin 1885, S. 354-361; Karl Schrattenthal, Unsere Frauen in einer Auswahl aus ihren Dichtungen. Poesie-Album zeitgenössischer Dichterinnen. Mitgabe für Frauen und Töchter gebildeter Stände, Stuttgart 1888, S. 285-287 (P); Sophie Pataky, Lexikon deutscher Frauen der Feder. Eine Zusammenstellung der seit dem Jahre 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren, nebst Biographien der Lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme, Bd. 1, Berlin 1898, S. 517f.; Ludwig Eisenberg, Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im 19. Jahrhundert, Leipzig 1903, S. 616; Anton Bettelheim (Hg.), Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, Bd. 7, Berlin 1905, S. 186-188; Kürschners Deutscher Literaturkalender, Nekrolog 1901-1935, Berlin/Leipzig 1936, S. 496; Wilhelm Kosch, Deutsches Literatur-Lexikon, Bd. 2, Halle/Saale 1930, S. 2719, Bd. 9, Bern 31984, Sp. 1572f.; Elisabeth Friedrichs, Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts, Stuttgart 1981, S. 289; Ingrid Bigler-Marschall, Deutsches Theater-Lexikon, Bd. 3, Bern 1992, S. 2195; Paul S. Ulrich, Biographisches Verzeichnis für Theater, Tanz und Musik. Fundstellennachweis aus deutschsprachigen Nachschlagewerken und Jahrbüchern, Bd. 2, Berlin 1997, S. 1125; Werner Lauterbach, Berühmte Freiberger, Teil 3, Freiberg 2002, S. 83-85; Herbert Jacob (Hg.), Deutsches Schriftsteller-Lexikon 1830-1880, Bd. V/1, Berlin 2009, S. 424-430; Gudrun Wedel, Autobiographien von Frauen: ein Lexikon, Köln/Weimar/Wien 2010, S. 513f.
Porträt Porträt Maria Anna L., Robert Eich, 1861/1869, Fotografie (Carte-de-visite mit Atelieraufdruck), Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle) [Public Domain Mark 1.0; dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Public Domain Mark 1.0 Lizenz]; Anna L., August Weger, ca. 1850?, Stahlstich, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Inventarnummer Porträt H 105.
Eva Chrambach
2.6.2020
Empfohlene Zitierweise:
Eva Chrambach, Artikel: Anna Löhn-Siegel,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/17651 [Zugriff 27.12.2024].
Anna Löhn-Siegel
Quellen Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens, Regionalkirchenamt Dresden, Taufbücher Naundorf von 1824, 1825, 1830, 1835, Sterbebücher Frauenkirche Dresden von 1867, 1870; Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e. V., Leipzig; Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Satzungen des I. Dresdner Frauenbildungsvereins, Dresden 1900.
Werke Odysseus auf Ogygia, 1845; Der Philosoph. Lustspiel in 3 Acten, Berlin 1853; Gefahr über Gefahr, Dresden 1858; Stationen! Novellen, Leipzig 1861; Reisetagebuch einer alleinreisenden Dame in Italien, Leipzig 1861; Luisa Strozzi, in: Die Deutsche Schaubühne. Organ für Theater und Literatur 2/1861, H. 1, S. 1-49; Aus Norden und Süden. Reise-Erlebnisse, Leipzig 1865; Bei 40 Grad Reaumüre. Lustspiel in 1 Act, Dresden 1867; Innerhalb zehn Jahren. Reiseerlebnisse und Reiseeindrücke aus den Jahren 1857 bis 1867, Gera 1868, 21871; Unweiblich. Ein Wort zur Bekämpfung eines Vorurtheils unter einem großen Theile der Frauenwelt, Dresden 1870; Zwei alte Apotheker, 2 Bde., Leipzig 1874; Wie ich Schauspielerin wurde. Aus den Anfängen meiner Theaterlaufbahn, Berlin 1880; Aus der alten Coulissenwelt. Mein Engagement am Leipziger und Magdeburger Stadttheater in den Jahren 1847 und 1848, Leipzig 1883; Vom Oldenburger Hoftheater zum Dresdner. Letzte Tagebuchblätter, Oldenburg 1885, ND Oldenburg 1980; Rückblick auf das Entstehen und die 25jährige Tätigkeit des 1. Dresdner Frauenbildungsvereins. Nach den Protokollarischen Aufzeichnungen verfasst und am 26. April 1895 gelegentlich der Stiftungs-Feier vorgetragen, Dresden 1895. – Libretto: Die Braut (Arkadi Dimitrijewitsch Stolypin, 1863); Der Flüchtling (Carl Franz Edmund Kretschmer, 1881).
Literatur Reinhard Dalwigk zu Lichtenfels, Chronik des alten Theaters in Oldenburg (1833-1881). Festschrift zu d. Eröffnung d. neuerbauten Theaters am 8. Oct. 1881, Oldenburg 1881; Elise Oelsner, Die Leistungen der deutschen Frau in den letzten vierhundert Jahren. Auf wissenschaftlichem Gebiete, Breslau 1894; Das litterarische Leipzig. Illustriertes Handbuch der Schriftsteller- und Gelehrtenwelt, der Presse und des Verlagsbuchhandels in Leipzig, Leipzig 1897; Anny Wothe (Hg.), Selbsterlebtes. Aus den Werkstätten deutscher Poesie und Kunst, Bremerhaven/Leipzig 1904 (P); Felix Eckhard, Das Leipziger Stadttheater unter Carl Christian Schmidt und Heinrich Marr, Berlin 1959; Hans Knudsen, Deutsches Theater in Posen. Erinnerungen und Beiträge zu seiner Geschichte, Bad Nauheim 1961; Rolf Kabel (Hg.), „Solch ein Volk nennt sich nun Künstler…“. Schauspielererinnerungen des 18. und 19. Jahrhunderts, Berlin 1983; Nadine Jessica Schmidt, „[D]ie Theatergeschichte sieht doch nur die glänzende Seite dieser Gestirne“. Theater und Publikum in Autobiographien von Schauspielerinnen des 19. Jahrhunderts. Lina Fuhr (1828-1906), Maria Anna L. (1830-1902) und Anna Ethel (1850-1939), in: Hans-Joachim Jakob/Bastian Dewenter (Hg.), Theater und Publikum in Autobiographien, Tagebüchern und Briefen des 19. und 20. Jahrhunderts, Heidelberg 2016, S. 159-182. – DBA I, II, III; DBE 6, S. 442; Gustav Schreve, Phrenologische Frauenbilder, Dresden 1865, S. 158-172; Friedrich Johann von Reden-Esbeck, Deutsches Bühnen-Lexikon. Das Leben und Wirken aller hervorragenden deutschen Bühnen-Leiter und Künstler vom Beginn der Spielkunst bis zur Gegenwart, Bd. 1, Eichstätt/Stuttgart 1879, S. 410f.; Heinrich Groß, Deutsche Dichterinen und Schriftstellerinen in Wort & Bild, Bd. 2, Berlin 1885, S. 354-361; Karl Schrattenthal, Unsere Frauen in einer Auswahl aus ihren Dichtungen. Poesie-Album zeitgenössischer Dichterinnen. Mitgabe für Frauen und Töchter gebildeter Stände, Stuttgart 1888, S. 285-287 (P); Sophie Pataky, Lexikon deutscher Frauen der Feder. Eine Zusammenstellung der seit dem Jahre 1840 erschienenen Werke weiblicher Autoren, nebst Biographien der Lebenden und einem Verzeichnis der Pseudonyme, Bd. 1, Berlin 1898, S. 517f.; Ludwig Eisenberg, Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im 19. Jahrhundert, Leipzig 1903, S. 616; Anton Bettelheim (Hg.), Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog, Bd. 7, Berlin 1905, S. 186-188; Kürschners Deutscher Literaturkalender, Nekrolog 1901-1935, Berlin/Leipzig 1936, S. 496; Wilhelm Kosch, Deutsches Literatur-Lexikon, Bd. 2, Halle/Saale 1930, S. 2719, Bd. 9, Bern 31984, Sp. 1572f.; Elisabeth Friedrichs, Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts, Stuttgart 1981, S. 289; Ingrid Bigler-Marschall, Deutsches Theater-Lexikon, Bd. 3, Bern 1992, S. 2195; Paul S. Ulrich, Biographisches Verzeichnis für Theater, Tanz und Musik. Fundstellennachweis aus deutschsprachigen Nachschlagewerken und Jahrbüchern, Bd. 2, Berlin 1997, S. 1125; Werner Lauterbach, Berühmte Freiberger, Teil 3, Freiberg 2002, S. 83-85; Herbert Jacob (Hg.), Deutsches Schriftsteller-Lexikon 1830-1880, Bd. V/1, Berlin 2009, S. 424-430; Gudrun Wedel, Autobiographien von Frauen: ein Lexikon, Köln/Weimar/Wien 2010, S. 513f.
Porträt Porträt Maria Anna L., Robert Eich, 1861/1869, Fotografie (Carte-de-visite mit Atelieraufdruck), Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Abteilung Deutsche Fotothek (Bildquelle) [Public Domain Mark 1.0; dieses Werk ist lizensiert unter einer Creative Commons Public Domain Mark 1.0 Lizenz]; Anna L., August Weger, ca. 1850?, Stahlstich, Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Inventarnummer Porträt H 105.
Eva Chrambach
2.6.2020
Empfohlene Zitierweise:
Eva Chrambach, Artikel: Anna Löhn-Siegel,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/17651 [Zugriff 27.12.2024].