Albrecht Kurzwelly
K. besuchte von 1878 bis 1888 die Thomasschule in Leipzig und studierte anschließend zunächst Theologie, dann Kunstwissenschaft in Leipzig und München. 1894 wurde er mit einer Dissertation über den Dürerschüler Georg Pencz bei August Schmarsow promoviert. Von 1895 bis 1909 wirkte K. als Direktionsassistent (seit 1904 stellvertretender Direktor) am Leipziger Kunstgewerbemuseum (Grassi-Museum). 1901 wurde er als neues Mitglied des Vereins für die Geschichte Leipzigs zu dessen Sammlungsvorsteher gewählt. Im Herbst 1908 erhielt K. den Auftrag, die Grundkonzeption eines stadtgeschichtlichen Museums in Leipzig zu entwerfen. Im 1909 errichteten Haus wirkte er bis 1917 als Gründungsdirektor. Zu den von ihm unternommenen Anstrengungen zur Erhaltung der Kunstschätze und Altertümer Leipzigs zählt u.a. die Restaurierung des berühmten Porträts Johann Sebastian Bachs von
Elias Gottlob Haussmann von 1746 durch Walter Kühn (1913). Die Eröffnung des Museums zu Pfingsten 1916 überlebte der an einem chronischen Herzleiden erkrankte K. nur um wenige Monate. – Neben seinem innovativen Ansatz in der musealen Sammlungs- und Ausstellungskonzeption des Leipziger Museums trat K. durch Forschungen zu Kunstgewerbe und -handwerk, zur sächsischen Volkskunde und zur Leipziger Stadtgeschichte hervor. Sein Interesse galt u.a. der Thüringer Porzellanherstellung, der bäuerlichen „Volkskunst“ und der historischen Hausforschung.
Werke Forschungen zu Georg Pencz, Leipzig 1895; Der Silberschatz der Halloren, Halle 1905; mit R. Graul, Altthüringer Porzellan, Leipzig 1909; mit E. Eyssen/W. Biehl u.a. (Hg.), Das Bildnis in Leipzig vom Ende des 17. Jahrhunderts bis zur Biedermeierzeit, Leipzig 1912; Neues über das Bachbildnis der Thomasschule und andere Bildnisse Johann Sebastian Bachs, in: Bach-Jahrbuch 11/1914, S. 1-37.
Literatur F. Schulze, Albrecht K. und sein Werk, das Stadtgeschichtliche Museum zu Leipzig, in: Deutsche Geschichtsblätter 18/1917, S. 69-78. – DBA II.
Sönke Friedreich
7.6.2004
Empfohlene Zitierweise:
Sönke Friedreich, Artikel: Albrecht Kurzwelly,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18161 [Zugriff 2.11.2024].
Albrecht Kurzwelly
Werke Forschungen zu Georg Pencz, Leipzig 1895; Der Silberschatz der Halloren, Halle 1905; mit R. Graul, Altthüringer Porzellan, Leipzig 1909; mit E. Eyssen/W. Biehl u.a. (Hg.), Das Bildnis in Leipzig vom Ende des 17. Jahrhunderts bis zur Biedermeierzeit, Leipzig 1912; Neues über das Bachbildnis der Thomasschule und andere Bildnisse Johann Sebastian Bachs, in: Bach-Jahrbuch 11/1914, S. 1-37.
Literatur F. Schulze, Albrecht K. und sein Werk, das Stadtgeschichtliche Museum zu Leipzig, in: Deutsche Geschichtsblätter 18/1917, S. 69-78. – DBA II.
Sönke Friedreich
7.6.2004
Empfohlene Zitierweise:
Sönke Friedreich, Artikel: Albrecht Kurzwelly,
in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde,
https://saebi.isgv.de/biografie/18161 [Zugriff 2.11.2024].