Andreas Pflugk
A., der jüngste Sohn des „Eisernen“ Nickel Pflugk, übernahm den Stammsitz seines Vaters in Knauthain und baute den Besitz weiter aus. Zeitweise gelangte er sogar in den Pfandbesitz der Herrschaften Sonnewalde und Finsterwalde, den er jedoch nicht in ein dauerhaftes Lehen verwandeln konnte. Mehrfach lieh er sich größere Geldbeträge, u.a. bei Martin von Römer aus Zwickau, Herr auf Untersteinpleis und Erbe des umfangreichen Besitzes seines Onkels Martin Römer. Diese Schulden erwiesen sich nach A.s Tod als eine Belastung für seine Erben. – A.s politische Karriere begann 1515 als Amtmann zu Dornburg. Dort diente er bis 1524, bevor er diesen Posten in Leipzig übernahm, den er bis 1530 innehatte. In dieser Zeit trat er auch mehrfach als Hofrichter in Erscheinung. – Als albertinischer Rat vertrat A. Herzog Georg (der Bärtige) u.a. 1521 bei den jährlich stattfindenden sog. Berghandlungen in Schneeberg. Als Bevollmächtigter des Landesherrn oblag es ihm, die gemeinsame Nutzung aller Regalien und die Zehntrechnungen zu überprüfen sowie eventuellen Fragen und Problemen nachzugehen. Auch bei anderen Angelegenheiten, wie z.B. bei Verhandlungen mit ernestinischen Räten, war A. im Auftrag von Herzog Georg unterwegs. Darüber hinaus sollte er gemeinsam mit seinem Bruder Cäsar in strittigen Religionsangelegenheiten vermitteln. Das hohe Ansehen, das A. beim Herzog, für den er außerdem mehrmals als Bürge eintrat, genoss, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass dieser bei A.s Hochzeit anwesend war. – A. war einer der führenden Beamten des Herzogtums Sachsen zu Beginn des 16. Jahrhunderts. An bedeutenden Stellen nahm er Einfluss sowohl auf die albertinische Innenpolitik als auch auf die Beziehungen zwischen Ernestinern und Albertinern.
Quellen Codex diplomaticus Saxoniae regiae, II. Hauptteil, Bd. 8-10: Urkundenbuch der Stadt Leipzig, 3 Bde., hrsg. von J. Förstemann, Leipzig 1894; R. Freiherr v. Mansberg, Erbarmannschaft Wettinischer Lande, Bd. 1, Dresden 1903; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Familiennachlass Pflugk; Sächsisches Staatsarchiv - Staatsarchiv Leipzig, Rittergut Gnandstein, Patrimonialgericht Pomßen; Stadtarchiv Leipzig, Urkundenbestand.
Literatur A. Gündel, Landesverwaltung und Finanzwesen in der Pflege Groitzsch-Pegau von der Mitte des XIV. bis zur Mitte des XVI. Jahrhunderts, Leipzig 1911; F. Fischer, Ahnenreihenwerk Geschwister Fischer 4/3, Rüningen 1964; A. Laube, Studien über den erzgebirgischen Silberbergbau von 1470-1546, Berlin 1976, S. 59-63. – Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 92, Limburg/Lahn 1987.
Jens Kunze
1.9.2015
Empfohlene Zitierweise:
Jens Kunze, Artikel: Andreas Pflugk,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22753 [Zugriff 22.12.2024].
Andreas Pflugk
Quellen Codex diplomaticus Saxoniae regiae, II. Hauptteil, Bd. 8-10: Urkundenbuch der Stadt Leipzig, 3 Bde., hrsg. von J. Förstemann, Leipzig 1894; R. Freiherr v. Mansberg, Erbarmannschaft Wettinischer Lande, Bd. 1, Dresden 1903; Sächsisches Staatsarchiv - Hauptstaatsarchiv Dresden, Familiennachlass Pflugk; Sächsisches Staatsarchiv - Staatsarchiv Leipzig, Rittergut Gnandstein, Patrimonialgericht Pomßen; Stadtarchiv Leipzig, Urkundenbestand.
Literatur A. Gündel, Landesverwaltung und Finanzwesen in der Pflege Groitzsch-Pegau von der Mitte des XIV. bis zur Mitte des XVI. Jahrhunderts, Leipzig 1911; F. Fischer, Ahnenreihenwerk Geschwister Fischer 4/3, Rüningen 1964; A. Laube, Studien über den erzgebirgischen Silberbergbau von 1470-1546, Berlin 1976, S. 59-63. – Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 92, Limburg/Lahn 1987.
Jens Kunze
1.9.2015
Empfohlene Zitierweise:
Jens Kunze, Artikel: Andreas Pflugk,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/22753 [Zugriff 22.12.2024].